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Donnerstag, 26. Juni 2008

Finale

Wow, nicht gerade verdient, aber gewonnen. So lieben wir es. Gestern 20:45 Uhr ging es los. Wir fingen an das Spiel Tyskland gegen Turkiet im schwedischen Fernsehen auf Kanal 4 zu schauen. Es hatte uns bisher Glück gebracht es im schwedischen Fernsehen zu schauen, statt auf ZDF.

Die ersten Minuten dachten wir, dass es ein langweiliges Spiel werden wird, denn die Türkei blieb erst in ihrer Hälfte und Deutschland griff nicht wirklich an. Und dann kamen die Türken. Die Deutschen verloren Bälle und sahen einfach nicht gut aus.

1 zu 0 für die Türkei. Das Einzige was wir machen konnten war zugeben, dass die Türkei einfach besser spielt. Dann Poldi und Schweini in gemeinsamer Arbeit, 1 zu 1. Super, wir haben gejubelt. Komischerweise war es um uns rum ganz still. Naja, so ist das wohl wenn man in Schweden wohnt. Ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass die Schweden den Deutschen die Daumen drücken. Oder sind die Schweden etwa für Russland?

Ich weiß es nicht. Die zweite Halbzeit passierte dann das Unglaublichste, das Bild ist weg. Ganze sechs Minuten und zehn Sekunden konnten niemand auf der Welt das Spiel verfolgen. Wir haben dann aufs ZDF umgeschaltet und dort gab es wenigstens Ton. Und dazu muss ich mal ein Lob an Béla Réthy, der innerhalb von Sekunden zum Radiomoderator mutierte und seine Sache ausgezeichnet machte. Und noch ein Lob ans ZDF, denn die schalteten schnell auf die Leitungen des Schweizers Senders um, den die Baseler sind direkt an das Fußballstadion angeschloßen und konnten es somit sehen. Während die Schweden also vor einem Störbild saßen, fieberten wir schon wieder mit.

Klose macht ein wunderschönes Kopfballtor, herrlich. Aber die Türken, so wie wir sie in dieser Europameisterschaft kennengelernt, schießen sie noch schnell eins, bevor die Halbzeit zu Ende ist. Aber wir haben noch ein paar Minuten und dann passiert das Beste. Philipp Lahm, der über den ich gesagt habe, dass er noch ein Tor schießt, holt in der 90. Minuten noch einmal tief Luft, reißt sich zusammen und schießt mit Erfolg und Hilfe von Schweinsteiger das 3 zu 2 für Deutschland. Und damit sind wir im Finale.

Wir waren begeistert und bei dem letzten Tor packte es sogar mich und Glücksgefühle machten sich breit. Wir haben die Türken geschlagen, trotz schlechter Spielweise. Nun kann nichts mehr passieren, denn auch wenn wir den Titel nicht holen sollten, was ich nicht glaube, haben unsere deutschen Jungs doch eine tolle Europameisterschaft 2008 hingelegt.

Bevor das Spiel aber anfing, habe ich gesagt, dass ich, wenn Deutschland gewinnt, die deutsche Nationalhymne auswendig lerne und Sonntag fleißig mitsinge. Ich habe sie, im Gegensatz zu Reik, nicht in der Schule gelernt. Bisher gab es auch keinen Grund dafür. Jetzt habe ich einen. Und ich gehe noch einen Schritt weiter, sollte Deutschland den Titel holen, dann lerne ich die schwedische Nationalhymne auswendig, um sie bei der Weltmeisterschaft 2010 kräftig zu unterstützen. Ich hoffe, das kommen sie etwas weiter als die Vorrunde, denn auch die Schweden sind gute Spieler.

Eine schwedische Zeitung betitelte den deutschen Sieg mit folgendem Titel: Türken Lahmgelegt, hihi.

Montag, 23. Juni 2008

Midsommar in Schweden

Auch uns hatte die Euphorie des Midsommarfestes gepackt. Gerade als wir hörten, dass Reik den Freitag frei hat und freuten wir uns schon riesig auf dieses Wochenende. Es war schließlich das erste Wochenende, dass wir nach all dem Besuch mal wieder für uns hatten.



