• Kolmården


    August, 2013
  • Grövelsjön


    Dezember, 2013
  • Abisko


    Juli, 2013
  • Vassijaure


    Juli, 2013
  • Idre Fjäll


    Januar, 2014
  • Junibacken


    Juli, 2015

Donnerstag, 29. November 2007

Preise in Schweden und Deutschland verglichen

Skandinavische Länder haben seit eh und je her den Ruf sehr teuer zu sein. Oft wird allerdings vergessen, dass man dieses Image noch zu guten alten DM (ausgesprochen: Deutsche Markt) Zeiten aufgebaut hat. Inzwischen liegen die Preise in Deutschland nicht mehr sehr weit hinter denen von Schweden, Norwegen oder Finnland zurück. Um mir trotzdem mal ein genaues Bild zu machen und die Vermutungen mal mit ein wenig Zahlenwerk zu unterfüttern, habe ich mich zu einem zweiteiligen Experiment entschlossen. Letzte Woche bin ich also mal ganz spontan mit Bleistift und Zettel in die nächst gelegene Lidl Filiale bei uns in Zepernick gegangen. Dort habe ich mir 20 zufällige Produkte ausgesucht und deren Preise aufgeschrieben.

Das gleiche habe ich dann gestern noch mal hier in Stockholm gemacht, in der Södermalmer Lidl Filiale in der Magnus Ladulåsgatan. Lidl ist einer der wenigen Supermarkt-Ketten, die in beiden Ländern vertreten sind. Da das Sortiment auch nahezu gleich ist, ist Lidl für einen Preisvergleich bestens geeignet. Bei manchen Artikeln unterscheiden sich allerdings die Abpackungsmaße, so dass der Vergleich nicht hundert Prozent übereinstimmt. Hier also meine Übersicht:


Artikel
Preis Deutschland
Preis Schweden
Orangensaft 1,5 Liter
0,89 €
0,97 € (8,99)
Conflakes "Crownfield" 2x375g
1,49 €
1,28 € (11,75)
Erdbeerkonfitüre 450g
0,89 €
1,08 € (9,99)
Nutella/Nougat Kräm 400g
1,79 €
1,08 € (9,95)
Sandwich Toast 750g
0,72 €
1,19 € (10,99)
Pepsi 1,5l / Coca Cola 2,0l
0,79 €
1,68 € (15,50)
Bananen 1kg
0,85 €
1,18 € (10,90)
Strauchtomaten 1kg
1,99 €
2,60 € (23,90)
Salami 80g / 100g
1,29 €
1,08 € (9,99)
Hinterkochschinken 200g / 400g
1,19 €
2,70 € (24,90)
Norwegischer Räucherlachs 200g
2,59 €
3,79 € (34,90)
Lätta 500g / 600g
0,99 €
1,44 € (13,25)
Eier 10 Stk.
0,99 €
1,19 € (10,99)
Mehl 1kg / 2kg
0,52 €
1,00 € (9,25)
Kaffee 500g
4,29 €
1,94 € (17,90)
Hähnchen Cordon Bleu 500g
2,39 €
3,46 € (31,90)
Butter 250g
1,19 €
1,19 € (10,99)
Gouda 1kg
6,29 €
7,06 € (64,98)
Toilettenpapier 3lg. 8x200/10x200
1,65 €
3,57 € (32,90)


Damit steht fest, dass Lebensmittel in Schweden im direkten Vergleich mit Deutschland immer noch teurer sind. Der Warenkorb Wert im deutschen Lidl liegt bei 31,80€. Wer bei Lidl in Schweden kauft bezahlt statt dessen 38,64€ und muss sich dazu statt Markenprodukten wie Nutella oder Jacobs Krönung mit Billigmarken zufrieden geben.

Da sich Lebenshaltungskosten aber nicht nur aus Essen und Trinken zusammensetzen, sondern auch Strom, Benzin, Wasser etc. mitzählt, gleicht sich alles wieder irgendwo aus. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass Schweden eine höhere Mehrwertsteuer hat als Deutschland.

