• Kolmården


    August, 2013
  • Grövelsjön


    Dezember, 2013
  • Abisko


    Juli, 2013
  • Vassijaure


    Juli, 2013
  • Idre Fjäll


    Januar, 2014
  • Junibacken


    Juli, 2015

Samstag, 29. Dezember 2007

Umzugstag(e)

Kennt ihr diese Tage, die sich so anfühlen als wären sie 48 Stunden lang? Heute war definitiv so ein Tag. Alles fing mit dem Ausräumen der alten Wohnung in Bernau an. Die Jungs von Inter-Cargo, unserer Umzugsfirma nach Schweden, waren überpünktlich um kurz nach halb Acht früh da. Mit insgesamt 4 Helfern war die komplette Wohnung innerhalb von 2 Stunden im LKW. Computer, Pflanzen und alles was sonst noch leicht zerbrechlich ist, haben die Helfer der Umzugsfirma noch einmal echt gut in Luftpolster verpackt. Ein großes Lob dafür.

Nachdem der LKW um kurz nach 10 Uhr weg war, haben Nadine und ich angefangen unsere alte Wohnung auf Vordermann zu bringen. Um 16 Uhr sind wir zur Abnahme mit dem Vermieter verabredet. Zum Glück war die Wohnung bei Einzug nicht im besten Zustand. Da wir beim Einziehen selbst alle Zimmer gestrichen haben, bleibt uns Malern jetzt beim Auszug erspart. Zwischendurch ist Nadine noch zum Arbeitsamt gefahren, um ihr Formular E303 abzuholen. Damit müssen wir nach unserer Ankunft in Stockholm zum schwedischen Arbeitsamt gehen.

Rechtzeitig zum Einbruch der Dämmerung, so dass man die schlimmen Wände gar nicht mehr sehen konnte, kam dann unser Vermieter zur Wohnungsübergabe. Innerhalb von 10 Minuten war das Thema erledigt und der Schlüssel übergeben. Ab zu meinen Eltern und für den Abend „vorschlafen“.

Pünktlich um 22:30 Uhr Abfahrt Richtung Schweden. Das Auto ist mit 3 Personen, 2 Meerschweinen, 2 Computern und viel zu vielen Gepäckstücken beladen. Die ersten 50 km ist die Stimmung deswegen auch echt nicht so toll. Bis nach Sassnitz auf Rügen sind es rund 3 Stunden Fahrzeit. Voll im Zeitplan, kommen wir gegen 1:20 Uhr nachts dort an. Der Fährhafen ist echt unübersichtlich wenn man zum ersten Mal dort losfährt. Mit dem Auto kann man gleich den ersten Abzweig nach rechts nehmen in Richtung Check-In. Nach dem Erhalt der Fähr- und Kabinentickets dürfen wir uns in die Schlange der rund 20 wartenden Autos einreihen. Der erste Schock - die Fähre hat Verspätung. Die ursprünglich angegebene Abfahrtszeit um 3:00 Uhr ist dahin, als das Schiff erst gerade mal um drei aus Trelleborg einläuft. Um 4:00 Uhr mit einer Stunde Verspätung geht es ab Richtung Schweden. Unsere 2-Bett Kabine ist ganz unten im Schiff noch unter dem Auto- und Zugdeck. Gerade mal 30 Euro hat die Kabine für die vierstündige Überfahrt gekostet. Eine willkommene Gelegenheit zum Schlafen. Die Betten sind frisch bezogen. Eine Toilette mit Dusche gibt es auch, man kann nicht meckern. Es gibt sogar ein drittes (allerdings unbezogenes) Bett zum Runterklappen an der Wand. Angeblich waren ja alle 3-Bett Kabinen ausgebucht - schon komisch. Naja, eine Kabine braucht man nachts nicht unbedingt. Überall schlafen Passagiere. Im TV-Raum, auf Bänken und sogar auf der Erde mit mitgebrachten Schlafsäcken.

Kurz vor 8:00 Uhr früh erreichen wir Malmö. Für die Fahrt nach Stockholm habe ich mir die Küstenroute ausgesucht, vorbei an Karlskrona, Kristianstad, Kalmar und Oskarshamm. Zunächst fahren wir nach Malmö um von dort über Lund auf der E22 in Richtung Kristianstad zu fahren. Bereits nach 30 Kilometern auf der E22 drehe ich um und fahre zurück nach Malmö. Aus der schönen Fahrt an der Küste wird nichts, denn das Navigationssystem rechnet mir bereits bis Kalmar, also der Hälfte der Strecke, eine fast sechsstündige Fahrt aus. Um 16:00 Uhr müssen wir aber spätestens am Haus sein, weil dann jemand von der Sicherheitsfirma kommen und den Alarm einrichten will.


Also disponieren wir um und fahren die schnelle Route, auf der E4 direkt hoch nach Stockholm. Die Fahrt ist eher eintönig. Wald - See - McDonalds - Wald - Felsen. Die beiden schönsten Abschnitte sind meiner Meinung nach zwischen Jönköping und Ödeshog am Vätternsee und kurz hinter Norrköping. Noch im Zeitplan um 15:00 Uhr kommen wir in Skogås an und treffen unsere Vermieterin zur Schlüsselübergabe. Das Haus ist echt super. Ich fahre gleich noch einmal los um ein paar Lebensmittel und Glühlampen zu holen. Punkt 16:00 Uhr kommt der nette Mitarbeiter von Trygg Hansa und schließt den Hausalarm scharf. Leider funktioniert das Alarm nicht mit Voice over IP Anschlüssen. Da wir als Telefon- und DSL Anbieter Bredbandsbolaget haben, können wir nur Breitbandtelefonie nutzen. Wir einigen uns darauf, in den nächsten Tagen noch einen analogen Anschluss von Telia zu bestellen.

Vorletzte Etappe: IKEA. Zuerst miete ich einen kleinen Transporter bei Q8 OK. Das ist eine Tankstelle die es in Deutschland meiner Meinung nach nicht gibt. In Schweden kann man an Tankstellen preiswert Autos mieten. Den Transporter kriege ich für rund 50 Euro insgesamt 4 Stunden lang mit 50 Inklusivkilometern. Ausreichend um ein neues Bett samt Matrazen und ein neues Regal nach Hause zu fahren. Den ursprünglichen Plan, ich fahre den Mietwagen zurück während Nadine und mein Dad das Bett aufbauen, gebe ich schnell auf. Wir sind alle inzwischen schon ziemlich fertig.

Jetzt müssen wir nur noch den Rest der Familie am Flughafen Skavsta abholen. Leider kommt der Ryanair Flieger auch erst um 23:50 Uhr an und Skavsta liegt 100 km südlich von Stockholm. Ich glaube ich hatte noch nie solche Probleme beim Autofahren wach zu bleiben, wie heute abend auf der Fahrt zum Flughafen. Kleiner Tipp: nehmt Euch am Umzugstag nicht mehr vor abends noch jemanden von weit entfernt abzuholen. Es ist super anstrengend.

Wenn alles nach Plan läuft, kommt in sieben Stunden unser Umzugswagen aus Deutschland.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Goodbye Deutschland

Jetzt ist er also da, der letzte Tag in Deutschland. Morgen um diese Zeit sind wir bereits im Auto unterwegs Richtung Stockholm. Unsere Fähre geht um 3 Uhr nachts von Sassnitz nach Trelleborg. Von dort sind es noch zirka 650 km nach Stockholm.

Heute war noch mal großes Familientreffen am zweiten Weihnachtsfeiertag angesagt. Der Abschied ist allen erwartungsgemäß schwer gefallen. Dabei ist es mit dem Flugzeug nach Stockholm zeitmäßig kürzer, als mit der S-Bahn von Bernau nach Potsdam. Und mit Skype kann man sich ja sowieso jeden Tag sehen.

Morgen früh um 8:00 Uhr kommt unsere Umzugsfirma (Intercargo). Ich schätze, daß das Beladen des LKW's nicht länger als 3 Stunden dauern sollte. Wir selbst fahren wie gesagt erst später mit dem eigenen Auto hinterher. Unsere Wohnung ist bereits seit Tagen nicht mehr besonders wohnlich. Um die vierzig Umzugskisten tummeln sich in allen Ecken, zusammen mit auseinandergebauten Möbeln. Ich hoffe, daß wir mit unserer Schätzung von 36m³ hinkommen und alles in den 7,5 Tonner paßt.

Bevor wir Deutschland morgen abend verlassen, müssen wir hier noch einige Dinge erledigen. Nadine will noch zum Arbeitsamt und ihr Formular E303 abholen. Damit muss sich nach unserer Ankunft in Schweden innerhalb von 6 Tagen beim schwedischen Arbeitsamt melden. Nur dann erhält sie die nächsten 3 Monate noch Arbeitslosengeld ausgezahlt und hat die Möglichkeit, sich nach einem neuen Job in Schweden umzuschauen. Hoffen wir, daß morgen alles geplant über die Bühne geht. Das jemand auswandert, scheint in Bernau eine echte Seltenheit zu sein. Insgesamt vier oder fünf Mal mußte Nadine zum Arbeitsamt gehen, bevor alles klar war. Den Antrag für das Formular E303 mußte sie persönlich bei der Teamleiterin im Arbeitsamt Bernau abgeben. Zum Teamleiter kann man aber nicht einfach so gehen. Es ist auch nicht möglich einen Termin auszumachen, wenn man sowieso grad im Arbeitsamt bei der Leistungsstelle ist. Um einen Termin beim Teamleiter zu bekommen, muss man die kostenpflichtige Hotline anrufen und wird dann persönlich zurückgerufen. Alles nicht so einfach hier in Deutschland. Aber sicherlich wird es auch in Schweden Situationen geben, wo wir uns an den Kopf fassen werden.

