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Montag, 26. Mai 2008

Radtour in der Umgebung

Als wir am Samstag beschlossen haben doch noch etwas zu unternehmen, stand Kino und Radfahren zur Auswahl. Derzeit laufen ja ein paar gute Filme im Kino, also lag es doch nahe dass wir dort hingehen.

Da die Sonne aber draußen lachte, beschlossen wir eine Radtour zu machen. Nach dem Reik zu Ende gearbeitet hat, ging es los. Räder raus aus dem Schuppen und ab die Post. Er hatte sich auch schon eine kleine Strecke ausgedacht, die wir dann im Laufe der Zeit immer wieder individuell veränderten. Praktisch fuhren wir erstmal immer geradeaus.

Wir haben schöne Stellen entdeckt, allerdings muss man eins wissen, Schweden ist kein Flachland.

Wir mussten noch nie so oft absteigen und schieben wie bei dieser Radtour. Es kann daran liegen, dass wir nicht fit sind oder aber auch daran dass mein Rad keine Gangschaltung hat oder auch daran, dass manche Ansteigungen wirklich eine starke Steigung haben. Es kann aber auch daran liegen, dass es einfach sehr viele Steigungen gibt und man irgendwann einfach nicht mehr kann.

Es war aber eine schöne Strecke. Am Ende befanden wir uns auf dem Nynäsleden und beschlossen diesen in Richtung nach Hause“ zu Folgen.

Am nächsten Morgen dachte ich, da die Sonne ja so schön scheint, dass wir noch eine Radtour machen könnten. Bevor Formel1 anfängt und bevor Reik wieder arbeiten muss. Erste Reaktion war wie immer, man konnte in Reiks Gesicht sehen, dass seine Arbeitszeit dadurch verkürzt würde. Aber cooler Weise lies er sich darauf ein. Wir fuhren den Nynäsleden, der von Stockholm nach Nynäshamn über eine Strecke von 81 Kilometern geht, in die andere Richtung. Die Strecke war wirklich nicht lustig. Berge gab es da, da musste man einfach schieben. Das Hochfahren kann man bestimmt nur als Profi oder als fitter Mensch. Das schöne an diesem Weg ist, dass man selten an den Hauptstraßen, sondern immer durch Siedlungen fährt.

In Länna angekommen, mussten wir dann feststellen, dass ein Schild irgendwo fehlen muss, denn es ist nicht erkennbar, wo man denn nun hinfahren muss. Wir nehmen mal an, dass es sich einer als Souvenir mitgenommen hat. Also beschlossen wir um zudrehen und Richtung Handen zu fahren. Aber gleich die erste Anhöhe stellte sich als großer Berg heraus, den meine Knie einfach nicht mehr mitmachen wollten. Oben angekommen beschlossen wir dann, den Rückweg anzutreten. Es war zwar nicht weit, was wir in den zwei Tagen gefahren sind, aber es war anstrengend. Aber auch schön.

Freitag, 23. Mai 2008

Unser Besuch in Kolmården

Wir hatten ja letztes Wochenende Besuch und da bot es sich endlich mal an nach Kolmården zu fahren. Da unser Besuch am selben Abend von Skavsta aus nach Berlin geflogen ist, war es sogar praktisch.

Kolmården ist eine Art Zoo mit Safaripark, Off Road Strecke und einer Gondelbahn die über das Gelände führt.

Na gut, fangen wir aber am Anfang an. Nach dem Aufstehen war Frühstück angesagt. Normalerweise wenn uns der Besuch an dem Tag wieder verlässt ist immer eine andere Stimmung, aber dem war nicht so. Vielleicht lag es auch an Max und Anne, die Kinder von Jörn und Silke, die immer ganz heiss auf unseren Wii waren oder einfach die Tatsache, dass wir nach Kolmården fahren würden. Jedenfalls sind wir so gegen 11:00 Uhr, nach ein paar Partien Wii Fit aufgebrochen.