Freitag, 16. November 2007

Unser neuer Mietvertrag

Gestern am späten Abend ist unser Mietvertrag noch per Email angekommen. Da alles in Schwedisch geschrieben war, habe ich ihn heute noch mal von unserer Auswanderungshelferin prüfen lassen. Es ist wohl alles soweit in Ordnung. Eine Kaution von 20.000 SEK müssen wir überweisen. Rauchen und Haustiere sind nicht erlaubt, Malern und Tapezieren nur mit Zustimmung vom Vermieter. Die Miete muss jeweils am 27. des Monats auf dem Vermieterkonto eingehen, ansonsten gibt es umgerechnet 50 Euro Strafgebühr. Wahrscheinlich zahlt man von unserer Miete einen Teil der Kreditraten ab. Einzugstermin ist der 28. Dezember. Wir lassen noch einen Paragraphen einfügen, mit dem wir uns absichern wollen, daß wir am 28.12. wirklich die Schlüssel zum Haus bekommen. Ansonsten stehen wir mit Umzugswagen und Helfern vor verschlossener Tür. Der Mietvertrag soll um 12.30 Uhr in Skogås Centrum unterschrieben werden, also machen wir uns auf den Weg.

Diesmal kommt Lijuan, so heißt unsere Vermieterin, allein. Wir unterhalten uns nett mit ihr und unterschreiben in der Kinderbuchabteilung der Bibliothek unseren ersten Mietvertrag in Schweden - juhu! Nett man das jetzt trotzdem Andra Hand, denn eigentlich ist Lijuan ja ab dem 15.12. die Eigentümerin des Reihenhauses. Von einer zweiten Hand Vermietung kann man ja eigentlich dann nicht sprechen. Wir nehmen sie und ihren Sohn noch mit dem Auto in die Stadt mit und erfahren unterwegs, dass sie zusammen mit ihrem Mann in Sickla Kai ein Restaurant betreibt. Wir setzen sie an der Sveavägen, der bekanntesten Straße in Stockholm, ab und fahren anschließend noch einmal zum Skatteverket wegen unserer Personnummer. Vorher schieben wir uns noch ein paar Stücken Pizza im Pizza Hut rein. Deren Mittagsangebot, umgerechnet 7,50 Euro für All-You-Can-Eat Pizza und einen Softdrink, ist nicht schlecht.

Auch im Skatteverket klappt heute alles prima. Gestern mußten wir ja wieder abziehen, weil wir unsere Privatadresse von der Villa Årsta nicht mit dabei hatten. Heute am Freitag ist der Andrang größer. Wir warten ca. 15 Minuten. Unser Antrag von gestern ist schnell gefunden und die korrekte private Anschrift ergänzt. Klappt ja wie am Schnürchen heute. Nun steht nur noch die eineinhalbstündige Rückfahrt zum Flughafen Skavsta bevor. Unser Ryanair Flug geht kurz nach 20:00 Uhr. Unterwegs halten wir noch in Kungens Kurva, wo sich nicht nur der größte IKEA der Welt, sondern auch der erste und bisher einzige Media Markt Schwedens befindet. Der Media Markt liegt im Einkaufszentrum Heron City. Dort kaufen wir uns noch ein Prepaid Handy von Tele2. Selber eine schwedische Telefonnummer zu haben ist besser, falls man die Nummer mal jemandem geben muss (Autovermietung, Versicherung etc.).

Alles in allem ein echt erfolgreicher Tag heute. Wohnung gefunden, Personnummer beantragt - es läuft. Im Autoradio kommt "Walking in Memphis" von Cher.