Montag, 10. Dezember 2007

O2 keine Kündigung bei Auswandern


Unser toller Mobilfunkanbieter O2 stellt sich weiterhin quer. Ich habe bereits mehrere Briefe geschrieben, in denen ich um die Kündigung unserer Mobilfunkverträge gebeten habe. Da wir Deutschland in 5 Tagen verlassen werden, sind unsere Handyverträge quasi wertlos geworden. Es ist einfach sau teuer mit einem deutschen Mobilfunkvertrag in Schweden zu telefonieren oder angerufen zu werden. Meine letzte Handyrechnung von O2 war 99,- Euro hoch. Davon waren wir gerade mal 9 Tage in Schweden. Nicht auszudenken wie hoch die Rechnungen ausfallen würde, wenn man eine ganzen Monat in Schweden lebt.

Leider ignoriert O2 meine Anschreiben mit beharrlicher Ignoranz. Immer wieder schicken sie das gleiche automatisch erstellte Schreiben, von wegen "Ihr Vertrag unterliegt einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Sie können nicht kündigen bla bla ..". Dabei stützt sich meine Argumentation auf die fristlose Kündigung aus wichtigem Grund. Ein Paragraph, der im BGB für alle Dienstverträge gilt und nicht von den O2 AGB ausgehebelt werden kann. Unseren DSL und Telefonanschluss haben wir bereits ohne Probleme und aufgrund dieses Paragraphen kündigen können. O2 will halt anscheinend abzocken.

Hier mein Schreiben an den O2 Kundenservice.

Kündigung aus wichtigem Grund

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 28.12.2007 werde ich Deutschland verlassen um eine neue Stelle im Ausland (Schweden) anzutreten. Da Sie in diesem Land kein eigenes Netz betreiben, würde ich gerne von meinem Recht zur fristlosen Kündigung aus wichtigem Grund (BGB §626, AGB für Vertragskunden §8.5) Gebrauch machen und meinen Laufzeitvertrag für Mobilfunkdienstleistungen zum 28.12.2007 kündigen.

Die Einzelfallbetrachtung unter Abwägung der Interessen der Vertragsteile macht eine außerordentliche Kündigung notwendig. Der vertragsgegenstandliche Tarif O2 Genion L (auch als Flatrate beworben) ermöglicht kostenlose Telefonate ins deutsche Festnetz und ins O2 Mobilfunknetz, d.h. ohne zusätzliche Kosten für Gesprächsminuten. Gerade deshalb habe ich mich zum Abschluß eines Vertrags über diesen Tarif entschieden, da ich sehr häufig ohne Zusatzkosten ins Festnetz und ins O2 Mobilfunknetz telefonieren möchte.

Zukünftig gelten für mich dauerhaft Roaming Gebühren der Zone 1. Ausgehende Anrufe in das deutsche Festnetz oder O2 Mobilfunknetz kosten damit 0,58 Euro je Minute, eingehende Anrufe 0,28 Euro je Minute. Eine Fortsetzung des Vertrages, im Sinne des Tarifes O2 Genion L, ist also gar nicht bzw. nur mit unverhältnismäßig hohen Zusatzkosten möglich. Unter Abwägung der Interessen, liegt damit ein Grund für eine außerordentliche Kündigung im Sinne von §626 BGB vor, da mir eine Weiterführung des Vertrages bis zu der vereinbarten Beendigung des Dienstverhältnisses nicht zugemutet werden kann.

Ich bitte um eine schriftliche Bestätigung.


Ich denke, daß meine Begründung im Sinne des §626 ist und auch vor Gericht bestehen könnte. Vielleicht liest das hier ja jemand vom Law-Blog und schreibt einen Kommentar. Argumentieren könnte man noch, dass ja ein Wechsel in einen anderen O2 Tarif möglich ist, bei dem keine Grundgebühr anfällt. Leider will sich das O2 auch mit 145,- Euro Wechselgebühr vergolden lassen, so dass das keine wirkliche Alternative für mich ist. Im Moment habe ich leider weder Lust noch Zeit zu meinem Rechtsanwalt zu laufen, um ein letztes Mal meine Rechtschutzversicherung zu bemühen. Warum kann uns O2 nicht einfach gehen lassen? Genau das stört mich in Deutschland am meisten. Jeder will dich nur abzocken. Du mußt wegen allem Scheiss tausend Briefe hin- und herschreiben. Warum kann nicht einfach mal etwas im Interesse des Kunden erledigt werden? Ich frage mich, ob O2 in Zukunft von meinem schwedischen Konto bei der SEB Bank die Grundgebühr einziehen will. Ich halte Euch auf dem Laufenden wie die Geschichte ausgeht.

Donnerstag, 29. November 2007

Preise in Schweden und Deutschland verglichen

Skandinavische Länder haben seit eh und je her den Ruf sehr teuer zu sein. Oft wird allerdings vergessen, dass man dieses Image noch zu guten alten DM (ausgesprochen: Deutsche Markt) Zeiten aufgebaut hat. Inzwischen liegen die Preise in Deutschland nicht mehr sehr weit hinter denen von Schweden, Norwegen oder Finnland zurück. Um mir trotzdem mal ein genaues Bild zu machen und die Vermutungen mal mit ein wenig Zahlenwerk zu unterfüttern, habe ich mich zu einem zweiteiligen Experiment entschlossen. Letzte Woche bin ich also mal ganz spontan mit Bleistift und Zettel in die nächst gelegene Lidl Filiale bei uns in Zepernick gegangen. Dort habe ich mir 20 zufällige Produkte ausgesucht und deren Preise aufgeschrieben.

Das gleiche habe ich dann gestern noch mal hier in Stockholm gemacht, in der Södermalmer Lidl Filiale in der Magnus Ladulåsgatan. Lidl ist einer der wenigen Supermarkt-Ketten, die in beiden Ländern vertreten sind. Da das Sortiment auch nahezu gleich ist, ist Lidl für einen Preisvergleich bestens geeignet. Bei manchen Artikeln unterscheiden sich allerdings die Abpackungsmaße, so dass der Vergleich nicht hundert Prozent übereinstimmt. Hier also meine Übersicht:


Artikel
Preis Deutschland
Preis Schweden
Orangensaft 1,5 Liter
0,89 €
0,97 € (8,99)
Conflakes "Crownfield" 2x375g
1,49 €
1,28 € (11,75)
Erdbeerkonfitüre 450g
0,89 €
1,08 € (9,99)
Nutella/Nougat Kräm 400g
1,79 €
1,08 € (9,95)
Sandwich Toast 750g
0,72 €
1,19 € (10,99)
Pepsi 1,5l / Coca Cola 2,0l
0,79 €
1,68 € (15,50)
Bananen 1kg
0,85 €
1,18 € (10,90)
Strauchtomaten 1kg
1,99 €
2,60 € (23,90)
Salami 80g / 100g
1,29 €
1,08 € (9,99)
Hinterkochschinken 200g / 400g
1,19 €
2,70 € (24,90)
Norwegischer Räucherlachs 200g
2,59 €
3,79 € (34,90)
Lätta 500g / 600g
0,99 €
1,44 € (13,25)
Eier 10 Stk.
0,99 €
1,19 € (10,99)
Mehl 1kg / 2kg
0,52 €
1,00 € (9,25)
Kaffee 500g
4,29 €
1,94 € (17,90)
Hähnchen Cordon Bleu 500g
2,39 €
3,46 € (31,90)
Butter 250g
1,19 €
1,19 € (10,99)
Gouda 1kg
6,29 €
7,06 € (64,98)
Toilettenpapier 3lg. 8x200/10x200
1,65 €
3,57 € (32,90)


Damit steht fest, dass Lebensmittel in Schweden im direkten Vergleich mit Deutschland immer noch teurer sind. Der Warenkorb Wert im deutschen Lidl liegt bei 31,80€. Wer bei Lidl in Schweden kauft bezahlt statt dessen 38,64€ und muss sich dazu statt Markenprodukten wie Nutella oder Jacobs Krönung mit Billigmarken zufrieden geben.

Da sich Lebenshaltungskosten aber nicht nur aus Essen und Trinken zusammensetzen, sondern auch Strom, Benzin, Wasser etc. mitzählt, gleicht sich alles wieder irgendwo aus. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass Schweden eine höhere Mehrwertsteuer hat als Deutschland.