Wir haben einen kleinen VW Bus gemietet, damit wir uns nicht alle in den Audi quetschen mussten. So saßen wir zwei vorne, zwei in der Mitte und zwei hinten. Also rauf auf die E4 und immer geradeaus. An Skavsta sogar noch vorbei. Irgendwann kommt dann ein Schild auf dem Kolmården steht und da sind wir dann abgefahren. Dann noch rund 25 Kilometer und man ist schon da. Wir haben allerdings noch eine kleine Rast an einem geöffneten Strandcafé gemacht. Wirklich sehr schön.

Zu dem Strandcafé muss ich aber auch noch erwähnen dass ich sehr stolz auf den Reik bin. Während ich immer noch mit dem schwedischen so meine Problemchen habe, geht er selbstbewusst an die Theke und bestellte alles auf Schwedisch. Find ich immer wieder toll und macht mich auch stolz auf ihn. Irgendwann werde ich das auch so rocken.

Zurück zum Thema. Wir kamen jedenfalls an und haben beschlossen als erstes die Safari zu machen und danach den Tierpark zu erkunden. Reik und Silke stiegen aus und gingen zur Kasse. Reik erzählte mir später, dass Silke alles bezahlt habe und dass das nicht gerade wenig war. Also 4 Erwachsene und 2 Kinder kosten dann also, wenn es so ist wie es auf der Webseite beschrieben ist, satte 1500 Schwedische Kronen. Wow!

Ok, also dann mit dem Mietwagen rein zu den wilden Tieren. Ich war etwas aufgeregt und fand es klasse, denn es war meine erste Autosafari. Die Tiere waren einfach nur wunderschön und so manches hätte man doch gerne mal gestreichelt. Aber bei der ganzen Safari gilt, dass Türen und Fenster geschlossen sein müssen. Was bei manchen Gehegen, wie den Wolf und Bär Gehege oder auch dem Löwen Gehege angebracht ist.

Es war jedenfalls eine schöne Erfahrung und als wir dann schon in Richtung Ausgang fuhren, dachte ich nur, dass es sehr schade ist dass es schon wieder vorbei ist.

Das Wichtigste habe ich aber vergessen zu erwähnen. Auf dem Weg zum Safarigelände steht auf einem kleinen Gelände eine Elchkuh. Wer es nicht weiss, ich liebe Elche. Ich finde das sind sehr schöne Tier, nur leider keine Kuscheltiere.

Nach der Safari, sind wir dann gleich zum Tierpark gefahren. Angefangen hat dieser Park mit der Auswahl zwischen einer langen Rolltreppe und einem Berg. Alles hinauf natürlich. Jörn, Silke und die Kinder haben die Rolltreppe genommen, während Reik mit mir den Berg erklimmen musste.

Leider waren wir relativ spät da, so dass wir die Delphinshow nicht mehr rechtzeitig schaffen konnten. Das war leider nicht so schön, denn ich hatte vorher auch noch nie eine Delphinshow gesehen. Aber okay, war nicht so schlimm.

So sind wir vorbei Rentieren, Schneeleoparden und anderen Tieren zu den Tigern gekommen. Ich war sehr enttäuscht, dass man nicht in den Bus konnte. Den "Bus" sieht man immer auf einer Webcam im Internet. Wahrscheinlich kann man da aber auch nur mit einer Führung rein, damit keiner seine Arme den Tigern entgegenstreckt.

Nach den Tigern kommt gleich ein Kletterwald, wo man für 100 Schwedischen Kronen eine Runde unter Aufsicht und Anleitung klettern kann. Dann kommt man auch schon zum Delphinhaus, wo die Aufführungen stattfinden. Leider waren keine Delphine mehr da. Schade.

Wir sind dann weitergelaufen und wie es dann so kam, befanden wir uns vor Glasscheiben, an denen die Robben immer vorbeischwammen. Es war wirklich schön anzusehen und ich hoffe, das Bild spiegelt es wieder. Man muss es aber mal live sehen. Eine Robbe war besonders süß. Man konnte sagen, dass sie bestimmt hungrig war, denn sie rief immer und das war wirklich lustig. Andere Robben amüsierten die herumstehenden Menschen, so auch Anne.

Weiter ging es dann auch schon zum Affenhaus. Der Geruch ist eine Sache für sich, aber die Affen die dort drin sitzen, sind wirklich sehenswert. Die Schimpansen leben in einer Gruppe und ich habe zwei Kinder gesehen. Eins kletterte und das andere lag bei seiner Mutter, die kurzerhand mal per Affensprache sich lautstark bemerkbar machte.