Donnerstag, 15. November 2007

Hausbesichtigung von außen

Der Tag heute begann schon sehr früh, nachdem wir erst früh um drei im Bett waren. Um 9:00 Uhr rief mich unsere Auswanderungshelferin an, weil sich eine Vermieterin um 10:30 Uhr in Skogås mit uns treffen will. Skogås liegt südlich von Stockholm in der Nähe von der E73 Richtung Nynäshamm. Der Tyresta Nationalpark ist von dort auch nicht weit weg. Die Vermieterin mit der wir uns treffen sollen kommt ursprünglich aus China, hat aber vor 7 Jahren einen Schweden geheiratet. Leider spricht sie kein Englisch, sondern nur Chinesisch und Schwedisch. Zu unserem Treffen will sie aber noch eine Freundin als Dolmetscher mitbringen. Treffpunkt ist die Statoil Tankstelle in Skogås.

Ohne Karte und Navi ist Schweden leider nicht einfach. Wir verfahren uns, obwohl die Fahrt von Årsta aus nur 15 min dauern soll, und müssen nach dem Weg fragen. Genau auf die Minute kommen wir an. Unsere Vermieterin, deren kleines Kind und ihre Freundin nehmen wir im Mietwagen mit und fahren zum Reihenhaus. Da zur Zeit noch der jetzige Eigentümer das Haus bewohnt, können wir es leider nicht von innen sehen. Die Gegend ist aber sehr schön.

Von außen sind wir begeistert, aber wie sieht es wohl von innen aus? Naja egal, wir nehmen es, denn statt weiter zu suchen, vertrauen wir auf das bildreiche Verkaufs-Exposé der chinesischen Vermieterin und schlagen zu. 10.000 SEK Kaltmiete liegt zwar eigentlich über unserem Limit, aber es ist wirklich eine ruhige Reihenhausgegend direkt am See. Mit dem Pendeltåg (der S-Bahn) sind es nur 20 Minuten bis zur Centralen, wo ich zukünftig arbeiten werde.

Nach der Besichtigung von außen trinken wir alle noch zusammen einen Kaffee im Skogås Centrum. Die Schweden nennen das Stadtzentrum, wo sich meistens ein kleines Einkaufszentrum oder zumindest ein paar Geschäfte befinden, immer Centrum. Als wir ihr sagen, dass wir noch keine Personnummer haben wird sie leider etwas skeptisch. Ohne diese verflixte Nummer ist es echt schwer in Schweden. Ich erkläre ihr, dass wir heute noch zum Skatteverket gehen um die Personennummer zu beantragen. Wir vereinbaren, dass sie heute abend den schwedischen Mietvertrag per Email schickt, damit ich ihn an unsere Auswanderungshelferin zum Prüfen geben kann.

Anschließend fahren wir zum Skatteverket nach Södermalm um unsere Personnummer zu beantragen. Am Skatteverket gibt es überall Parkplätze mit Parkscheinautomaten, so dass wir in der Nähe parken kennen. Normalerweise würde man ja nicht so wie wir mit dem Auto nach Stockholm reinfahren, denn es gibt eine Mautgebühr. Fährt man über eine der vielen Brücken in die Stadt, wird ähnlich wie bei Toll-Collect eine Mautgebühr abgebucht. Ich vermute die Schweden müssen sich dafür ein entsprechendes Gerät ins Auto legen wie es auch die deutschen LKW Fahrer tun.