Freitag, 16. November 2007

Unser neuer Mietvertrag

Gestern am späten Abend ist unser Mietvertrag noch per Email angekommen. Da alles in Schwedisch geschrieben war, habe ich ihn heute noch mal von unserer Auswanderungshelferin prüfen lassen. Es ist wohl alles soweit in Ordnung. Eine Kaution von 20.000 SEK müssen wir überweisen. Rauchen und Haustiere sind nicht erlaubt, Malern und Tapezieren nur mit Zustimmung vom Vermieter. Die Miete muss jeweils am 27. des Monats auf dem Vermieterkonto eingehen, ansonsten gibt es umgerechnet 50 Euro Strafgebühr. Wahrscheinlich zahlt man von unserer Miete einen Teil der Kreditraten ab. Einzugstermin ist der 28. Dezember. Wir lassen noch einen Paragraphen einfügen, mit dem wir uns absichern wollen, daß wir am 28.12. wirklich die Schlüssel zum Haus bekommen. Ansonsten stehen wir mit Umzugswagen und Helfern vor verschlossener Tür. Der Mietvertrag soll um 12.30 Uhr in Skogås Centrum unterschrieben werden, also machen wir uns auf den Weg.

Diesmal kommt Lijuan, so heißt unsere Vermieterin, allein. Wir unterhalten uns nett mit ihr und unterschreiben in der Kinderbuchabteilung der Bibliothek unseren ersten Mietvertrag in Schweden - juhu! Nett man das jetzt trotzdem Andra Hand, denn eigentlich ist Lijuan ja ab dem 15.12. die Eigentümerin des Reihenhauses. Von einer zweiten Hand Vermietung kann man ja eigentlich dann nicht sprechen. Wir nehmen sie und ihren Sohn noch mit dem Auto in die Stadt mit und erfahren unterwegs, dass sie zusammen mit ihrem Mann in Sickla Kai ein Restaurant betreibt. Wir setzen sie an der Sveavägen, der bekanntesten Straße in Stockholm, ab und fahren anschließend noch einmal zum Skatteverket wegen unserer Personnummer. Vorher schieben wir uns noch ein paar Stücken Pizza im Pizza Hut rein. Deren Mittagsangebot, umgerechnet 7,50 Euro für All-You-Can-Eat Pizza und einen Softdrink, ist nicht schlecht.

Auch im Skatteverket klappt heute alles prima. Gestern mußten wir ja wieder abziehen, weil wir unsere Privatadresse von der Villa Årsta nicht mit dabei hatten. Heute am Freitag ist der Andrang größer. Wir warten ca. 15 Minuten. Unser Antrag von gestern ist schnell gefunden und die korrekte private Anschrift ergänzt. Klappt ja wie am Schnürchen heute. Nun steht nur noch die eineinhalbstündige Rückfahrt zum Flughafen Skavsta bevor. Unser Ryanair Flug geht kurz nach 20:00 Uhr. Unterwegs halten wir noch in Kungens Kurva, wo sich nicht nur der größte IKEA der Welt, sondern auch der erste und bisher einzige Media Markt Schwedens befindet. Der Media Markt liegt im Einkaufszentrum Heron City. Dort kaufen wir uns noch ein Prepaid Handy von Tele2. Selber eine schwedische Telefonnummer zu haben ist besser, falls man die Nummer mal jemandem geben muss (Autovermietung, Versicherung etc.).

Alles in allem ein echt erfolgreicher Tag heute. Wohnung gefunden, Personnummer beantragt - es läuft. Im Autoradio kommt "Walking in Memphis" von Cher.

Donnerstag, 15. November 2007

Hausbesichtigung von außen

Der Tag heute begann schon sehr früh, nachdem wir erst früh um drei im Bett waren. Um 9:00 Uhr rief mich unsere Auswanderungshelferin an, weil sich eine Vermieterin um 10:30 Uhr in Skogås mit uns treffen will. Skogås liegt südlich von Stockholm in der Nähe von der E73 Richtung Nynäshamm. Der Tyresta Nationalpark ist von dort auch nicht weit weg. Die Vermieterin mit der wir uns treffen sollen kommt ursprünglich aus China, hat aber vor 7 Jahren einen Schweden geheiratet. Leider spricht sie kein Englisch, sondern nur Chinesisch und Schwedisch. Zu unserem Treffen will sie aber noch eine Freundin als Dolmetscher mitbringen. Treffpunkt ist die Statoil Tankstelle in Skogås.

Ohne Karte und Navi ist Schweden leider nicht einfach. Wir verfahren uns, obwohl die Fahrt von Årsta aus nur 15 min dauern soll, und müssen nach dem Weg fragen. Genau auf die Minute kommen wir an. Unsere Vermieterin, deren kleines Kind und ihre Freundin nehmen wir im Mietwagen mit und fahren zum Reihenhaus. Da zur Zeit noch der jetzige Eigentümer das Haus bewohnt, können wir es leider nicht von innen sehen. Die Gegend ist aber sehr schön.

Von außen sind wir begeistert, aber wie sieht es wohl von innen aus? Naja egal, wir nehmen es, denn statt weiter zu suchen, vertrauen wir auf das bildreiche Verkaufs-Exposé der chinesischen Vermieterin und schlagen zu. 10.000 SEK Kaltmiete liegt zwar eigentlich über unserem Limit, aber es ist wirklich eine ruhige Reihenhausgegend direkt am See. Mit dem Pendeltåg (der S-Bahn) sind es nur 20 Minuten bis zur Centralen, wo ich zukünftig arbeiten werde.

Nach der Besichtigung von außen trinken wir alle noch zusammen einen Kaffee im Skogås Centrum. Die Schweden nennen das Stadtzentrum, wo sich meistens ein kleines Einkaufszentrum oder zumindest ein paar Geschäfte befinden, immer Centrum. Als wir ihr sagen, dass wir noch keine Personnummer haben wird sie leider etwas skeptisch. Ohne diese verflixte Nummer ist es echt schwer in Schweden. Ich erkläre ihr, dass wir heute noch zum Skatteverket gehen um die Personennummer zu beantragen. Wir vereinbaren, dass sie heute abend den schwedischen Mietvertrag per Email schickt, damit ich ihn an unsere Auswanderungshelferin zum Prüfen geben kann.

Anschließend fahren wir zum Skatteverket nach Södermalm um unsere Personnummer zu beantragen. Am Skatteverket gibt es überall Parkplätze mit Parkscheinautomaten, so dass wir in der Nähe parken kennen. Normalerweise würde man ja nicht so wie wir mit dem Auto nach Stockholm reinfahren, denn es gibt eine Mautgebühr. Fährt man über eine der vielen Brücken in die Stadt, wird ähnlich wie bei Toll-Collect eine Mautgebühr abgebucht. Ich vermute die Schweden müssen sich dafür ein entsprechendes Gerät ins Auto legen wie es auch die deutschen LKW Fahrer tun.

Das Skatteverket ist ein mehrstöckiges Bürogebäude, von dem Besucher allerdings nur das Erdgeschoß kennenlernen werden. Dort befinden sich zirka 10 bis 15 Schalter mit freundlichen Service-Mitarbeitern. Wie überall in Schweden, muss man auch hier eine Nummer ziehen. Es gibt im Skatteverket allerdings mehrere Arten von Anfragen, so dass man wissen muss ob man A, B, C oder D drücken muss, um eine Nummer zu erhalten. Zum Glück gibt es aber eine Rezeption, wo wir unser Anliegen vortragen und gesagt bekommen, dass wir bei C drücken sollen. Während wir warten füllen wir den Antrag für eine Personnummer aus. Zirka 10 Minuten später wird unsere Nummer über einem Schalter eingeblendet. Eine nette englischsprachige Dame kopiert sich unsere Ausweise und unsere Aufenthaltsgenehmigungen vom Migrationsverket. Leider bemerkt sie, das die Anschrift die ich angeben habe keine Privatadresse ist sondern meiner neuen Firma gehört. Das ist ein Problem. Für den Antrag wird eine persönliche Anschrift benötigt und keine geschäftliche Adresse, auch wenn dort mein Name auftaucht. Wir können ihr unsere Adresse von der Villa Årsta geben, leider haben wir die nicht bei. Es ist aber kein Problem wenn wir morgen um 13:00 Uhr wiederkommen. Ihre Kollegen haben unseren Fall dann vorliegen. Also ziehen wir unerledigter Dinge ab um dann hoffentlich morgen alles klar zu machen.

Nächtliche Alkoholkontrolle in Stockholm

Ich bin wieder in Stockholm, nach meinem Bewerbungsgespräch erst zu zweiten Mal. Für Nadine ist es sogar das erste Mal in der schwedischen Hauptstadt. Das wir hier in weniger als 2 Monaten leben werden, haben wir noch gar nicht verinnerlicht.

Mit dem Ryanair Flug hat alles geklappt. Die Boeing war noch super neu. Okay, es war vielleicht nicht super sauber im Flugzeug. Man kann schon mal einen Kaugummi am Vordersitz kleben oder Papiermüll unter den Sitzen sehen. Der Preis ist allerdings unschlagbar und wenn die Sicherheit stimmt, warum nicht. Da stört auch das Kaffeefahrt-Feeling nicht, wenn Ryanair Stewardessen Rubbellose verkaufen wollen. Der Flug von Berlin-Schönefeld nach Stockholm Skavsta dauert genau ein Match NHL 07 und ein paar Minuten Metal Gear Solid Portable auf meiner PSP. Der Flieger war sogar ein paar Minuten eher da. In Nyköping liegt Schnee.