Von da aus ging es vorbei an mehreren Gehegen zum Kolosseum. Leider war da niemand, so dass wir ins Elefantenhaus reingehen mussten. Dort war ein Andrang. Neben Nashörnern befanden sich dort auch die Elefanten.

Wieder raus und ab zum Kamelgehege. Dort waren gerade die Pfleger zugange. Was sie genau getan haben, weiss man nicht, aber da es so viele waren, haben sie bestimmt gerade die Lehrlinge unterrichtet oder so. War jedenfalls schön mit anzusehen.

Das war es dann auch schon fast in dem Tierpark. Nun wollten alle noch eine Runde mit der Gondelbahn fahren, die ja einen tollen Ausblick bieten sollte. Als wir am Eingang, wo die erste Station der Gondelbahn ist, ankamen, lachte uns das Preisschild an. Ich wollte ja eh nicht mit und Silke und Jörn hatten dann auch keine Lust mehr 80 Schwedische Kronen pro Person extra zu bezahlen. Wir drei wollten stattdessen lieber ins Aquarium Haie und alles anschauen. Reik ist mit Max und Anne dann allein gefahren. Nach deren Berichten sieht man aber nicht viel von dem Tierpark.

Währenddessen sind Silke, Jörn und ich rüber zum Aquarium gegangen. Wir dachten, für den Preis den wir nicht bezahlt hatten, können wir da sicherlich umsonst rein. Leider nein, denn auch dieses sollte man extra bezahlten. So war die Lust dann schnell vergangen und wir sind zurück zum Auto und auf die 3 Gondolisten zu warten.

Mein Fazit: Etwas sehr überteuert, aber wirklich schön. Wenn man kann, sollte man es unbedingt mal besuchen.

Das super coolste, für alle Trekki Fans ist ja, dass man auf den Weg nach Kolmården durch Borg fährt.

Mittwoch, 21. Mai 2008

Strompreise


Irgendwie völlig nach hinten losgegangen ist meine Annahme, dass wir in Schweden weniger für Strom bezahlen würden. Allerdings liegt das schlichtweg am höheren Verbrauch, den wir sicherlich dadurch haben, dass wir statt in einer Mietwohnung in einem Haus wohnen. Zwei "Stromfresser" die zum neuen Mobiliar gehören, sind zwei große Kühlschränke und ein Wäschetrockner. Rein interessehalber habe ich zum Vergleich mal unsere letzte deutsche Endabrechnung von 2007 herausgekramt.

Im letzten Jahr hatten wir 2.669 kWh verbraucht und dafür an unseren damaligen Stromanbieter Stadtwerke Bernau 601,60 Euro bezahlt. Der Preis setzt sich aus Grundgebühr und Verbrauch zusammen. Pro kWh sind auf der Abrechnung 0,17 Euro berechnet. Die Jahresgrundgebühr beträgt knapp 40 Euro. In Schweden haben wir einen Vertrag mit Vattenfall, könnten aber jederzeit wechseln - dazu später mehr. Die Abrechnung von Vattenfall erfolgt monatlich, jeweils für den Vormonat. Anders als in Deutschland gibt es also keine Abschlagszahlungen. Ob es bei Mietwohnungen in Stockholm genauso ist, weiss ich leider nicht genau. Ich gehe aber davon aus, dass auch dort monatlich eine Rechnung geschickt wird. Unser Zähler ist direkt an der Haustür. Kein Problem also den aktuellen Verbrauch im Auge zu behalten.

Die Rechnungen von Vattenfall setzen sich aus 3 Punkten zusammen. Die Grundgebühr beträgt hohe 1.580 SEK (170 Euro) im Jahr und wird tagesgenau auf jede Monatrechnung umgelegt. Dann gibt es eine Art Leitungsnutzungsgebühr (Elöverföring), die Vattenfall für den Gebrauch seiner Leitungen erhebt. Der Preis richtet sich nach den verbrauchten kWh. Je Kilowattstunde werden 0,20 SEK (2,15 Cent) inklusive 25% MwSt. fällig. Wenn wir den Stromanbieter wechseln, z.B. zu EON oder Yello Strom die beide in Schweden aktiv sind, dann muss die Leitungsnutzungsgebühr weiterhin an Vattenfall bezahlt werden. Nicht ganz klar ist mir, ob auch die hohe Grundgebühr (Abonnemang) weiterhin an den Leitungsanbieter geht. In jedem Fall flattern zwei getrennte Rechnungen ins Haus. Eine vom Leitungsanbieter (Vattenfall in unserem Fall) und eine vom alternativen Stromanbieter.