Das Skatteverket ist ein mehrstöckiges Bürogebäude, von dem Besucher allerdings nur das Erdgeschoß kennenlernen werden. Dort befinden sich zirka 10 bis 15 Schalter mit freundlichen Service-Mitarbeitern. Wie überall in Schweden, muss man auch hier eine Nummer ziehen. Es gibt im Skatteverket allerdings mehrere Arten von Anfragen, so dass man wissen muss ob man A, B, C oder D drücken muss, um eine Nummer zu erhalten. Zum Glück gibt es aber eine Rezeption, wo wir unser Anliegen vortragen und gesagt bekommen, dass wir bei C drücken sollen. Während wir warten füllen wir den Antrag für eine Personnummer aus. Zirka 10 Minuten später wird unsere Nummer über einem Schalter eingeblendet. Eine nette englischsprachige Dame kopiert sich unsere Ausweise und unsere Aufenthaltsgenehmigungen vom Migrationsverket. Leider bemerkt sie, das die Anschrift die ich angeben habe keine Privatadresse ist sondern meiner neuen Firma gehört. Das ist ein Problem. Für den Antrag wird eine persönliche Anschrift benötigt und keine geschäftliche Adresse, auch wenn dort mein Name auftaucht. Wir können ihr unsere Adresse von der Villa Årsta geben, leider haben wir die nicht bei. Es ist aber kein Problem wenn wir morgen um 13:00 Uhr wiederkommen. Ihre Kollegen haben unseren Fall dann vorliegen. Also ziehen wir unerledigter Dinge ab um dann hoffentlich morgen alles klar zu machen.

Nächtliche Alkoholkontrolle in Stockholm

Ich bin wieder in Stockholm, nach meinem Bewerbungsgespräch erst zu zweiten Mal. Für Nadine ist es sogar das erste Mal in der schwedischen Hauptstadt. Das wir hier in weniger als 2 Monaten leben werden, haben wir noch gar nicht verinnerlicht.

Mit dem Ryanair Flug hat alles geklappt. Die Boeing war noch super neu. Okay, es war vielleicht nicht super sauber im Flugzeug. Man kann schon mal einen Kaugummi am Vordersitz kleben oder Papiermüll unter den Sitzen sehen. Der Preis ist allerdings unschlagbar und wenn die Sicherheit stimmt, warum nicht. Da stört auch das Kaffeefahrt-Feeling nicht, wenn Ryanair Stewardessen Rubbellose verkaufen wollen. Der Flug von Berlin-Schönefeld nach Stockholm Skavsta dauert genau ein Match NHL 07 und ein paar Minuten Metal Gear Solid Portable auf meiner PSP. Der Flieger war sogar ein paar Minuten eher da. In Nyköping liegt Schnee.

Auch das Abholen des Mietwagens von Europcar am Airport klappt super. Auch alle anderen Car Rental Schalter sind noch besetzt. Mit dem VW Golf geht es in die Nacht, auf der E4 Richtung Stockholm, wo wir rund 1,5 Stunden und eine McDonalds Pause später ankommen. Leider finden wir die Villa Årsta nicht. Die ausgedruckten Anfahrtsbeschreibungen stellen sich als zu grob heraus. So irren wir eine Weile durch das nächtliche Södermalm bevor wir von der Polizei angehalten werden.

Wer sich in Stockholm auskennt, dem ist die Brücke Liljeholmsbron vielleicht ein Begriff. Sie verbindet Södermalm mit Liljeholmen. Als wir nachts halb drei dort lang fahren, überall Blaulicht. Ein Bus setzt rückwärts. Was ist passiert, ein Unfall? Polizisten stehen abwechselnd rechts und links jeweils 10 m versetzt und lotsen die wenigen Autos im Zickzack weiter. Als ich am letzten Polizisten vorbei bin, will ich weiterfahren als ich plötzlich im Rückspiegel wildes Gestikulieren sehe und, dank offener Scheibe, seine Rufe höre. Offensichtlich handelt es sich nicht um einen Unfall sondern um eine spontane Verkehrskontrolle. Ich kenne das von Deutschland nur so, dass man mit der Kelle rechts rangewunken wird und nicht der gesamte Verkehr ausgebremst und zum Zickzackfahren mit 10 km/h gezwungen wird. Ich erkläre dem freundlichen schwedischen Polizisten, dass wir vom Flugplatz kommen und daß das ein Mietwagen ist. Trotzdem muss ich mich einem Alkoholtest unterziehen, zu dem ich allerdings im Auto sitzen bleiben darf. Ich glaube, dass ist das erste Mal seit ich den Führerschein habe, das ich pusten muss. Erwartungsgemäß zeigt das Gerät 0,00 Promille und wir dürfen weiterfahren. Nach weiteren 10 Minuten finden wir endlich unser Apartment-Hotel.