Auch das Abholen des Mietwagens von Europcar am Airport klappt super. Auch alle anderen Car Rental Schalter sind noch besetzt. Mit dem VW Golf geht es in die Nacht, auf der E4 Richtung Stockholm, wo wir rund 1,5 Stunden und eine McDonalds Pause später ankommen. Leider finden wir die Villa Årsta nicht. Die ausgedruckten Anfahrtsbeschreibungen stellen sich als zu grob heraus. So irren wir eine Weile durch das nächtliche Södermalm bevor wir von der Polizei angehalten werden.

Wer sich in Stockholm auskennt, dem ist die Brücke Liljeholmsbron vielleicht ein Begriff. Sie verbindet Södermalm mit Liljeholmen. Als wir nachts halb drei dort lang fahren, überall Blaulicht. Ein Bus setzt rückwärts. Was ist passiert, ein Unfall? Polizisten stehen abwechselnd rechts und links jeweils 10 m versetzt und lotsen die wenigen Autos im Zickzack weiter. Als ich am letzten Polizisten vorbei bin, will ich weiterfahren als ich plötzlich im Rückspiegel wildes Gestikulieren sehe und, dank offener Scheibe, seine Rufe höre. Offensichtlich handelt es sich nicht um einen Unfall sondern um eine spontane Verkehrskontrolle. Ich kenne das von Deutschland nur so, dass man mit der Kelle rechts rangewunken wird und nicht der gesamte Verkehr ausgebremst und zum Zickzackfahren mit 10 km/h gezwungen wird. Ich erkläre dem freundlichen schwedischen Polizisten, dass wir vom Flugplatz kommen und daß das ein Mietwagen ist. Trotzdem muss ich mich einem Alkoholtest unterziehen, zu dem ich allerdings im Auto sitzen bleiben darf. Ich glaube, dass ist das erste Mal seit ich den Führerschein habe, das ich pusten muss. Erwartungsgemäß zeigt das Gerät 0,00 Promille und wir dürfen weiterfahren. Nach weiteren 10 Minuten finden wir endlich unser Apartment-Hotel.

Ich weiss gar nicht, ob in Schweden eine geringe Menge Alkohol am Steuer erlaubt ist. Meine Recherche im Hotel verrät mir, dass es wohl eine 0,2 Promillegrenze gibt und das der schwedische Autohersteller Volvo ein Gerät in seine Fahrzeugmodelle einbauen will, damit diese unter Alkoholeinfluß nicht mehr gestartet werden können. Nächtliche Alkoholkontrollen scheinen in Schweden wohl eine lange Tradition zu haben.

Samstag, 10. November 2007

Kurztrip nach Stockholm

Kurzfristig haben wir uns entschieden, am 14.11. noch einmal nach Stockholm zu fliegen. Da wir bereits jetzt unsere Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, obwohl die ursprüngliche Beareitungszeit mit vier Wochen angegeben wurde, macht es Sinn sich so früh wie möglich um die Personnummer zu kümmern. Ursprünglich wollten wir erst am 28.11. für eine Woche nach Schweden fliegen und uns um alles kümmern. Je schneller wir die Personnummer bekommen, desto einfacher wird es für uns einen Mietvertrag und ein Bankkonto zu bekommen. Die Bearbeitungszeit vom Skatteverket für das Ausstellen einer schwedischen Personennummer soll wohl 2 Wochen betragen.

Aufgrund der Kurzfristigkeit sind die Flüge bei Air Berlin und Germanwings leider bereits sehr viel teurer geworden. Deshalb entscheiden wir uns dafür, zum ersten Mal mit der Billig Airline Ryanair von Berlin-Schönefeld aus zu fliegen. So richtig behaglich ist uns bei dem Gedanken ja nicht. Einige Testberichte von anderen Fluggästen und ein Blick in die J.A.C.D.E.C. Statistik, nach der Ryanair die jüngste Flugzeugflotte besitzt und noch nie einen Absturz beklagen mußte, beruhigt unsere Nerven. Die Statistiken auf der J.A.C.D.E.C. Seite sind übrigens super interessant. Nachteil bei Ryanair, wer Gepäck aufgibt zahlt extra Gebühren von 6,00 Euro. Das Flugticket wird direkt im Internet ausgedruckt (so genannter Web-CheckIn). Wer ein richtiges Ticket am Schalter haben möchte muss ebenfalls Gebühren bezahlen. Das Web-CheckIn Ticket von Ryanair kann nur innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ausgedruckt werden. Frühestens zwei Tage vor und spätestens vier Stunden vor dem Start. Hier stellt sich für mich die Frage, wie das normalerweise mit dem Rückflug läuft, wenn man beispielsweise eine Woche verreist. Nicht jeder hat 2 Tage vor dem Rückflug - am Urlaubsort - Zugang zu einem Drucker. Da wir nur 2 Tage unterwegs sind, können wir das Rückflug Ticket am Hinreisetag ausdrucken.

Für die zweitägige Reise nach Stockholm ist Organisationstalent gefragt. Unser Flieger landet erst 23:50 Uhr am Flughafen Skavsta in Nyköping. Das liegt zirka 100 km südlich von Stockholm. Um von dort in die schwedische Hauptstadt zu kommen, kann man entweder mit dem Flyggbus, der Zug, Taxi oder eben einem Mietwagen fahren. Da unser Flieger erst so spät landet sind die Optionen allerdings nicht mehr so zahlreich. Um Punkt 24:00 Uhr fährt zwar ein letzter Flyggbus nach Stockholm, ich möchte allerdings nicht riskieren am Flugplatz übernachten zu müssen, falls der Ryanair Flug verspätet ist. Da wir in den zwei Tagen sowieso sehr mobil sein müssen, will ich versuchen einen Mietwagen zu bekommen.

In Skavsta befinden sich 4 Autovermietungen. Von den Bekannten Agenturen hat Europcar das günstigste Angebot. Die regionale Autovermietung A-kedjan ist zwar noch preiswerter, aber ich möchte mich aufgrund der ungewöhnlichen Uhrzeit lieber auf eine renommierte Mietwagenfirma verlassen. Von Europcar bekommen wir einen VW Golf vom 15.11. (Abholzeit 0:15 Uhr) bis zum 16.11 für knapp 140 Euro. Mir wird sowohl von Europcar als auch von A-kedjan versichert, dass man uns nicht hängen lässt und das Office so lange geöffnet ist bis der Ryanair Flug gelandet ist.

Übernachten tun wir in der Villa Årsta in Årstaberg. Primärziel ist das Beantragen der Personnummer für mich und Nadine. Sekundärziel sind noch einige Haus- und Wohnungsbesichtigungen. Wir haben bereits einige interessante Mietobjekte über Bostaddirekt angeschrieben. Das ist wie gesagt nur mit dem Premiumservice möglich. In den meisten Fällen klappt das mit der Kontaktaufnahme prima. Die schwedischen Vermieter sind alle super freundlich und können fast alle Englisch. Für den 15.11. und 16.11. habe ich insgesamt 3 Besichtigungstermine ausgehandelt. Wie wichtig es ist vor Ort präsent zu sein, sieht man daran das unser Lieblings-Objekt bereits nach der ersten Besichtigungsrunde weggegangen ist obwohl wir bereits einen Besichtigungstermin ausgehandelt hatten.

Freitag, 9. November 2007

Premiumservice von Bostaddirekt

Heute habe ich mich bei Bostaddirekt für den Premiumservice angemeldet. Die Gebühr dafür beträgt, wenn man eine Wohnung in Stockholm und Umgebung sucht, 695 SEK. Dafür ist man 45 Tage voll zugangsberechtigt. Als normaler, nichtzahlender Benutzer bei Bostaddirekt kann man zwar alle Mietangebote einsehen, aber keinen Kontakt zum Vermieter aufnehmen. Für die gut 70 Euro ist das nun möglich. Die Gebühr kann per Kreditkarte bezahlt werden. Das beispielsweise ist bei blocket.se nicht möglich, da dort nur skandinavische Kreditkarten akzeptiert werden. Blocket.se ist ebenfalls eine sehr populäre Webseite in Schweden, die so ähnlich funktioniert wie Kijiji.

Nach der Anmeldung bei Bostaddirekt erhält man eine Kundennummer (Kundnummer) und ein Passwort (Lösenord). Wer sich damit einlogged, erhält zu allen Mietangeboten die Kontaktdaten des Vermieters. Zusätzlich ist die Angabe der gesuchten Unterkunft erforderlich (Wohnung, Haus, Größe, Preis etc.) Anhand der Vorgaben bekommt man eine Email von Bostaddirekt sobald ein neues Mietangebot mit den entsprechenden Parametern eingestellt wird. Wem das immer noch nicht schnell genug ist, der kann gegen Aufpreis noch ein SMS Paket bestellen. Damit werden neue Angebote in Sekundenschnelle aufs Handy geschickt. Wir belassen es erstmal ohne das SMS Paket.

Nun können wir endlich Kontakt zu den Vermietern aufnehmen, deren Angebote uns interessieren. Nadine hat sich in den Gedanken verliebt, dass wir in ein Haus ziehen können. Dafür muss man im Stockholmer Umland zwischen 9.000 und 12.000 SEK Miete einplanen. Bei vielen Angeboten ist das allerdings bereits Warmmiete. Auch Breitband-Internet ist oft im Mietpreis enthalten. Wir schreiben zunächst alle interessanten Objekte per Email an. Meine "Erstkontakt" Email sieht immer gleich aus. Ich schreibe sowohl in Englisch als auch in (sicherlich nicht ganz korrektem) Schwedisch.