Der letzte Rechnungsposten ist der Preis für den tatsächlich verbrauchten Strom. Je kWh berechnet Vattenfall uns 0,88 SEK (9,4 Cent) inklusive MwSt. Dazu kommt eine Energiesteuer vom Staat. In einigen Gebieten Schwedens wird Strom mit einem geringeren Prozentsatz von 0.17 SEK je kWh besteuert. In Stockholm und Umland werden aber die vollen 0,27 SEK je kWh fällig. Alles in allem setzt sich eine schwedische Stromrechnung also aus Grundgebühr, Leitungsnutzungsgebühr und Energieverbrauch zusammen. Aktuell haben wir mit rund 330 kWh einen deutlich höheren Monatsverbrauch als in Deutschland. Hochgerechnet beträgt unser Jahresverbrauch 3960 kWh. Ein Anstieg von rund 30 Prozent. Der Verbrauchspreis ist in Schweden deutlich geringer als in Deutschland, dafür ist die Grundgebühr um ein Vielfaches teurer. Nimmt sich also nicht viel, vielleicht 100 Euro Ersparnis im Jahr bei unseren Jahreskosten. Wie also die Kosten allgemein senken?

Zunächst gibt es verschiedene Tarifarten, die man als Verbraucher nutzen kann. Festpreis (Fast elpris), Beweglicher Preis (Rörligt elpris) und Normalpreis (Tillsvidarepris). Tillsvidarepris könnte etwas Vattenfall spezifisches sein, keine Ahnung. In jedem Fall ist er mit 0,61 SEK ohne MwSt. der Ungünstigste. Genau diesen Tarif haben wir natürlich - wie mir gerade auffällt. Offensichtlich wird man automatisch in diesen Stromtarif gesteckt, wenn man sich nicht pro-aktiv darum kümmert und angibt, dass man Rörligt elpris oder Fast elpris möchte.

Fast elpris ist wie der Name schon sagt, ein Festpreis der vom Stromanbieter über einen längeren Zeitraum garantiert wird. In Deutschland ist dieser Zeitraum meistens 1 Jahr. In Schweden kann oft zwischen 6 Monaten, 1 Jahr, 2 Jahren oder 3 Jahren gewählt werden. Je länger die Festpreisgarantie, desto teurer der kWh Preis (0,54 SEK bis 0,59 SEK ohne MwSt.). Lustigerweise ist sogar der 3 jährige Festpreis günstiger als der "Idioten" Normalpreis Tarif von Vattenfall. Die letzte Tarifvariante, die gerne von Call Center Agenten via Telefon verkauft wird, ist der Rörligt elpris. Dieser Preis kann jeden Monat angepasst werden und richtet sich nach den marktüblichen Strompreisen auf dem Weltmarkt. Überraschenderweise ist dieser Tarif aktuell sehr günstig. Die Kilowattstunde im Rörligt elpris Tarif bei Vattenfall kostet ohne MwSt.0,49 SEK. Wie gesagt, die Verlockung ist groß sich für den beweglichen Preis zu entscheiden, aber in Zeiten steigender Benzin und Heizölpreis habe ich kein gutes Gefühl dabei. Auf der anderen Seite scheinen viele Rörligt el Verträge keine Mindestlaufzeit zu haben, so dass man jederzeit wechseln könnte wenn es zu teuer wird. Hmmm irgendwo muss aber ein Haken liegen oder sollte die nette EON Call Center Mitarbeiterin tatsächlich die Wahrheit erzählt haben?