Freitag früh wachten wir auf und sahen die Sonne. Das verhieß doch ein gute Tag zu werden. Nach dem Frühstück, so gegen 11:00 Uhr, brachen wir dann Richtung Gålö auf. Unser Ziel war es ein Stangentanz“ anzuschauen und die tolle Atmosphäre zu genießen.

Als wir auf Gålö ankamen, war es schon recht voll. Ein kleiner Platz, mit einer geschmückten Stange in der Mitte. Drumherum Picknickdecken mit Schweden drauf. Dahinter befanden sich dann ein paar Buden, mit einem Glücksrad, Godis, Würstchen und sowas. Als wir ankamen lief gerade ein Kuchen-Wettessen der Kinder. Zuckersüß.

Leider sah nichts danach aus, dass sie in nächster Zeit vorhatten zu tanzen. Also brachen wir auf und wollten zum Hågelby Parken fahren. Aber noch auf der Insel entschieden wir uns mal eine Straße weiter zu fahren, die wir noch nicht erkundet hatten. Und was wir fanden, hat und überzeugt, dass das die richtige Entscheidung war. Natürlich müssen wir irgendwann nochmal dort hinfahren und die Gegend besser erkunden, denn am Freitag hatten wir ja noch was vor.

Also sind wir wieder ins Auto gestiegen und zum Hågelby Parken. Kurz vor dem Parkplatz erwartete und eine lange Autoschlange. Dann passierte es, unser Auto meldete sich wieder. Der Öldruck. Unser Launen gingen in den Keller, aber trotzdem wollten wir in den Park gehen und uns das Midsommarfest nicht entgehen lassen.

Also Auto auf dem Parkplatz abgestellt und ab zur Kasse. 40 Schwedische Kronen pro Person kostete der Eintritt. Es war voll. Die Wieder um die Stange herum war überfüllt und auch überall sonst waren Menschen unterwegs. Nur um die Stange herum war wieder nichts los. Wir schauten uns um und entdeckten dann ein Programm. Noch 45 Minuten bis zum nächsten Tanz.

Da unsere Laune nicht mehr so gut war, wir keine Picknicksachen mit hatten und auch so keine richtige Lust mehr hatten, haben wir uns etwas enttäuscht auf den Heimweg gemacht. Nächstes Jahr werden wir etwas vorbereiteter an die Sache gehen und dann nochmal entscheiden, ob Midsommar etwas für uns ist. Aber dieses Jahr empfanden wir es als nicht so spannend und eher als kleines Volksfest, als als traditionelles Fest.

Meine ganz große Enttäuschung lag aber darin, dass man nirgendwo auf dem Fest diese tollen Haarkränze kaufen konnte. Gerade Touristen wären bestimmt begeistert. Ich werde jedenfalls bis zum nächsten Jahr auch lernen, wie man so einen Haarkranz bindet. Dann noch eine Picknickdecke, Picknickkorb und noch einen Versuch.

Sonntag, 22. Juni 2008

Zum ersten Mal im Kino

Geschafft. Gestern waren wir also zum ersten Mal (und mit dem zweiten Anlauf) hier in Schweden im Kino. Der erste Versuch scheiterte daran, dass wir keine Kinokarten vorbestellt hatten und zu spät losgefahren sind. Komischerweise wurden die Karten nicht wie in Deutschland üblich an der Kinokasse, sondern direkt dort verkauft, wo man normalerweise nur für Popcorn und Softdrinks ansteht. Entsprechend voll war die Schlange.

Aus Fehlern lernt man. Gestern hatten wir nicht nur auf sf.se Karten vorbestellt, sondern sind auch noch über pünktlich losgefahren. Natürlich waren diesmal zusätzlich extra Kinokassen geöffnet, hmmpf. Das Kino unserer Wahl war das Filmstaden in Kungens Kurva, ein modernes Multiplex Kino mit 18 Sälen. Der Film „The Happening“ war auch ganz amüsant. Die Kinokarte kostet mit 90 SEK (rund 9,50 Euro) ungefähr das Gleiche wie in Deutschland. Für die Spätvorstellung im Cinemaxx am Potsdamer Platz beispielsweise, werden auch 8,80 Euro fällig.

Erschreckend waren die Temperaturen im Kinosaal. Die Klimaanlage fegte einen eisigen Wind durch das Etablissement, der den Saal auf gefühlte 15 Grad runterkühlte. So wie man es in Skandinavien liebt eben. Zum Glück hatten wir unseren Jacken zum Zudecken dabei und keine kurze Sommerkleidung an. Alles in allem aber ein gelungener Abend.