Hej xxx,
jag hoppar du talar Engelska.
I have found Obj. nr. xxxxx at bostaddirekt.com.
My name is Reik (32). I will start a new job as Software Developer at Bwin Games AB in January. My girlfriend Nadine (27) and I are looking for a nice place to live in or around Stockholm. We lived together for the past 3 years and have good references from our previous landlord(s). Can we still rent the house? Is it still vacant? In case you don't speak English, I will try it again in Swedish :

Jag talar bara lite Svenska. Jag heter Reik (32). Jag böjar ett ny job (Software Developer) i January. Min flickvan Nadine (27) och jag söker för en fint Lägenheter eller Villa på Stockholm eller omnejd. Vi hittats din Radhus (Obj.Nr. xxxxx) på bostaddirekt.com. Är det hus fortfarande ledigt?

Många hälsnigar,
Reik och Nadine

Abwarten ob sich der gewünschte Erfolg einstellt. In jedem Fall sind die Angebote auf Bostaddirekt besser als das was unsere Auswanderungshelferin uns bisher angeboten hat.

Besucher zählen bei Blogger

Heute habe ich es endlich geschafft mich bei Google Analytics anzumelden und den Tracking Code hier im Blog einzubauen. Geholfen hat mir die hervorragende Beschreibung "Google Analytics bei Blogger.com einbinden" von Dirk Einecke. Normalerweise bin ich ja kein Freund von Google Analytics, wegen der bekannten Seiteneffekte. Bei unserem privaten Blog sollte das aber egal sein ob Google irgendwelche Daten zu Nutzerverhalten einsammelt oder nicht. Auf die gleiche Art und Weise wie Analytics, nämlich über "Vorlage > Seitenelement hinzufügen > Html/JavaScript" lässt sich auch jeder andere Trackingcode einbinden. Clicky, Webtrekk und wie sie alle heißen funktionieren ja ungefähr alle in derselben Art.

Donnerstag, 8. November 2007

Auf Wohnungssuche


In weniger als 2 Monaten ist mein erster Arbeitstag in Stockholm und wir haben bisher noch keinen Platz zum Leben gefunden. Die Wohnungssuche in Stockholm, gestaltet sich bereits von Schweden recht schwierig, da es nicht besonders viele Mietobjekte auf dem freien Wohnungsmarkt gibt. Wer von Deutschland aus sucht hat kaum eine Chance, da keine Besichtigungstermine wahrgenommen werden können. In Schweden ist das Mieten von Wohnungen und Häusern kaum verbreitet und es gibt entsprechend wenig Angebote. Wenn man in Berlin oder Bernau eine Wohnung mieten möchte, kann man sich quasi vor Angeboten kaum retten.

Um in Schweden an die wirklich guten und preiswerten Mietwohnungen zu kommen, muss man in einer Art Warteliste eingetragen sein. Das Ganze nennt sich "Bostadskö" und erinnert mich an meine ersten 15 Jahre in der DDR, auch wenn man da jahrelang auf einen Trabant und nicht auf eine Wohnung warten mußte. Die frei übersetzte "Wohnungswarteschlange" ist eine Liste, auf der man unten anfängt und für die man eine geringe jährliche Gebühr bezahlen muss. Je länger man auf der Liste steht, desto weiter rutscht man nach oben. Die Wartenden auf der Liste können sich online nach passenden Wohnungen umsehen und online Interesse bekunden. Zur Besichtigung werden diejenigen Interessenten zuerst eingeladen, die am weitesten oben stehen.

Neben der "Bostadskö" gibt es noch Mietwohnungen vom Typ "Bostadsrätt" und "Hyresrätt". Was das genau ist, kann ich leider auch nicht sagen. Ich glaube es handelt sich um eine Art Genossenschaftswohnungstyp, bei der man wie in Deutschland Anteile kaufen muss, wenn man einziehen will. Für uns bleibt zunächst nur die Möglichkeit uns Mietwohnungen aus zweiter Hand ("Andra Hand") anzuschauen. Die sind in der Regel teurer und kleiner und können zu allem Überfluß oft nur eine bestimmte Zeit bezogen werden. Da die Zeit drängt, bleibt erstmal keine Wahl.

Ursprünglich sollte uns laut Arbeitsvertrag ja eine Auswanderungshelferin bei der Wohnungssuche unterstützen. Ein erstes Telefonat mit der Betreuerin von Human Entrance war aber eher ernüchternd. Laut ihrer Aussage kosten Mietwohnungen in der Größe um die 90m² wie wir sie suchen, zwischen 15.000 und 20.000 SEK im Monat. Das sind schlappe 2.100 Euro in der Spitze. Viel zu viel. Bisher hat sie uns auch nur ein einziges Angebot zukommen lassen und das war erschreckend. Plattenbau 56m² für 11.000 SEK, dazu möbliert obwohl wir eigentlich unmöbliert suchen. Besser sind dagegen Angebote von der schwedischen Webseite Bostaddirekt, die als Spezialisten für die zweite Hand Vermietung gelten. Wer etwas ins Stockholmer Umland nach Huddinge, Bromma oder Täby zieht, kann deutlich preiswertere Mietwohnungen finden. Anders als bei Immobilienscout 24 in Deutschland sind bei den Angeboten leider meistens keine Bilder mit bei. Wer auch so genug Interessenten findet, braucht halt keine Bilder.

Bostaddirekt bietet auch selbst einen Vermittlungsdienst für zweite Hand Wohnungen an. Allerdings kann der Service nur von Firmen in Anspruch genommen werden. Die Maklerprovision für Bostaddirekt beträgt für das Suchen einer Wohnung 7.900 SEK und für ein Reihenhaus 10.900 SEK. Die Provision muss nur gezahlt werden, wenn ein Objekt gefunden wird. Erfahrungsgemäß kann man sagen, dass es deutlich einfacher eine Mietwohnung zu finden, wenn die eigene Firma als Mieter oder als Bürge eingetragen wird. Es ist also clever einen entsprechenden Deal während der Vertragsverhandlungen mit dem neuen Arbeitgeber auszuhandeln. Dadurch wird es später deutlich einfacher ein Objekt zur Miete zu finden. Viele Vermieter haben einfach Angst vor Mietschulden oder kaputtem Inventar. Das Risiko ist geringer wenn eine Firma dahinter steht.

Montag, 5. November 2007

Wir dürfen bleiben

Heute hat Tina von Bwin eine Email geschrieben, dass unsere Dokumente vom Migrationsverket gekommen sind und wir damit unsere Aufenthaltsgenehmigung haben. Das "Uppehållsrätt" erlaubt es, dass wir uns über die erlaubten 3 Monate hinaus dauerhaft in Schweden aufhalten dürfen. Mit dem Schein in der Hand können wir beim nächsten Stockholm Besuch zum Skatteverket gehen und eine Personnummer beantragen. Erstaunlich ist die kurze Bearbeitungszeit, in der das Migrationsverket unseren Antrag bewilligt hat. Nach dem Ausfüllen des Online-Formulars auf der Webseite vom Migrationsverket war eigentlich von 4 Wochen Bearbeitungsdauer die Rede. Unser Antrag war bereits nach zweieinhalb Wochen durch. Vielleicht werden Onlineanträge wirklich schneller bearbeitet.

Mein Aufenthaltsrecht ist an meine Tätigkeit bei Bwin geknüpft. Verliere ich meinen Job muss ich entweder innerhalb von 3 Monaten etwas Neues finden oder gehen. Ob das allerdings wirklich jemandem auffallen würde, zumal ich ja in diesem Fall bereits eine Personnummer hätte, glaube ich kaum. Das Aufenthaltsrecht von Nadine ist, solange sie keinen eigenen Job gefunden hat, an mich geknüpft.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Umzugsauktion beendet

Unsere Umzugsauktion ist beendet. Von den drei Firmen die den Umzug für das wenigste Geld durchführen wollen, haben wir uns für Inter-Cargo aus Berlin-Pankow entschieden. Die waren zwar nicht die billigsten, haben aber ein "sehr gut" bei der Kundenbewertung und sind uns von unserem umzugsauktion.de Helfer empfohlen worden. Der Gesamtpreis für den Umzug von 36m³ von Bernau nach Stockholm liegt bei 2.600 Euro. Jetzt müssen wir nur noch die genaue Adresse bekommen, also eine Wohnung finden wo wir hinziehen können. Wenn wir nicht gerade in den elften Stock ziehen, sollte das beim Preis keine Rolle mehr spielen.

Samstag, 20. Oktober 2007

Aufenthaltsgenehmigung in Schweden


Das erste Glied in der Kette ist also die Aufenthaltsgenehmigung. Die wird benötigt um eine Personnummer zu bekommen. Eine Aufenthaltsgenehmigung berechtigt zum Aufenthalt über 3 Monate. Man bekommt sie wenn man:

  1. in Schweden einen Job hat
  2. genug Vermögen nachweisen kann
  3. selbstständig ist und gute Bilanzen vorweisen kann
  4. Student ist
  5. ein Familienmitglied von jemandem ist der aufenthaltsberechtigt ist

Um die Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen, müssen verschiedene Unterlagen eingereicht werden. Diese sind mit der Post an das Migrationsverket zu schicken falls man noch in Deutschland ist. Wer bereits einen Arbeitgeber gefunden hat, kann den Antrag für sich und eine weitere Person sogar online ausfüllen. Die benötigten Unterlagen kann man als Scan hochladen. Die Bearbeitungszeit für elektronisch übermittelte Anträge ist wohl deutlich kürzer. Die elektronischen Formulare vom Migrationsverket kann man nur als Angestellter eines schwedischen Arbeitgebers nutzen. Welche Unterlagen man benötigt schreibe ich gleich. Zunächst möchte ich jedoch noch auf eine Fehlinformation der Bundesagentur für Arbeit hinweisen.