Ich weiss gar nicht, ob in Schweden eine geringe Menge Alkohol am Steuer erlaubt ist. Meine Recherche im Hotel verrät mir, dass es wohl eine 0,2 Promillegrenze gibt und das der schwedische Autohersteller Volvo ein Gerät in seine Fahrzeugmodelle einbauen will, damit diese unter Alkoholeinfluß nicht mehr gestartet werden können. Nächtliche Alkoholkontrollen scheinen in Schweden wohl eine lange Tradition zu haben.

Samstag, 10. November 2007

Kurztrip nach Stockholm

Kurzfristig haben wir uns entschieden, am 14.11. noch einmal nach Stockholm zu fliegen. Da wir bereits jetzt unsere Aufenthaltsgenehmigung erhalten haben, obwohl die ursprüngliche Beareitungszeit mit vier Wochen angegeben wurde, macht es Sinn sich so früh wie möglich um die Personnummer zu kümmern. Ursprünglich wollten wir erst am 28.11. für eine Woche nach Schweden fliegen und uns um alles kümmern. Je schneller wir die Personnummer bekommen, desto einfacher wird es für uns einen Mietvertrag und ein Bankkonto zu bekommen. Die Bearbeitungszeit vom Skatteverket für das Ausstellen einer schwedischen Personennummer soll wohl 2 Wochen betragen.

Aufgrund der Kurzfristigkeit sind die Flüge bei Air Berlin und Germanwings leider bereits sehr viel teurer geworden. Deshalb entscheiden wir uns dafür, zum ersten Mal mit der Billig Airline Ryanair von Berlin-Schönefeld aus zu fliegen. So richtig behaglich ist uns bei dem Gedanken ja nicht. Einige Testberichte von anderen Fluggästen und ein Blick in die J.A.C.D.E.C. Statistik, nach der Ryanair die jüngste Flugzeugflotte besitzt und noch nie einen Absturz beklagen mußte, beruhigt unsere Nerven. Die Statistiken auf der J.A.C.D.E.C. Seite sind übrigens super interessant. Nachteil bei Ryanair, wer Gepäck aufgibt zahlt extra Gebühren von 6,00 Euro. Das Flugticket wird direkt im Internet ausgedruckt (so genannter Web-CheckIn). Wer ein richtiges Ticket am Schalter haben möchte muss ebenfalls Gebühren bezahlen. Das Web-CheckIn Ticket von Ryanair kann nur innerhalb eines bestimmten Zeitfensters ausgedruckt werden. Frühestens zwei Tage vor und spätestens vier Stunden vor dem Start. Hier stellt sich für mich die Frage, wie das normalerweise mit dem Rückflug läuft, wenn man beispielsweise eine Woche verreist. Nicht jeder hat 2 Tage vor dem Rückflug - am Urlaubsort - Zugang zu einem Drucker. Da wir nur 2 Tage unterwegs sind, können wir das Rückflug Ticket am Hinreisetag ausdrucken.

Für die zweitägige Reise nach Stockholm ist Organisationstalent gefragt. Unser Flieger landet erst 23:50 Uhr am Flughafen Skavsta in Nyköping. Das liegt zirka 100 km südlich von Stockholm. Um von dort in die schwedische Hauptstadt zu kommen, kann man entweder mit dem Flyggbus, der Zug, Taxi oder eben einem Mietwagen fahren. Da unser Flieger erst so spät landet sind die Optionen allerdings nicht mehr so zahlreich. Um Punkt 24:00 Uhr fährt zwar ein letzter Flyggbus nach Stockholm, ich möchte allerdings nicht riskieren am Flugplatz übernachten zu müssen, falls der Ryanair Flug verspätet ist. Da wir in den zwei Tagen sowieso sehr mobil sein müssen, will ich versuchen einen Mietwagen zu bekommen.