Noch mal zum Thema Stromanbieter wechseln. Es gibt zum Beispiel diese nette Seite um die Strompreise in Schweden zu vergleichen. Verglichen wird meistens nur der zusammengerechnete Preis je kWh, also (Leitungsnutzungsgebühr + Verbrauchspreis + Energiesteuer) + MwSt. Die nicht unerhebliche, jährliche Grundgebühr wird meistens nur so dazugeschrieben. Bei unseren 330 kWh im Monat schlägt man mir folgendes vor. Tillsvidarepris: Skellefteå Kraft, könnte ein lokaler Anbieter sein. Angeblich keine Grundgebühr. Ersparnis alleine bei kWh bereits über 70 SEK (7,50 Euro) im Monat. Fast elpris 1 Jahr: Yellostrom, auch ohne Grundgebühr aber nur mit Ersparnis von 20 SEK im Monat bei den kWh Kosten. Rörligt elpris: ebenfalls Skellefteå Kraft mit einer Ersparnis von rund 50 SEK im Monat an kWh Kosten.

Fazit, riesiges Einsparungspotential im kWh Bereich ist also nicht vorhanden. Wenn die 1.580 SEK (170 Euro) wegfallen würden, wäre aber nicht schlecht. Wie bereits angesprochen, kann es aber sein das auch beim Wechsel des Stromversorgers die Abonnemang Kosten an Vattenfall als Leitungsanbieter gezahlt werden müssen.

Noch ein kostenloser Tip zum Schluß. Innerhalb von 2 Monaten nachdem wir umgezogen waren, hatten sich die Motherboards von 2 meiner Computer mit den gleichen Symptomen verabschiedet. Als Ursache dafür kommt aus meiner Sicht nur Zufall, defekte Steckdose oder die Stromqualität in Frage. Das Stromnetz in Schweden ist bekanntermaßen nicht das allerbeste. Es gibt öfter Schwankungen und Stabilitätsprobleme die zu Spannungsspitzen führen können. Seit dem ich eine Verteilersteckdose mit Überspannungsschutz verwende, gibt es keine Probleme mit den Computern mehr. Es empfiehlt sich aus meiner Sicht sowas zu verwenden. Ein 10 Euro Verteiler ist preiswerter als zwei Motherboards zu 100 Euro das Stück.

Sonntag, 18. Mai 2008

Zeckenalarm

Sich gegen Zecken impfen zu lassen, ist in Schweden eventuell doch ganz angebracht. Nun ja, Zecken gibt es hier wirklich und das kann ich jetzt bestätigen. In Deutschland hatte ich noch nie eine Zecke und da war es schon ein kleiner Schock, als am Donnerstagabend etwas kleines in meinem Bauch hing. Ich wusste es sofort, obwohl ich vorher noch nie eine Zecke gesehen hatte.

Reik sagte dass ich übertreibe und dies bestimmt keine Zecke sei, aber ich war mir sicher und damit war die Nacht gelaufen. Er wollte es rausziehen und ich wollte Verständnis vom ihm. Somit schlief ich die paar Stunden dieser Nacht auf der Couch.

Pünktlich um 7:00 Uhr bin ich zum Arzt gefahren um ersten zu hören dass es eine Zecke ist und zweitens um das blöde Vieh aus meinem Bauch entfernen zu lassen. Ich bekam einen Termin für 9:15Uhr und es kostete auch nur 8 Euro. Also ein Schnäppchen.

Die Zecke war wirklich winzig, aber die Schwester hatte keine Probleme sie zu entfernen. Jetzt soll ich halt schauen ob sich ein roter Kreis bildet, ansonsten ist alles super.

Im Internet habe ich dann gelesen, dass es in Stockholm und auch auf den Inseln Muskö und Utö viele Zecken gibt und jetzt ratet mal wo ich war. Genau, wir haben einen Ausflug nach Muskö gemacht.

Naja, somit hatte ich auch meine erste Zecke und weiss jetzt wie diese aussieht. Ob eine Impfung jetzt noch sinnvoll ist, will ich mal abklären.

Freitag, 9. Mai 2008

Wieder allein in Schweden

So, heute ist Freitag und Reiks Flieger ist vor rund 30 Minuten nach Berlin gestartet. Er muss zur Uni und da Flüge ja nicht so super billig sind, bleibe ich allein zuhause. Das letzte Mal war es auch ok, denn da hatte ich einen geheimen Plan. Das Wohnzimmer streichen.