Heute morgen mußten wir uns vom schwedischen Konsulat in Berlin (Rauchstraße) wieder nach Hause schicken lassen, nachdem wir versucht hatten dort die Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Wir haben die Stunden Fahrzeit auf uns genommen, nachdem wir das auf der Seite von der Auslandsvermittlung gelesen hatten: "Wenn Sie bereits vor Ihrer Abreise eine Arbeitsstelle gefunden haben, können Sie die Aufenthaltsgenehmigung auch schon von Deutschland aus bei der schwedischen Botschaft oder beim Konsulat erhalten." Das stimmt definitiv nicht. Wir wurden auch nur an das Migrationsverket verwiesen.

Zurück zum online Antrag für die Aufenthaltsgenehmigung in Schweden. Wer noch in Deutschland ist und bereits einen Arbeitsvertrag in der Tasche hat, kann hier starten. Startet mit "Submit an application or registration". Füllt alle Angaben aus und ladet die erforderlichen Dokument hoch. Später kann man mit seiner Check-Nummer, die man bekommt, weitere Dokumente hochladen. Für mich waren erforderlich: eine Kopie meines Ausweises und eine Kopie meines Arbeitsvertrages. Da Nadine ihre Aufenthaltsgenehmigung an mich geknüpft ist, muss sie neben der Ausweiskopie einen Nachweis erbringen, dass wir zusammengehören. Das kann zum Beispiel eine Heiratsurkunde sein. Da wir nicht verheiratet sind, habe ich einfach unsere bisherigen Mietverträge mit hochgeladen. Dort sind wir immer zusammen eingetragen, ich denke das sollte reichen. Pluspunkte beim Migrationsverket könnt ihr sammeln, wenn ihr von Eurem Arbeitgeber in Schweden das "Anställningsintyg" (Formular 227021) ausfüllen laßt. Damit geht es noch mal schneller mit der Bearbeitung. Ich habe heute mit Lena von Bwin gesprochen. Sie füllt es aus und schickt es rüber nach Deutschland, so dass ich es einscannen und später hochladen kann.

Noch ein ganz wichtiger Punkt. Die Aufenthaltsgenehmigung wird vom Migrationsverket nur an schwedische Postadressen versendet. Das ist eigentlich ziemlich blöd, da man ja logischerweise noch keine eigene Adresse in Schweden hat. Zum Glück hat sich für mich Bwin angeboten. Ich kann die ganze Post zur Firma schicken lassen und die leiten es weiter nach Deutschland. Eine andere Möglichkeit, falls ihr niemanden in Schweden kennt der einspringen kann, kümmert Euch um ein sogenanntes Apartment Hotel. Da wir sowie nach Schweden müssen um die Personnummer zu beantragen haben wir uns die Villa Årsta zur Übernachtung ausgesucht. Die Inhaberin (Tina) ist super nett. Das Apartment Hotel könnt ihr als Ersatz-Adresse zusammen mit Eurem Namen angeben, solange noch keine eigene Adresse in Schweden vorhanden ist. In unserem Fall ist das wie gesagt nicht nötig, da alles an meine Firma geschickt wird.

Freitag, 19. Oktober 2007

Unser Ziel Personnummer

Im Internet habe ich mich inzwischen ein wenig über Schweden schlau gemacht. Sehr zu empfehlen ist die Seite von Malte Ahrholdt sowie die drei Foren Swedengate, Schwedenforum und Schwedentor. Hier bekommt man eigentlich auf jede Frage eine gute Antwort, da sich zum großen Teil Deutsche rumtreiben die bereits in Schweden leben. Der für mich beste Blog, ist aber eindeutig der von Fabian Seitz. Hier finden sich für Schweden Auswanderer sehr viele praktische Tipps mit detaillierter und humorvoller Beschreibung.

Das erste Ziel auf das jeder Auswanderer hinarbeiten sollte, ist die sogenannte Personnummer. Jeder der in Schweden lebt benötigt diese Nummer. Damit ist man eindeutig identifiziert. Die Nummer besteht aus deinem Geburtsdatum im Format JJMMTT gefolgt von einem vierstelligen Code. In meinem Fall ist das also 750531xxxx. Meinen Code verrate ich hier nicht, bei vier Stellen gibt es ohnehin nicht sehr viele Möglichkeiten. Interessant wird es also, wenn über 9999 Leute in Schweden am 31.Mai 1975 Geburtstag haben. Meine vierstellige Codenummer ist bereits sehr hoch. Wenn du am 31.05.75 geboren bist und nach Schweden auswandern willst, solltest du es bald machen bevor die Personnummern alle vergeben sind :)

Die Personnummer bekommt man in Schweden vom Skatteverket zugeteilt. Um eine Personnummer zu beantragen muss man persönlich da erscheinen. Es ist nicht möglich die Personennummer telefonisch oder über das Internet zu beantragen. In Stockholm findet man das Skatteverket in der Magnus Ladulåsgatan 67. Das liegt im Stadtteil Södermalm. Um eine Personnummer zu beantragen muss man das Recht haben, sich länger als 3 Monate in Schweden aufhalten zu dürfen. Dieses Recht hat man:

  1. als Schwede
  2. als Bürger Norwegens, Finnlands oder Dänemarks (Island vielleicht auch, weiß jetzt nicht genau)
  3. mit der entsprechenden Erlaubnis vom Migrationsverket

Der erste Schritt, um als Deutscher in Schweden eine Personnummer zu bekommen, ist also sich die Aufenthaltsgenehmigung (Right to reside, Uppehållsrätt) zu besorgen. Ohne die Personnummer kommst du in Schweden nicht wirklich weiter. Für die Aufenthaltsgenehmigung kann man zum Glück bereits schon viel Vorarbeit von Deutschland aus leisten.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Wir gehen nach Schweden

Die Entscheidung ist gefallen - wir gehen nach Schweden! Am 7. Januar 2008 ist mein erster Arbeitstag bei Bwin in Stockholm. Damit bleiben uns noch zweieinhalb Monate Zeit uns um alles zu kümmern. Alten Arbeitsvertrag kündigen (zum Glück nur sechs Wochen Kündigungsfrist zum Monatsende), Wohnung suchen in Stockholm, den ganzen Papierkram erledigen, in Deutschland abmelden etc. Nicht ganz leicht wird es sicherlich, unseren Familien davon zu erzählen. Unsere Eltern werden sicherlich nicht so begeistert davon sein, dass wir ins Ausland gehen.

Nachdem wir beim letzen Umzug richtig Pech mit unserer Umzugsfirma hatten, will ich diesmal alles richtig machen. Als wir 2006 umgezogen sind, sollte der Umzug eigentlich von Caree-Umzüge aus Werneuchen (damals Berlin-Ahrensfelde) durchgeführt werden. Nachdem wir von Caree-Umzüge jedoch nie eine Auftragsbestätigung erhalten haben und sich auch auf Email und vergebliche Telefonanrufe mit Anrufbeantworter niemand bei uns meldete, sind wir davon ausgegangen dass wohl am Umzugstag niemand erscheinen würde. Unser Fehler war hier ganz eindeutig, den Auftrag nicht schriftlich zu widerrufen bzw. die Umzugsfirma schriftlich zu einer Kontaktaufnahme aufzufordern. Um es kurz zu machen, wir hatten als Ersatz ganz viele Freunde als Umzugshelfer eingeladen und natürlich kam Caree-Umzüge doch noch vorbei. Das wir deren Hilfe nun, nachdem wir 20 Freunde und Bekannte eingeladen hatten, nicht mehr benötigten war an dem Tag für die beiden Mitarbeiter von Carree völlig okay. Leider kam eine Woche später gleich Post vom Rechtsanwalt, in der man uns aufforderte eine Teilsumme zu bezahlen. Der Fall ging schließlich vor Gericht - dank Rechtschutzversicherung kein Problem - in dem uns leider Teilschuld zugesprochen wurde. Bei Ärger mit der Umzugsfirma immer alles schriftlich machen (am besten mit Einschreiben) und Vorsicht vor Caree-Umzüge aus Werneuchen.

Für den Umzug nach Schweden probieren wir das Umzugsportal umzugsauktion.de aus. Dort stellt man seine Umzugsliste zusammen und gibt an, von wo nach wo man ziehen möchte. Verschiedene Unternehmen fangen dann an ein Gebot abzugeben und sich zu unterbieten. Nach zirka einer Woche endet die Auktion. Ein Mitarbeiter von umzugsauktion.de teilt einem dann die Kontaktdaten der drei billigsten Unternehmen mit und man kann sich von diesen Firmen ein Bild machen. So sieht man beispielsweise, wie andere Kunden die Umzugsfirmen bewertet haben. Das ganze ist total unverbindlich und kostenlos. Es ist auch kein Problem, wenn man am Ende gar kein Umzugsunternehmen beauftragt. Eine echt nette Seite wenn man mit Firma umziehen möchte.