In Skavsta befinden sich 4 Autovermietungen. Von den Bekannten Agenturen hat Europcar das günstigste Angebot. Die regionale Autovermietung A-kedjan ist zwar noch preiswerter, aber ich möchte mich aufgrund der ungewöhnlichen Uhrzeit lieber auf eine renommierte Mietwagenfirma verlassen. Von Europcar bekommen wir einen VW Golf vom 15.11. (Abholzeit 0:15 Uhr) bis zum 16.11 für knapp 140 Euro. Mir wird sowohl von Europcar als auch von A-kedjan versichert, dass man uns nicht hängen lässt und das Office so lange geöffnet ist bis der Ryanair Flug gelandet ist.

Übernachten tun wir in der Villa Årsta in Årstaberg. Primärziel ist das Beantragen der Personnummer für mich und Nadine. Sekundärziel sind noch einige Haus- und Wohnungsbesichtigungen. Wir haben bereits einige interessante Mietobjekte über Bostaddirekt angeschrieben. Das ist wie gesagt nur mit dem Premiumservice möglich. In den meisten Fällen klappt das mit der Kontaktaufnahme prima. Die schwedischen Vermieter sind alle super freundlich und können fast alle Englisch. Für den 15.11. und 16.11. habe ich insgesamt 3 Besichtigungstermine ausgehandelt. Wie wichtig es ist vor Ort präsent zu sein, sieht man daran das unser Lieblings-Objekt bereits nach der ersten Besichtigungsrunde weggegangen ist obwohl wir bereits einen Besichtigungstermin ausgehandelt hatten.

Freitag, 9. November 2007

Premiumservice von Bostaddirekt

Heute habe ich mich bei Bostaddirekt für den Premiumservice angemeldet. Die Gebühr dafür beträgt, wenn man eine Wohnung in Stockholm und Umgebung sucht, 695 SEK. Dafür ist man 45 Tage voll zugangsberechtigt. Als normaler, nichtzahlender Benutzer bei Bostaddirekt kann man zwar alle Mietangebote einsehen, aber keinen Kontakt zum Vermieter aufnehmen. Für die gut 70 Euro ist das nun möglich. Die Gebühr kann per Kreditkarte bezahlt werden. Das beispielsweise ist bei blocket.se nicht möglich, da dort nur skandinavische Kreditkarten akzeptiert werden. Blocket.se ist ebenfalls eine sehr populäre Webseite in Schweden, die so ähnlich funktioniert wie Kijiji.

Nach der Anmeldung bei Bostaddirekt erhält man eine Kundennummer (Kundnummer) und ein Passwort (Lösenord). Wer sich damit einlogged, erhält zu allen Mietangeboten die Kontaktdaten des Vermieters. Zusätzlich ist die Angabe der gesuchten Unterkunft erforderlich (Wohnung, Haus, Größe, Preis etc.) Anhand der Vorgaben bekommt man eine Email von Bostaddirekt sobald ein neues Mietangebot mit den entsprechenden Parametern eingestellt wird. Wem das immer noch nicht schnell genug ist, der kann gegen Aufpreis noch ein SMS Paket bestellen. Damit werden neue Angebote in Sekundenschnelle aufs Handy geschickt. Wir belassen es erstmal ohne das SMS Paket.

Nun können wir endlich Kontakt zu den Vermietern aufnehmen, deren Angebote uns interessieren. Nadine hat sich in den Gedanken verliebt, dass wir in ein Haus ziehen können. Dafür muss man im Stockholmer Umland zwischen 9.000 und 12.000 SEK Miete einplanen. Bei vielen Angeboten ist das allerdings bereits Warmmiete. Auch Breitband-Internet ist oft im Mietpreis enthalten. Wir schreiben zunächst alle interessanten Objekte per Email an. Meine "Erstkontakt" Email sieht immer gleich aus. Ich schreibe sowohl in Englisch als auch in (sicherlich nicht ganz korrektem) Schwedisch.