Zwei Sachen haben noch Eindruck hinterlassen. Es gibt extra Vorstellungen für Mütter mit Babies. Okay für Stockholm, wo man alle 10 Meter einen Kinderwagen sieht, nicht weiter verwunderlich. Trotzdem eine nette Idee wie ich finde. Außerdem beeindruckend – nach dem Film nahmen alle Gäste ihre „leer gefressenen“ Popcorn Tüten und sonstigen Müll brav mit, um ihn in den extra aufgestellten Mülleimern zu entsorgen. Ein echt ungewohntes Bild, wenn man an die Müllberge zwischen den Sitzreihen im deutschen Kino zurückdenkt.

Sonntag, 15. Juni 2008

Sightseeing mit dem Hop-on-Hop-Off Bus

Meine Eltern sind ja gerade zu Besuch und da haben wir beschlossen, eine Sightseeing Tour mit dem Hop-On-Hop-Off Bus zu machen. Der Preis von 220 Schwedischen Kronen pro Person ist zwar sehr happig, aber für schwedische Verhältnisse noch gut.


Der Hop-On-Hop-Off Bus hat den Vorteil, dass er an 14 verschiedenen Stationen hält, wo man beliebig ein- und aussteigen kann. Die Fahrtkarte des Hop-On-Hop-Off Busses hält 24 Stunden. Allerdings fährt der Bus nicht rund um die Uhr, sondern die erste Fahrt geht gegen 10:00 Uhr los und der letzte Bus fährt gegen 16:30Uhr. Dafür wartet man höchstens 20 Minuten an einer Haltestelle auf den nächsten Bus. Kann aber auch hier mal ein paar Minuten länger dauern, denn auch so ein Bus steckt mal im Berufsverkehr fest.


Wir sind an der Station 12 an den Bootsanlegern am Stadthaus in den Bus Nummer 1 eingestiegen. Der Clou war ja, dass das ein alter Bus der Berliner Verkehrbetriebe war. Der Aufkleber BVG war noch über dem Kopf des Busfahrers positioniert. Als alter Busfahrer der BVG schmunzelte mein Vater ein bisschen und sagte, wahrscheinlich habe er diesen Bus auch irgendwann mal gefahren.


Auf jeden Fall sind wir gleich nach oben. Der Bus war nicht übermäßig voll, aber die besten Plätze vorne an der Frontscheibe waren natürlich weg. Da es nicht regnete, war das Verdeck offen. Es war allerdings sehr windig, so dass wir doch etwas froren.


Die nächsten Station Centralstation, Kulturhaus am Sergelstorg, das Schwedenhaus und den Bootsanleger am Strandvägen fuhren wir durch. Wir hatten ja ein Ziel, das Vasamuseum. Bis wir am Vasamuseum ankamen hatten wir aber schon viel über die einzelnen wichtigen Punkte Stockholms, an denen wir schon vorbeigefahren sind, gelernt. Über Kopfhörer wurden wir auf Deutsch informiert. Man konnte aber auch Schwedisch, Englisch, Finnisch, Italienisch und andere Sprachen auswählen.


Über das Vasamuseum brauch man nicht viel sagen, außer, dass man es unbedingt einmal live erleben sollte. Die Vasa ist groß, alt und sehr beeindruckend. Aber auch der Eisbrecher und das Feuerwehrschiff draußen vor der Vasa sollte man sich nicht entgehen lassen.


Nachdem wir uns nun rund eine Stunde mit den Schiffen beschäftigt hatten, sind wir zurück zum Bus und siehe da, wir erwischten wieder unseren alten Bus, die Nummer 1. Der Busfahrer war wirklich nett.


Also rein in den Bus und wieder hoch. Weiter ging es vorbei an den Stationen Skansen und Djurgardsbron bis zum Stureplan. Dort sind wir dann ausgestiegen, weil wir zur berühmten Markthalle wollten. Vorher haben wir aber auf dem Östermalmstorg noch einen Cappuccino getrunken und sind dann in die Feinschmeckerhalle rein.