Schauen wir mal, wie sich das in unserem Fall entwickelt. Unser kompletter Hausrat sollte in einen 7,5t Transporter passen, also nicht mehr als 36m³ betragen. Der Endpreis beinhaltet dann Be- und Entladen, Fähre, Benzin etc. so dass wir uns um nichts kümmern brauchen.

Freitag, 5. Oktober 2007

Anställningsavtal

In den letzten Tagen ist eine Menge passiert. Bwin will mich einstellen! Ich hatte darüber geschrieben, dass es zwei Stellen gibt die zu besetzen sind. Ich habe mich jetzt doch für die Stelle des Application Lead entscheiden, obwohl ich keine nennenswerten Kenntnisse in PHP oder mit JBoss Seam habe. Ich sehe das als Herausforderung etwas Neues zu lernen. Als J2EE Entwickler würde ich mich wahrscheinlich eher auf bekanntem Terrain bewegen.

Von Lena habe ich heute per Email meinen Arbeitsvertrag, eine Anlage über Bonusleistungen und das Angestelltenhandbuch bekommen. An dem Arbeitsvertrag gibt es nichts auszusetzen. 40 Stunden Woche und 30 Tage Urlaub. Davon 5 Tage pauschal als Ausgleich für Überstunden, nicht unüblich in Schweden diese Regelung. Der Vertrag ist auf das Wesentliche beschränkt und ganze 3 Seiten lang. Echt erfrischend das, anders als in deutschen Arbeitsverträgen, nicht jede Eventualität bis ins Kleinste und auf 20 Seiten ausgewälzt wird, so dass man Jura studiert haben muss um wahr von falsch zu unterscheiden. Richtig überzeugend sind jedoch die Bonusleistungen, die mir von meinem schwedischen Arbeitgeber angeboten werden:

  • täglich Frühstück
  • jeden zweiten Freitag gratis Bier und "Get Together"
  • Getränke, Kaffee und Obst umsonst
  • bis zu 2 Stunden Massage im Monat mit (sehr) geringer Zuzahlung
  • finanzieller Zuschuß für Fitnessclub, Schwimmverein etc.
  • höhere Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
  • Hinterbliebenenversicherung während meiner Beschäftigung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung während meiner Beschäftigung
  • Zuschüsse zur privaten Altersvorsorge

Davon sollten sich deutsche Firmen mal eine Scheibe abschneiden, wo man inzwischen oft nur noch eine Nummer ist. Leider ist Bwin erwartungsgemäß etwas mit dem Gehaltsangebot runtergegangen. Die rund 200 Euro lassen sich aber verschmerzen. Außerdem ist vertraglich geregelt, dass das Gehalt jedes Jahr im Januar neu verhandelt wird. Das finde ich auch besser als bei meinem jetzigen Job in Deutschland. Wenn man überhaupt mal ein Mitarbeitergespräch hat, ist zufällig immer eine ungünstige Zeit für eine Gehaltserhöhung. Im Schnitt braucht man drei Mitarbeitergespräche damit man eine Gehaltserhöhung bekommt. Erstaunlich ist an Schweden auch, dass dort wohl niemand wirklich Geheimniskrämerei mit seinem Gehalt betreibt. Die Daten darüber, wer wieviel verdient, kann jeder frei im Internet abfragen. Datenschutz lässt grüßen.

In den nächsten Tagen werde ich mich für oder gegen Stockholm entscheiden. Vorher habe ich noch ein anderes Vorstellungsgespräch in Berlin. Achja eine Sache habe ich noch nicht erwähnt. Bwin hat als quasi Ersatz für das geringere Gehalt vorgeschlagen, dass man einen Auswanderungshelfer bezahlt der uns helfen würde eine Wohnung zu finden. Diesen Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen, denn es ist sehr schwierig in Stockholm und Umgebung etwas zur Miete zu finden.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Vorstellungsgespräch in Stockholm

Heute war irgendwie ein sehr erfolgreicher Tag. Das Bewerbungsgespräch bei Bwin in Stockholm lief super. Obwohl die Stadt an sich ja nicht unbedingt zu den Perlen zählt, kann ich mir jetzt trotzdem 100% vorstellen hier zu leben und zu arbeiten.

Das Bürogebäude von Bwin liegt direkt an der Centralen. Ich kam pünktlich um 10:30 Uhr an der Rezeption bei Bwin an. Lena und Knuth haben mich dort in Empfang genommen und mich zunächst ein wenig rumgeführt. Es gibt eine Art Mensa, wo alle Mitarbeiter Frühstück bekommen können. Vom Balkon aus hat man eine super Aussicht über Stockholm. Bei Bwin gibt es sogar ein Videogame-Zimmer, wo ein paar Konsolen und Flipper rumstehen. Auch der Pokerraum fehlt nicht. Hier finden wohl ab und an Turniere statt. Das Bewerbungsgespräch fand in einem kleinen Konferenzraum statt. Zuerst wurde mir ein wenig über die Firma erzählt, dann mußte ich über mich erzählen. So ähnlich wie in Deutschland also. Es wurden auch Fragen gestellt wie "Warum will ich ausgerechnet in Schweden arbeiten?", "Was für ein Mensch sollte dein Chef sein?", "Wie sollte dein Arbeitsplatz aussehen?" und natürlich die üblichen Stärken-Schwächen und "Wie sehen dich deine Kollegen?" Fragen. Ich glaube ich habe mich ganz okay geschlagen. Nach Gehaltswunsch wurde auch gefragt.

Mittag essen waren wir auf Firmenkosten in einem kleinen Sushi direkt neben der Centralen. Die Atmosphäre war locker, wir haben uns über Knut den Eisbären und Rechtsradikalismus in Deutschland unterhalten. Erstaunlich finde ich das Bier während der Mittagspause in Schweden nicht unüblich ist bzw. akzeptiert wird. Knut hat mich gefragt ob ich ein Bier trinken möchte. In Deutschland ist Alkohol während der Arbeitszeit irgendwie tabu. Von meinen deutschen Arbeitskollegen hat nie jemand Bier in der Mittagspause bestellt.

Der zweite Teil des Vorstellungsgespräches in Schweden war ungewöhnlich. Ich wurde in einen Raum mit 3 anderen J2EE Entwicklern gesteckt, die mich dann "löchern" durften. Ich mußte zunächst wieder über mich erzählen, diesmal etwas detailreicher. Welche Projekte ich bisher gemacht habe. Welche Technologien ich dabei eingesetzt habe. Es wurde auch oft fachlich nachgehakt. Beeindruckend fand ich, dass man sich die Webseiten und Projekte aus meinem Lebenslauf angeschaut hatte um mir dazu Fragen zu stellen - eine echte Vorbereitung auf das Gespräch von Seiten des Arbeitgebers. Das Gespräch lief am Anfang ziemlich gradlinig ab, so dass man nicht einschätzen konnte ob ich gut oder schlecht ankommen. Später wurde es lockerer und es hat sich herausgestellt das man testen wollte wie ich Streßsituationen reagiere. Wir haben dann noch eine Menge über Schweden, meine Hobbies und den Arbeitsalltag bei Bwin gesprochen. Ich war pünktlich fertig um zurück zum Flughafen zu fahren.

Rückblickend kann ich sagen, dass mir die Firma super gefallen hat und ich bereit wäre nach Stockholm zu gehen wenn sie mich wollen. Auch wenn das Gehalt in der Höhe etwas geringer ausfallen sollte als ich gesagt habe (wie bei Bewerbungen üblich), werde ich drüber nachdenken diesen Schritt zu machen

Montag, 1. Oktober 2007

Ankunft in Stockholm


Nun bin ich also hier. Zum ersten Mal in Stockholm. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Stadt jetzt nicht so besonders gefallen hat. Kann aber auch man schlechten Wetter liegen. Der Flug mit Germanwings war gut. Insgesamt 1 Stunde 25 Minuten ist man unterwegs, kürzer als von Bernau nach Potsdam mit der S-Bahn. Der Flughafen Arlanda ist ziemlich weit im Norden, zirka 40 km. Von da aus kommt man am Besten mit dem Arlanda Express ins Zentrum. Der Express ist mit 420 SEK (rund 45 Euro) aber relativ teuer. Die Fahrzeit beträgt dafür aber nur 20 Minuten. Letzte Woche der Standsted Express hat vom Flughafen 40 Minuten gebraucht.

Der Hauptbahnhof in Stockholm heißt Centralen. Dort treffen sich Arlanda Express, Fernzüge, Tunnelbana (U-Bahn) und Pendeltåg (S-Bahn). Von der Centralen bis zu meinem Hotel in der Kungsgatan sind es nur rund 10 Minuten zu Fuß. Meine Schwedisch-Kenntnisse sind leider quasi nicht vorhanden. Ich kann zwar einen Satz auf Schwedisch anfangen, komme aber mit der schwedischen Antwort nicht klar. Zum Glück kann so gut wie jeder Englisch. Das Rica Hotel ist ganz nett. Für das Einzelzimmer zahle ich 134 Euro für eine Nacht inkl. Frühstück. Recht happig für ein 4-Sterne Hotel. Die Aussicht ist auch nicht so besonders. Mein Zimmer liegt nach hinten raus, so dass ich lediglich einen Blick auf den 20 mal 20 Meter großen Innenhof habe, der komplett von Häusern umbaut ist. Naja was soll's, ist ja nur für eine Nacht.

