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Samstag, 29. Dezember 2007

Umzugstag(e)

Kennt ihr diese Tage, die sich so anfühlen als wären sie 48 Stunden lang? Heute war definitiv so ein Tag. Alles fing mit dem Ausräumen der alten Wohnung in Bernau an. Die Jungs von Inter-Cargo, unserer Umzugsfirma nach Schweden, waren überpünktlich um kurz nach halb Acht früh da. Mit insgesamt 4 Helfern war die komplette Wohnung innerhalb von 2 Stunden im LKW. Computer, Pflanzen und alles was sonst noch leicht zerbrechlich ist, haben die Helfer der Umzugsfirma noch einmal echt gut in Luftpolster verpackt. Ein großes Lob dafür.

Nachdem der LKW um kurz nach 10 Uhr weg war, haben Nadine und ich angefangen unsere alte Wohnung auf Vordermann zu bringen. Um 16 Uhr sind wir zur Abnahme mit dem Vermieter verabredet. Zum Glück war die Wohnung bei Einzug nicht im besten Zustand. Da wir beim Einziehen selbst alle Zimmer gestrichen haben, bleibt uns Malern jetzt beim Auszug erspart. Zwischendurch ist Nadine noch zum Arbeitsamt gefahren, um ihr Formular E303 abzuholen. Damit müssen wir nach unserer Ankunft in Stockholm zum schwedischen Arbeitsamt gehen.

Rechtzeitig zum Einbruch der Dämmerung, so dass man die schlimmen Wände gar nicht mehr sehen konnte, kam dann unser Vermieter zur Wohnungsübergabe. Innerhalb von 10 Minuten war das Thema erledigt und der Schlüssel übergeben. Ab zu meinen Eltern und für den Abend „vorschlafen“.

Pünktlich um 22:30 Uhr Abfahrt Richtung Schweden. Das Auto ist mit 3 Personen, 2 Meerschweinen, 2 Computern und viel zu vielen Gepäckstücken beladen. Die ersten 50 km ist die Stimmung deswegen auch echt nicht so toll. Bis nach Sassnitz auf Rügen sind es rund 3 Stunden Fahrzeit. Voll im Zeitplan, kommen wir gegen 1:20 Uhr nachts dort an. Der Fährhafen ist echt unübersichtlich wenn man zum ersten Mal dort losfährt. Mit dem Auto kann man gleich den ersten Abzweig nach rechts nehmen in Richtung Check-In. Nach dem Erhalt der Fähr- und Kabinentickets dürfen wir uns in die Schlange der rund 20 wartenden Autos einreihen. Der erste Schock - die Fähre hat Verspätung. Die ursprünglich angegebene Abfahrtszeit um 3:00 Uhr ist dahin, als das Schiff erst gerade mal um drei aus Trelleborg einläuft. Um 4:00 Uhr mit einer Stunde Verspätung geht es ab Richtung Schweden. Unsere 2-Bett Kabine ist ganz unten im Schiff noch unter dem Auto- und Zugdeck. Gerade mal 30 Euro hat die Kabine für die vierstündige Überfahrt gekostet. Eine willkommene Gelegenheit zum Schlafen. Die Betten sind frisch bezogen. Eine Toilette mit Dusche gibt es auch, man kann nicht meckern. Es gibt sogar ein drittes (allerdings unbezogenes) Bett zum Runterklappen an der Wand. Angeblich waren ja alle 3-Bett Kabinen ausgebucht - schon komisch. Naja, eine Kabine braucht man nachts nicht unbedingt. Überall schlafen Passagiere. Im TV-Raum, auf Bänken und sogar auf der Erde mit mitgebrachten Schlafsäcken.

Kurz vor 8:00 Uhr früh erreichen wir Malmö. Für die Fahrt nach Stockholm habe ich mir die Küstenroute ausgesucht, vorbei an Karlskrona, Kristianstad, Kalmar und Oskarshamm. Zunächst fahren wir nach Malmö um von dort über Lund auf der E22 in Richtung Kristianstad zu fahren. Bereits nach 30 Kilometern auf der E22 drehe ich um und fahre zurück nach Malmö. Aus der schönen Fahrt an der Küste wird nichts, denn das Navigationssystem rechnet mir bereits bis Kalmar, also der Hälfte der Strecke, eine fast sechsstündige Fahrt aus. Um 16:00 Uhr müssen wir aber spätestens am Haus sein, weil dann jemand von der Sicherheitsfirma kommen und den Alarm einrichten will.


