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Donnerstag, 8. November 2007

Auf Wohnungssuche


In weniger als 2 Monaten ist mein erster Arbeitstag in Stockholm und wir haben bisher noch keinen Platz zum Leben gefunden. Die Wohnungssuche in Stockholm, gestaltet sich bereits von Schweden recht schwierig, da es nicht besonders viele Mietobjekte auf dem freien Wohnungsmarkt gibt. Wer von Deutschland aus sucht hat kaum eine Chance, da keine Besichtigungstermine wahrgenommen werden können. In Schweden ist das Mieten von Wohnungen und Häusern kaum verbreitet und es gibt entsprechend wenig Angebote. Wenn man in Berlin oder Bernau eine Wohnung mieten möchte, kann man sich quasi vor Angeboten kaum retten.

Um in Schweden an die wirklich guten und preiswerten Mietwohnungen zu kommen, muss man in einer Art Warteliste eingetragen sein. Das Ganze nennt sich "Bostadskö" und erinnert mich an meine ersten 15 Jahre in der DDR, auch wenn man da jahrelang auf einen Trabant und nicht auf eine Wohnung warten mußte. Die frei übersetzte "Wohnungswarteschlange" ist eine Liste, auf der man unten anfängt und für die man eine geringe jährliche Gebühr bezahlen muss. Je länger man auf der Liste steht, desto weiter rutscht man nach oben. Die Wartenden auf der Liste können sich online nach passenden Wohnungen umsehen und online Interesse bekunden. Zur Besichtigung werden diejenigen Interessenten zuerst eingeladen, die am weitesten oben stehen.

Neben der "Bostadskö" gibt es noch Mietwohnungen vom Typ "Bostadsrätt" und "Hyresrätt". Was das genau ist, kann ich leider auch nicht sagen. Ich glaube es handelt sich um eine Art Genossenschaftswohnungstyp, bei der man wie in Deutschland Anteile kaufen muss, wenn man einziehen will. Für uns bleibt zunächst nur die Möglichkeit uns Mietwohnungen aus zweiter Hand ("Andra Hand") anzuschauen. Die sind in der Regel teurer und kleiner und können zu allem Überfluß oft nur eine bestimmte Zeit bezogen werden. Da die Zeit drängt, bleibt erstmal keine Wahl.

Ursprünglich sollte uns laut Arbeitsvertrag ja eine Auswanderungshelferin bei der Wohnungssuche unterstützen. Ein erstes Telefonat mit der Betreuerin von Human Entrance war aber eher ernüchternd. Laut ihrer Aussage kosten Mietwohnungen in der Größe um die 90m² wie wir sie suchen, zwischen 15.000 und 20.000 SEK im Monat. Das sind schlappe 2.100 Euro in der Spitze. Viel zu viel. Bisher hat sie uns auch nur ein einziges Angebot zukommen lassen und das war erschreckend. Plattenbau 56m² für 11.000 SEK, dazu möbliert obwohl wir eigentlich unmöbliert suchen. Besser sind dagegen Angebote von der schwedischen Webseite Bostaddirekt, die als Spezialisten für die zweite Hand Vermietung gelten. Wer etwas ins Stockholmer Umland nach Huddinge, Bromma oder Täby zieht, kann deutlich preiswertere Mietwohnungen finden. Anders als bei Immobilienscout 24 in Deutschland sind bei den Angeboten leider meistens keine Bilder mit bei. Wer auch so genug Interessenten findet, braucht halt keine Bilder.

Bostaddirekt bietet auch selbst einen Vermittlungsdienst für zweite Hand Wohnungen an. Allerdings kann der Service nur von Firmen in Anspruch genommen werden. Die Maklerprovision für Bostaddirekt beträgt für das Suchen einer Wohnung 7.900 SEK und für ein Reihenhaus 10.900 SEK. Die Provision muss nur gezahlt werden, wenn ein Objekt gefunden wird. Erfahrungsgemäß kann man sagen, dass es deutlich einfacher eine Mietwohnung zu finden, wenn die eigene Firma als Mieter oder als Bürge eingetragen wird. Es ist also clever einen entsprechenden Deal während der Vertragsverhandlungen mit dem neuen Arbeitgeber auszuhandeln. Dadurch wird es später deutlich einfacher ein Objekt zur Miete zu finden. Viele Vermieter haben einfach Angst vor Mietschulden oder kaputtem Inventar. Das Risiko ist geringer wenn eine Firma dahinter steht.

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