Diesmal ist es doof. Es ist Freitag und ich kann es kaum erwarten dass Sonntag ist. Ich habe keinen richtigen Plan. Hier und da aufräumen ja, aber trotzdem ist es irgendwie anders. Das kann aber auch mit meinem Heimweh zu tun haben, dass mich seit einiger Zeit plagt. Noch mehr allein ist halt doof.

Naja, zum Glück kommt Reik am Sonntag schon wieder und am Mittwoch bekommen wir ja dann schon besuch. Dann noch zwei Wochen und wir haben bis Ende Juni rund um die Uhr Besuch.

Gut, ich wollte aber von meinem Versuch aus einem Blumenbeet eine Wiese zu machen berichten. Voller Motivation ging ich heute Morgen mit dem Spaten raus. Das Blumenbeet ist nicht gross, so dass ich dachte, dass muss ja schnell gehen.

Pustekuchen, denn soviel Kraft habe ich nicht um durch die dicken Wurzeln zu kommen. So musste ich nach einer halben Stunde schon völlig erschöpft aufgeben. Naja, wenigsten hab ich schon ein paar Wurzeln rausgerissen, aber den Rest muss doch Reik machen.

Das coole ist aber, dass unsere Nachbarn es doch gleich "nachgemacht" haben und jetzt ihr Blumenbeet umgraben. Natürlich gehe ich davon aus, dass sie das jedes Jahr oder so machen, aber ist schon lustig. Jedenfalls ist der Mann gerade ordentlich dabei und während sie Ergebnisse ernten, kann ich nur auf mein angefangenes Etwas schauen.

Aber ich bin halt manchmal auch nur eine Frau, auch wenn ich das gerade bei solchen Sachen ungern zugebe. So manches Mal, brauch man halt männliche Hilfe und meine männliche Hilfe darf gleich am Dienstag (weil Montag ja SFI ist) ran.

Ich habe aber auch eine Freundschaft mit der Schnecke geschlossen, die ich einfach nicht umbringen konnte. Sie ist hübsch, finde ich. Sie und ihre Nachbarin sind dann nach weiter oben gezogen, wo es sowieso nur wildert.

Freitag, 2. Mai 2008

Schwedische Feiertage und Klämdag Bonus

Was für ein herrlicher Tag. Gerade eben sind wir von unserem zweitägigen Ausflug rund um den Mälaren-See zurückgekommen. Die Tatsache, dass heute für alle Angestellten von Bwin noch frei ist obwohl ja gestern eigentlich Feiertag war, verdanke ich einer schwedischen Erfindung die sich "Klämdagar" nennt. Frei übersetzt bedeutet das nicht anderes als "Brückentage", ein Begriff den man auch in Deutschland kennt. Und genau wie in Deutschland ist ein "Klämdag" der Tag zwischen einem Feiertag und dem Wochenende. Anders als damals in Berlin müssen wir hier für Brückentage keinen Urlaubstag opfern, denn es ist in Schweden Sitte, dass man diese Tage von der Firma "geschenkt" bekommt. Entweder das, oder man bekommt am jedem Tag vor einem Feiertag ein halben Tag frei. Diese zwei Regelungen sind hier verbreitet.

In diesem Jahr fährt man mit der "halber Tag frei" Regelung allerdings deutlich besser. Nur ein einziger "Klämdag" findet sich nämlich 2008 im Kalender, eben heute der 2. Mai. In einem guten Jahr kann man durch die schwedische Brückentagsregelung gerne drei oder vier zusätzliche Urlaubstage einheimsen. Im Übrigen ist es lustig wie ich von der Regelung erfahren habe. Das war vor gut 3 Wochen, als wir mal wieder mit diversen Arbeitskollegen essen waren. Ein irischer Kollege, der seit mehreren Jahren in Schweden lebt, schnitt das Thema Brückentage an. Obwohl ich mir bereits denken konnte was "Klämdagar" bedeutet, fragte ich ihn ob er eine adäquate englische Übersetzung dafür hätte. Er meinte, dass es in Irland kein spezielles Wort dafür gäbe, da es dort das Prinzip der Brückentage nicht gäbe - er meinte das Prinzip das alle Angestellten frei bekommen. Daraufhin mußte ich ihm leider sagen, dass es im Deutschen sehr wohl ein spezielles Wort dafür gibt, und es trotzdem nichts geschenkt gibt. Vielleicht waren die Brückentage ja auch in Deutschland irgendwann "echte Klämdagar". In Irland ist die Regelung übrigens so, dass es zwar keine Brückentage gibt aber wenn ein gesetzlicher Feiertag auf ein Wochenende fällt, als Ausgleich dafür der darauffolgende Montag frei ist. Auch eine nette Regelung für Arbeitnehmer.