Hej xxx,
jag hoppar du talar Engelska.
I have found Obj. nr. xxxxx at bostaddirekt.com.
My name is Reik (32). I will start a new job as Software Developer at Bwin Games AB in January. My girlfriend Nadine (27) and I are looking for a nice place to live in or around Stockholm. We lived together for the past 3 years and have good references from our previous landlord(s). Can we still rent the house? Is it still vacant? In case you don't speak English, I will try it again in Swedish :

Jag talar bara lite Svenska. Jag heter Reik (32). Jag böjar ett ny job (Software Developer) i January. Min flickvan Nadine (27) och jag söker för en fint Lägenheter eller Villa på Stockholm eller omnejd. Vi hittats din Radhus (Obj.Nr. xxxxx) på bostaddirekt.com. Är det hus fortfarande ledigt?

Många hälsnigar,
Reik och Nadine

Abwarten ob sich der gewünschte Erfolg einstellt. In jedem Fall sind die Angebote auf Bostaddirekt besser als das was unsere Auswanderungshelferin uns bisher angeboten hat.

Besucher zählen bei Blogger

Heute habe ich es endlich geschafft mich bei Google Analytics anzumelden und den Tracking Code hier im Blog einzubauen. Geholfen hat mir die hervorragende Beschreibung "Google Analytics bei Blogger.com einbinden" von Dirk Einecke. Normalerweise bin ich ja kein Freund von Google Analytics, wegen der bekannten Seiteneffekte. Bei unserem privaten Blog sollte das aber egal sein ob Google irgendwelche Daten zu Nutzerverhalten einsammelt oder nicht. Auf die gleiche Art und Weise wie Analytics, nämlich über "Vorlage > Seitenelement hinzufügen > Html/JavaScript" lässt sich auch jeder andere Trackingcode einbinden. Clicky, Webtrekk und wie sie alle heißen funktionieren ja ungefähr alle in derselben Art.

Donnerstag, 8. November 2007

Auf Wohnungssuche


In weniger als 2 Monaten ist mein erster Arbeitstag in Stockholm und wir haben bisher noch keinen Platz zum Leben gefunden. Die Wohnungssuche in Stockholm, gestaltet sich bereits von Schweden recht schwierig, da es nicht besonders viele Mietobjekte auf dem freien Wohnungsmarkt gibt. Wer von Deutschland aus sucht hat kaum eine Chance, da keine Besichtigungstermine wahrgenommen werden können. In Schweden ist das Mieten von Wohnungen und Häusern kaum verbreitet und es gibt entsprechend wenig Angebote. Wenn man in Berlin oder Bernau eine Wohnung mieten möchte, kann man sich quasi vor Angeboten kaum retten.

Um in Schweden an die wirklich guten und preiswerten Mietwohnungen zu kommen, muss man in einer Art Warteliste eingetragen sein. Das Ganze nennt sich "Bostadskö" und erinnert mich an meine ersten 15 Jahre in der DDR, auch wenn man da jahrelang auf einen Trabant und nicht auf eine Wohnung warten mußte. Die frei übersetzte "Wohnungswarteschlange" ist eine Liste, auf der man unten anfängt und für die man eine geringe jährliche Gebühr bezahlen muss. Je länger man auf der Liste steht, desto weiter rutscht man nach oben. Die Wartenden auf der Liste können sich online nach passenden Wohnungen umsehen und online Interesse bekunden. Zur Besichtigung werden diejenigen Interessenten zuerst eingeladen, die am weitesten oben stehen.

Neben der "Bostadskö" gibt es noch Mietwohnungen vom Typ "Bostadsrätt" und "Hyresrätt". Was das genau ist, kann ich leider auch nicht sagen. Ich glaube es handelt sich um eine Art Genossenschaftswohnungstyp, bei der man wie in Deutschland Anteile kaufen muss, wenn man einziehen will. Für uns bleibt zunächst nur die Möglichkeit uns Mietwohnungen aus zweiter Hand ("Andra Hand") anzuschauen. Die sind in der Regel teurer und kleiner und können zu allem Überfluß oft nur eine bestimmte Zeit bezogen werden. Da die Zeit drängt, bleibt erstmal keine Wahl.