Also disponieren wir um und fahren die schnelle Route, auf der E4 direkt hoch nach Stockholm. Die Fahrt ist eher eintönig. Wald - See - McDonalds - Wald - Felsen. Die beiden schönsten Abschnitte sind meiner Meinung nach zwischen Jönköping und Ödeshog am Vätternsee und kurz hinter Norrköping. Noch im Zeitplan um 15:00 Uhr kommen wir in Skogås an und treffen unsere Vermieterin zur Schlüsselübergabe. Das Haus ist echt super. Ich fahre gleich noch einmal los um ein paar Lebensmittel und Glühlampen zu holen. Punkt 16:00 Uhr kommt der nette Mitarbeiter von Trygg Hansa und schließt den Hausalarm scharf. Leider funktioniert das Alarm nicht mit Voice over IP Anschlüssen. Da wir als Telefon- und DSL Anbieter Bredbandsbolaget haben, können wir nur Breitbandtelefonie nutzen. Wir einigen uns darauf, in den nächsten Tagen noch einen analogen Anschluss von Telia zu bestellen.

Vorletzte Etappe: IKEA. Zuerst miete ich einen kleinen Transporter bei Q8 OK. Das ist eine Tankstelle die es in Deutschland meiner Meinung nach nicht gibt. In Schweden kann man an Tankstellen preiswert Autos mieten. Den Transporter kriege ich für rund 50 Euro insgesamt 4 Stunden lang mit 50 Inklusivkilometern. Ausreichend um ein neues Bett samt Matrazen und ein neues Regal nach Hause zu fahren. Den ursprünglichen Plan, ich fahre den Mietwagen zurück während Nadine und mein Dad das Bett aufbauen, gebe ich schnell auf. Wir sind alle inzwischen schon ziemlich fertig.

Jetzt müssen wir nur noch den Rest der Familie am Flughafen Skavsta abholen. Leider kommt der Ryanair Flieger auch erst um 23:50 Uhr an und Skavsta liegt 100 km südlich von Stockholm. Ich glaube ich hatte noch nie solche Probleme beim Autofahren wach zu bleiben, wie heute abend auf der Fahrt zum Flughafen. Kleiner Tipp: nehmt Euch am Umzugstag nicht mehr vor abends noch jemanden von weit entfernt abzuholen. Es ist super anstrengend.

Wenn alles nach Plan läuft, kommt in sieben Stunden unser Umzugswagen aus Deutschland.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Goodbye Deutschland

Jetzt ist er also da, der letzte Tag in Deutschland. Morgen um diese Zeit sind wir bereits im Auto unterwegs Richtung Stockholm. Unsere Fähre geht um 3 Uhr nachts von Sassnitz nach Trelleborg. Von dort sind es noch zirka 650 km nach Stockholm.

Heute war noch mal großes Familientreffen am zweiten Weihnachtsfeiertag angesagt. Der Abschied ist allen erwartungsgemäß schwer gefallen. Dabei ist es mit dem Flugzeug nach Stockholm zeitmäßig kürzer, als mit der S-Bahn von Bernau nach Potsdam. Und mit Skype kann man sich ja sowieso jeden Tag sehen.

Morgen früh um 8:00 Uhr kommt unsere Umzugsfirma (Intercargo). Ich schätze, daß das Beladen des LKW's nicht länger als 3 Stunden dauern sollte. Wir selbst fahren wie gesagt erst später mit dem eigenen Auto hinterher. Unsere Wohnung ist bereits seit Tagen nicht mehr besonders wohnlich. Um die vierzig Umzugskisten tummeln sich in allen Ecken, zusammen mit auseinandergebauten Möbeln. Ich hoffe, daß wir mit unserer Schätzung von 36m³ hinkommen und alles in den 7,5 Tonner paßt.

Bevor wir Deutschland morgen abend verlassen, müssen wir hier noch einige Dinge erledigen. Nadine will noch zum Arbeitsamt und ihr Formular E303 abholen. Damit muss sich nach unserer Ankunft in Schweden innerhalb von 6 Tagen beim schwedischen Arbeitsamt melden. Nur dann erhält sie die nächsten 3 Monate noch Arbeitslosengeld ausgezahlt und hat die Möglichkeit, sich nach einem neuen Job in Schweden umzuschauen. Hoffen wir, daß morgen alles geplant über die Bühne geht. Das jemand auswandert, scheint in Bernau eine echte Seltenheit zu sein. Insgesamt vier oder fünf Mal mußte Nadine zum Arbeitsamt gehen, bevor alles klar war. Den Antrag für das Formular E303 mußte sie persönlich bei der Teamleiterin im Arbeitsamt Bernau abgeben. Zum Teamleiter kann man aber nicht einfach so gehen. Es ist auch nicht möglich einen Termin auszumachen, wenn man sowieso grad im Arbeitsamt bei der Leistungsstelle ist. Um einen Termin beim Teamleiter zu bekommen, muss man die kostenpflichtige Hotline anrufen und wird dann persönlich zurückgerufen. Alles nicht so einfach hier in Deutschland. Aber sicherlich wird es auch in Schweden Situationen geben, wo wir uns an den Kopf fassen werden.