Feiertage gibt es in Schweden trotzdem weniger als in Deutschland. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man den Pfingstmontag als offiziellen Feiertag abgeschafft hat um dafür den 6.Juni zum Nationalfeiertag zu machen. Man kann halt auch in Schweden nicht alles haben.

Donnerstag, 1. Mai 2008

Langeweile in Eskilstuna

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Beitrag schreiben werde in dem ich mich über eine schwedische Stadt "auskotzen" werden, aber heute ging es nicht anders. Eskilstuna ist eine Stadt mit gut 60.000 Einwohnern am südlichen Ufer des Mälarensees. Wir hatten uns diese "Perle" Mittelschwedens ausgesucht, da wir nicht an einem einzigen Tag um den gesamten See fahren wollten. Das Quality Hotel Statt Eskilstuna machte auf den Bildern einen netten Eindruck. Es ist nicht allzu teuer und hat einen eigenen Schwimmingpool und Saunabereich. Leider zerplatzte diese Seifenblase bereits kurz nach unserer Ankunft. Relaxbereich, Restaurant und alles andere sei geschlossen, da heute am 1.Mai ein gesetzlicher Feiertag sei - dafür hätten wir das ganze Hotel für uns alleine, na toll! Warum ist das Hotel überhaupt geöffnet. Ein kurzer Hinweis auf der Webseite wäre auch nett gewesen. Parkplätze direkt vorm Hotel gibt es auch nur rund sechs Stück, die Gäste pro Nacht mit 120 SEK auch noch extra bezahlen müssen. Das Doppelzimmer ist so lala. Der Fenstervorhang durchlöchert, vielleicht von Motten oder einfach vom Alter. Die Aussicht direkt auf ein tristes Eskilstunaer Hinterhofgebäude.

Das alles wäre kein Problem gewesen, wenn Eskilstuna eine lebendige Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten gewesen wäre. Genau das Gegenteil ist der Fall - es ist laaaaaangweilig. Die Kirche aus dem 17. Jahrhundert und die rund 100 Meter große Altstadt hat man schnell abgelaufen. Es hat kein einziges Geschäft mehr auf. Die "Einkaufsstrasse" im Stadtkern ist um 15.00 Uhr wie leergefegt. Es gibt sehr viele Plattenbauten, komische Leute, Ausländer und Probleme. Bei unserem Stadtbummel laufen wir direkt in eine Demonstration der NSF. Beim Anblick der rund 50 bis 100 Teilnehmer mit ihren schwedischen Fahnen und Trommeln wird mir sofort klar, dass es sich um eine rechte Partei handeln muss. Richtig heute ist ja der 1.Mai, so ähnlich sieht es auch in deutschen Städten heute aus Als Nicht-Schwede fühlt man sich nicht gerade übermäßig wohl neben einer NSF Demonstration, auch wenn wir auf den ersten Blick nicht von Schweden zu unterscheiden sind - zumindest solange wir nicht den Mund aufmachen :) - und die "Nationalsocialistisk Front" deutschfreundlich sein soll. Bei diesen Aufmärschen ist Ärger nicht weit und so beschließen wir erstmal den Rückzug ins Hotel anzutreten.

Schade eigentlich, dass wir Eskilstuna so in Erinnerung behalten werden. Uns bleibt an diesem Tag nur die "Flucht" mit dem Auto in die umliegende Gegend rund um den Mälarensee. Ganz spät am Abend kehren wir nach Eskilstuna zurück, dass wir so schnell wie möglich am nächsten Morgen verlassen wollen.