Ursprünglich sollte uns laut Arbeitsvertrag ja eine Auswanderungshelferin bei der Wohnungssuche unterstützen. Ein erstes Telefonat mit der Betreuerin von Human Entrance war aber eher ernüchternd. Laut ihrer Aussage kosten Mietwohnungen in der Größe um die 90m² wie wir sie suchen, zwischen 15.000 und 20.000 SEK im Monat. Das sind schlappe 2.100 Euro in der Spitze. Viel zu viel. Bisher hat sie uns auch nur ein einziges Angebot zukommen lassen und das war erschreckend. Plattenbau 56m² für 11.000 SEK, dazu möbliert obwohl wir eigentlich unmöbliert suchen. Besser sind dagegen Angebote von der schwedischen Webseite Bostaddirekt, die als Spezialisten für die zweite Hand Vermietung gelten. Wer etwas ins Stockholmer Umland nach Huddinge, Bromma oder Täby zieht, kann deutlich preiswertere Mietwohnungen finden. Anders als bei Immobilienscout 24 in Deutschland sind bei den Angeboten leider meistens keine Bilder mit bei. Wer auch so genug Interessenten findet, braucht halt keine Bilder.

Bostaddirekt bietet auch selbst einen Vermittlungsdienst für zweite Hand Wohnungen an. Allerdings kann der Service nur von Firmen in Anspruch genommen werden. Die Maklerprovision für Bostaddirekt beträgt für das Suchen einer Wohnung 7.900 SEK und für ein Reihenhaus 10.900 SEK. Die Provision muss nur gezahlt werden, wenn ein Objekt gefunden wird. Erfahrungsgemäß kann man sagen, dass es deutlich einfacher eine Mietwohnung zu finden, wenn die eigene Firma als Mieter oder als Bürge eingetragen wird. Es ist also clever einen entsprechenden Deal während der Vertragsverhandlungen mit dem neuen Arbeitgeber auszuhandeln. Dadurch wird es später deutlich einfacher ein Objekt zur Miete zu finden. Viele Vermieter haben einfach Angst vor Mietschulden oder kaputtem Inventar. Das Risiko ist geringer wenn eine Firma dahinter steht.

Montag, 5. November 2007

Wir dürfen bleiben

Heute hat Tina von Bwin eine Email geschrieben, dass unsere Dokumente vom Migrationsverket gekommen sind und wir damit unsere Aufenthaltsgenehmigung haben. Das "Uppehållsrätt" erlaubt es, dass wir uns über die erlaubten 3 Monate hinaus dauerhaft in Schweden aufhalten dürfen. Mit dem Schein in der Hand können wir beim nächsten Stockholm Besuch zum Skatteverket gehen und eine Personnummer beantragen. Erstaunlich ist die kurze Bearbeitungszeit, in der das Migrationsverket unseren Antrag bewilligt hat. Nach dem Ausfüllen des Online-Formulars auf der Webseite vom Migrationsverket war eigentlich von 4 Wochen Bearbeitungsdauer die Rede. Unser Antrag war bereits nach zweieinhalb Wochen durch. Vielleicht werden Onlineanträge wirklich schneller bearbeitet.

Mein Aufenthaltsrecht ist an meine Tätigkeit bei Bwin geknüpft. Verliere ich meinen Job muss ich entweder innerhalb von 3 Monaten etwas Neues finden oder gehen. Ob das allerdings wirklich jemandem auffallen würde, zumal ich ja in diesem Fall bereits eine Personnummer hätte, glaube ich kaum. Das Aufenthaltsrecht von Nadine ist, solange sie keinen eigenen Job gefunden hat, an mich geknüpft.