Das Wetter wurde allerdings immer ungemütlicher, also sind wir zurück zum Bus. Meiner Mutter ging es an dem Tag auch schon nicht so gut, so dass wir beschlossen mit dem Bus nun nur noch zur Centralstation zurück zu fahren und dann nach Hause.


Wir mussten etwas länger am Stureplan auf den Bus warten, denn es war dicker Verkehr. Mit etwas Verspätung kam dann aber mit einem Lächeln unser Bus mit der Nummer 1 mit dem netten Busfahrer.


Wir fuhren dann in die Gamla Stan vorbei am Schloss zum nächsten Bootsanleger am Nationalmuseum weiter am Gustav Adolfs Torg vorbei zum Stadthaus und wieder zu unserer Anfangsstation. Da wir ja aber gleich zur Centralstation wollten, fuhren wir noch eine Station weiter. Verabschiedeten uns mit einem Winken beim Busfahrer und gingen zur Bahn.


Alles im allen hat mir die Sightseeingtour sehr gut gefallen. Die Bustour ohne Hop-On-Hop-Off muss auch interessant sein. Diese ist allerdings etwas teurer und viel kürzer. Zudem kann man halt nicht ein- und aussteigen wann man will. Allerdings ist es in diesem Bus warm oder kühl, je nach Jahreszeit und man bekommt etwas mehr Informationen.


Darüber berichte ich aber, wenn ich diese mal mit Reik gemacht habe. Der musste nämlich an dem Tag arbeiten.

Samstag, 14. Juni 2008

Selbstmord


Vielleicht könnt ihr Euch noch an eine Szene aus Stirb Langsam 3 erinnern. Bruce Willis musste mit einem Schild durch Harlem laufen, auf dem "I hate Niggers" stand. Ähnlich selbstmörderisch finde ich es, sich am Tag des grossen Spiels Schweden gegen Spanien mitten im Stockholmer Hauptbahnhof wie auf dem Foto zu sehen hinzustellen. Respekt!

Freitag, 13. Juni 2008

Kreditkarte fast

Der Traum von der eigenen schwedischen Kreditkarte nimmt langsam Form an. Wie fast alles in Schweden, was mit Geld und Finanzen zu tun hat, ist es nicht ganz einfach als Nicht-Schwede eine inländische Kreditkarte zu bekommen. Aber der Reihe nach.


Vor gut zwei Monaten machte mich ein Arbeitskollege auf seine neue Kreditkarte der GE Money Bank aufmerksam. In den ersten paar Monaten, lief es mit der deutschen Mastercard eigentlich ganz gut hier. Das Hauptproblem ist allerdings die Abrechnung, da die deutsche Kreditkarte logischerweise von einem deutschen Konto bedient werden muss. Mein schwedisches Gehaltskonto ist da nicht ganz kompatibel. Dazu kommt noch, dass einige Anbieter nur „skandinavische“ Kreditkarten akzeptieren, wie z.B. blocket.se. Im Bereich Online-Gaming, Poker und Sportwetten ist es, wegen vieler Betrugsversuche, auch problematisch einen Wohnsitz im Ausland zu haben und mit einer deutschen Kreditkarte zu bezahlen. Kurzum ich wollte eine schwedische Kreditkarte.


Die Mastercard der GE Money Bank ist komplett kostenlos. Ein Konto ist nicht angeschlossen. Einmal im Monat erhält man Abrechnung, die innerhalb von 30 Tagen bezahlt werden muss. Im Endeffekt bedeutet das, wer am Anfang eines Monats einkauft, hat fast 60 Tage Zeit für die Rückzahlung. Man kann wählen, entweder den kompletten Betrag oder einzelne Raten zurückzuzahlen. Bei Ratenzahlung werden rund 15% Zinsen aufgeschlagen. Die Raten müssen mindestens 1/24 des Gesamtbetrages und mindestens 150 SEK ausmachen. Da kein Girokonto bei der GE Money Bank notwendig ist, genau meine Karte also. Die gleiche Kreditkarte gibt es auch bei der SEB, meiner Hausbank in Schweden. Dort ist aber ein geringer Jahresbeitrag zu zahlen.