Montag, 10. Dezember 2007

O2 keine Kündigung bei Auswandern


Unser toller Mobilfunkanbieter O2 stellt sich weiterhin quer. Ich habe bereits mehrere Briefe geschrieben, in denen ich um die Kündigung unserer Mobilfunkverträge gebeten habe. Da wir Deutschland in 5 Tagen verlassen werden, sind unsere Handyverträge quasi wertlos geworden. Es ist einfach sau teuer mit einem deutschen Mobilfunkvertrag in Schweden zu telefonieren oder angerufen zu werden. Meine letzte Handyrechnung von O2 war 99,- Euro hoch. Davon waren wir gerade mal 9 Tage in Schweden. Nicht auszudenken wie hoch die Rechnungen ausfallen würde, wenn man eine ganzen Monat in Schweden lebt.

Leider ignoriert O2 meine Anschreiben mit beharrlicher Ignoranz. Immer wieder schicken sie das gleiche automatisch erstellte Schreiben, von wegen "Ihr Vertrag unterliegt einer Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Sie können nicht kündigen bla bla ..". Dabei stützt sich meine Argumentation auf die fristlose Kündigung aus wichtigem Grund. Ein Paragraph, der im BGB für alle Dienstverträge gilt und nicht von den O2 AGB ausgehebelt werden kann. Unseren DSL und Telefonanschluss haben wir bereits ohne Probleme und aufgrund dieses Paragraphen kündigen können. O2 will halt anscheinend abzocken.

Hier mein Schreiben an den O2 Kundenservice.

Kündigung aus wichtigem Grund

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 28.12.2007 werde ich Deutschland verlassen um eine neue Stelle im Ausland (Schweden) anzutreten. Da Sie in diesem Land kein eigenes Netz betreiben, würde ich gerne von meinem Recht zur fristlosen Kündigung aus wichtigem Grund (BGB §626, AGB für Vertragskunden §8.5) Gebrauch machen und meinen Laufzeitvertrag für Mobilfunkdienstleistungen zum 28.12.2007 kündigen.

Die Einzelfallbetrachtung unter Abwägung der Interessen der Vertragsteile macht eine außerordentliche Kündigung notwendig. Der vertragsgegenstandliche Tarif O2 Genion L (auch als Flatrate beworben) ermöglicht kostenlose Telefonate ins deutsche Festnetz und ins O2 Mobilfunknetz, d.h. ohne zusätzliche Kosten für Gesprächsminuten. Gerade deshalb habe ich mich zum Abschluß eines Vertrags über diesen Tarif entschieden, da ich sehr häufig ohne Zusatzkosten ins Festnetz und ins O2 Mobilfunknetz telefonieren möchte.

Zukünftig gelten für mich dauerhaft Roaming Gebühren der Zone 1. Ausgehende Anrufe in das deutsche Festnetz oder O2 Mobilfunknetz kosten damit 0,58 Euro je Minute, eingehende Anrufe 0,28 Euro je Minute. Eine Fortsetzung des Vertrages, im Sinne des Tarifes O2 Genion L, ist also gar nicht bzw. nur mit unverhältnismäßig hohen Zusatzkosten möglich. Unter Abwägung der Interessen, liegt damit ein Grund für eine außerordentliche Kündigung im Sinne von §626 BGB vor, da mir eine Weiterführung des Vertrages bis zu der vereinbarten Beendigung des Dienstverhältnisses nicht zugemutet werden kann.

Ich bitte um eine schriftliche Bestätigung.


Ich denke, daß meine Begründung im Sinne des §626 ist und auch vor Gericht bestehen könnte. Vielleicht liest das hier ja jemand vom Law-Blog und schreibt einen Kommentar. Argumentieren könnte man noch, dass ja ein Wechsel in einen anderen O2 Tarif möglich ist, bei dem keine Grundgebühr anfällt. Leider will sich das O2 auch mit 145,- Euro Wechselgebühr vergolden lassen, so dass das keine wirkliche Alternative für mich ist. Im Moment habe ich leider weder Lust noch Zeit zu meinem Rechtsanwalt zu laufen, um ein letztes Mal meine Rechtschutzversicherung zu bemühen. Warum kann uns O2 nicht einfach gehen lassen? Genau das stört mich in Deutschland am meisten. Jeder will dich nur abzocken. Du mußt wegen allem Scheiss tausend Briefe hin- und herschreiben. Warum kann nicht einfach mal etwas im Interesse des Kunden erledigt werden? Ich frage mich, ob O2 in Zukunft von meinem schwedischen Konto bei der SEB Bank die Grundgebühr einziehen will. Ich halte Euch auf dem Laufenden wie die Geschichte ausgeht.