Nach einer halbstündigen Verschnaufpause im Hotel bin ich zu Safemind gelaufen und hab mich mit Delphine, die sich um meine Bewerbung gekümmert hat, getroffen. Sie ist super nett. Bei dem Gespräch war noch ein Kollege von ihr anwesend. Offensichtlich hat Bwin noch eine weitere Stelle, die man neben dem J2EE Developer gerne besetzen möchte. Diese Stelle nennt sich Application Lead und ist eine Mischung aus Lead Developer und technischem Projektleiter. Allerdings werden dafür PHP und JBoss Seam Kenntnisse benötigt. Mit beidem habe ich so gut wie keine Erfahrung. Ich denke ich werde versuchen bei der J2EE Stelle zu bleiben. Anschließend klären wir meine offenen Fragen. Was soll ich anziehen? Wieviel Geld soll ich verlangen? Wen treffe ich?

In Schweden laufen Bewerbungsgespräche sehr locker ab. Ein ordentlicher Pullover mit Jeans ist kein Problem. Deutschland sind Bewerbungen viel ernster. Meine Bewerbungen in Deutschland liefen mindestens im Hemd ab. Die Gehälter der Schweden liegen leicht unter dem deutschen Niveau. Ich habe für mich beschlossen, dass ich trotzdem soviel verlangen werde wie man mir bereits in Berlin angeboten hat. Immerhin ist der Schritt hier her zu gehen auch nicht gerade leicht. Bei gleichem Bruttogehalt würde ich hier sowieso mehr ausgezahlt kriegen, da die Sozialabgaben in Schweden bereits in der Einkommenssteuer enthalten sind. Während in Deutschland vom Bruttolohn zwischen 40 und 45 Prozent abgezogen werden, sind es in Schweden nur 30 bis 33 Prozent.

Treffen werde ich mich morgen mit Lena und Knut von Bwin, beide sind Teamleiter. Das Bewerbungsgespräch ist auf lange 4 Stunden angesetzt und läuft in zwei Teilen ab. Von 10:30 bis 12:00 nehmen mich Lena und Knut in die Mangel, danach gehen wir Mittag essen. Anschließend, von 13:00 bis 14:30, treffe ich verschiedene andere Java Entwickler und Manager, um mich deren Fragen zu stellen. Ob es daran liegt das ich extra hierher geflogen bin kann ich nicht sagen, aber die Vorstellungsgespräche sind hier definitiv intensiver. Offensichtlich wollen sich die Schweden ein besonders gutes Bild von ihren Bewerbern machen. Jedenfalls bin ich ziemlich aufgeregt.

Nach dem Treffen bei Safemind war ich noch ein wenig in der Stadt unterwegs. Zunächst bin ich durch die Altstadt nach Slussen gelaufen. Das scheint so ein zentraler Punkt in Stockholm zu sein. Am Slussen ist auch dieser berühmte Fahrstuhl, den man aus Reiseführern kennt. Von dort aus bin ich mit der Tunnelbana auf der roten Linie nach Ropsten gefahren. Obwohl das nur 5 Stationen oder so waren, ist Ropsten schon total ländlich. Gegenüber vom U-Bahnhof liegt ein See mit recht dichter Bewaldung. Die Fahrkarte für die U-Bahn zu kaufen, war auch alles andere als einfach. In Stockholm, oder zumindest an der Station Slussen, scheint es keine Fahrkarten Automaten zu geben. Als ich die Fahrkarte am Schalter kaufen wollte und wieder meine Verständigungsprobleme hatte, kamen andere Fahrgäste und wollten ihre Tickets am Schalter abstempeln lassen. Da diese nun durch mich warten mußten, war mir die Sache schnell unangenehm. Jedenfalls kann man die U-Bahn Tickets auch in den Zeitungsläden auf dem Bahnhof kaufen. Nach dem Arlanda Express lauerte dort der zweite Preisschock. Die Tageskarte kostet 90 SEK (rund 9,50 Euro). Im Verhältnis deutlich preiswerter sind Wochen- oder Monatstickets, aber ich bin nur einen Tag hier.

Nach dem kleinen Ausflug nach Ropsten bin ich zurück nach Östermalmstorget gefahren und von dort aus ins Hotel gelaufen. Schauen wir mal wie das Bewerbungsgespräch morgen so abläuft.

Dienstag, 18. September 2007

Testergebnisse sind da

Heute habe ich das Ergebnis meines Persönlichkeitstest bekommen. Daniel von Safemind hat mich dazu angerufen. Ich bin quasi der ganz normale Durchschnittstyp. Jede der sechs Kategorien haben wir durchgesprochen. Allerdings bin ich überrascht wie gut sich meine Persönlichkeit anhand meiner Antworten einschätzen lässt. Vieles stimmt mit dem überein wie es wirklich ist. Ich denke ich bin im Job nicht jemand der übermäßig viel soziale Kontakte sucht, aber trotzdem offen für neue Leute ist. Das meiste was Daniel erkennt, paßt wie die Faust aufs Auge.

Jedenfalls ist man Safemind wohl zufrieden mit dem Ergebnis und schlägt mir fünf Termine für das Vorstellungsgespräch bei Bwin vor. Am 1.Oktober fliege ich nach Stockholm und am 2.Oktober findet das Gespräch statt. Leider hat Nadine am 1.Oktober Geburtstag, so dass ich abends nicht mit ihr feiern kann. Sie hat aber Verständnis dafür, dass der Job als J2EE Entwickler im Ausland eine riesige Chance ist. Außerdem will sie ja auch gerne nach Schweden ziehen, um weiter Schwedisch zu lernen.

Nur zwei Tage nachdem wir von der Affiliate Summit aus London zurückkommen, fliege ich also nach Stockholm. Ich habe gleich ein Ticket bei Germanwings bestellt. Hin- und Rückflug von Berlin-Schönefeld nach Stockholm Arlanda kosten mich (wahrscheinlich aufgrund der Kurzfristigkeit) insgesamt 161,74 Euro. Dazu kommt eine Übernachtung im Rica Hotel in der Kungsgatan. Das muss irgendwo im Zentrum liegen. Von da aus kann man zu Fuß zu Safemind und Bwin laufen.

Montag, 10. September 2007

Persönlichkeitstest

Meine Lösung für den Javatest war offensichtlich ganz passabel. Safemind hat mir grad den Persönlichkeitstest per Email geschickt. Der Test besteht aus zirka 36 Fragen zu verschiedenen Situationen. Manchmal ist nur eine, oft sind aber auch zwei Antworten erlaubt. Es geht vor allem darum sich selbst und andere einzuschätzen. Der Persönlichkeitstest läßt sich online durchführen, sogar auf deutsch. Die Fragen sind in sechs Gruppen unterteilt. Verschiedene Bereiche werden angeschnitten, z.B. soziales Verhalten, Ziele, Weiterentwicklung oder Umgang mit Teammitgliedern.

Nach einer halben Stunde bin ich fertig. Jemand anderes von Safemind will mich nach der Auswertung anrufen, um mit mir über das Ergebnis zu sprechen. Meiner Meinung nach ist dieser Test nicht besonders aussagekräftig. Was wäre wenn ich gelogen hätte oder Antworten gebe von denen ich glaube das sie besser ankommen. Niemand würde das mitkriegen.

Freitag, 7. September 2007

Safemind will mich testen

Heute hat sich Delphine von Safemind gemeldet. Meine Bewerbung kam anscheinen gut an bei Bwin. Man will mich zum Bewerbungsgespräch einladen. Allerdings muss ich vorher von Zuhause aus noch 2 Tests bestehen.


Das erste ist eine kleinere Programmieraufgabe bei der sich Bwin ein Bild von meinen fachlichen Fähigkeiten machen will. Der zweite Test ist als Persönlichkeitstest ausgelegt. Normalerweise würde dieser zweite Test erst später mit dem Bewerber gemacht werden, aber da ich im Ausland wohne wird alles etwas umdisponiert. Delphine meint, daß man dadurch unnötiges Hin- und Herfliegen vermeiden will. In Schweden ist es durchaus üblich, dass Bewerbungsgespräche aus mehreren Terminen bestehen. Das ist mir in Deutschland bisher nur einmal bei Immobilienscout24 passiert.


Der Java Test ist relativ umfangreich. Von Bwin ist er mit 4 Stunden angesetzt worden. Ich brauche insgesamt 5 Stunden. Es geht darum einen kleinen Pokerstore zu implementieren. Einige Klassen aus dem Domain Model sind vorgegeben. Bei der Wahl der Waffen (der Libraries, des Frameworks) werden keine Vorgaben gemacht. Ich entscheide mich dafür, das Ganze basierend auf dem Spring Framework zusammen mit Hibernate umzusetzen. Die korrekte Implementierung anhand der Vorgaben, zeige ich über Unit-Tests. Da ich es von zuhause aus besonders "cool" machen will, baue ich noch Code-Generierung (MDA) ein. Leider geht hier viel Zeit verloren, die mir am Ende fehlt. Schauen wir mal ob meine Lösung gut ankommt. Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit mir selbst.