Der schwedische Antrag auf der GE Money Bank Webseite war einfach auszufüllen. In Englisch war der Antrag nicht verfügbar. So will man wahrscheinlich gleich mal die nicht Schwedisch sprechende „Spreu“ vom Weizen trennen. Ungefähr 15 Minuten nach Absenden des einseitigen Online-Antrags kam eine Email in der mir mitgeteilt wurde, dass mit meinen Daten etwas nicht in Ordnung sei und ich bitte den Kundenservice anrufen möchte. Natürlich waren alle Angaben korrekt und nur ein Vorwand um mich zum Rückruf zu bewegen.


Also angerufen und mich erstmal einer fünfminutigen Diskussion ausgesetzt, dass ich die Kreditkarte beantragen will, auch wenn ich kein fließendes Schwedisch spreche. Erschreckenderweise lehnen einige Banken Kunden von vorn herein ab, wenn diese kein Schwedisch können. Hintergrund dafür sind viele Probleme ausländischer Kunden mit den ausschließlich schwedischsprachigen Webseiten der Banken. Meinem polnischen Arbeitskollegen wurde im ersten Anlauf sogar das Girokonto bei der SEB deswegen verwehrt. Ein kleiner Tipp: in einem solchen Fall immer darauf herumreiten, dass man die gleichen Steuern und Abgaben wie ein Schwede zahlt und bitte auch die gleichen Rechte haben möchte. Gleichberechtigung wird in Schweden groß geschrieben, da knicken selbst die härtesten Bankmitarbeiter ein.


Zurück zur GE Money Bank. Da ich erst ein paar Monate in Schweden lebe, gibt es beim Finanzamt (Skatteverket) noch keine Historie über mich. Was alle Banken machen, um die vom Kunden gemachten Angaben zu überprüfen, sie lassen sich vom Skatteverket die Steuerdaten aus dem Vorjahr schicken. In meinem Fall musste der Nachweis also anders erbracht werden. Hier muss der Arbeitgeber einspringen, der einen so geanntes „Arbetsgivare Intyg“ ausstellen kann. Das ist im Grunde nichts weiter als eine Bestätigung darüber, dass man angestellt ist und die angegebene Summe auch wirklich verdient.


Bwin stellte mir also mein Arbetsgivare Intyg aus und ich faxte es zur GE Money Bank. Zwei Wochen gingen ins Land. Leider ist es bei vielen dienstleistenden Firmen in Schweden nicht üblich, im Falle von Problemen pro-aktiv Kontakt zum Kunden aufzunehmen. Also rief ich selbst an und fragte nach. Toll, die gute Frau hatte mir die Faxnummer von der falschen Abteilung gegeben und ich sollte alles nochmal faxen. Gesagt getan. Eine weitere Woche verging. Ich rief wieder an und fragte nach. Diesmal war das vom Arbeitgeber ausgestellte Dokument offensichtlich nicht ganz vollständig. Firmenstempel und Organisationsnummer fehlten - danke fürs Bescheid sagen! Wieder ab zu Bwin und neuen Nachweis angefordert. Leider fiel unserer HR Abteilung diesmal auf, dass ich noch in der Probezeit bin. Der Text im Arbetsgivare Intyg las sich meiner Einschätzung nach beim zweiten Mal nicht so überzeugend, da ich auf einmal statt Festanstellung in einer sechsmonatigen „Provanställning“ beschäftigt war. Trotzdem entschied ich mich das Ganze einfach rüberzufaxen. Fire and Forget.


Das mit der Probezeit war offensichtlich kein Problem, denn heute kam endlich die Bestätigung von der GE Money Bank, zusammen mit dem „offiziellen“ Kreditkarten Antrag auf Papier. Ich gehe davon aus, dass ich die Kreditkarte in zirka 10 Tagen mein Eigen nennen darf. Anders als in Deutschland wird die Kreditkarte nicht mit der Post nach Hause geschickt, sondern muss irgendwo abgeholt werden. Ich lasse mich überraschen, ob ich dann zur nächsten GE Money Bank Filiale oder zum Svenska Kassaservice traben muss.

Mittwoch, 11. Juni 2008

Henke Larsson går på vatten

So oder so ähnlich klangen die Gesänge heute morgen durch die Bwin Hallen. Schweden hat das Auftaktspiel gegen Griechenland gewonnen und alle sind happy. Mir persönlich war das Spiel, zumindest bis zum Tor von Zlatan, definitiv zu langweilig. Vom Spannungsgrad nicht weit entfernt vom Rumänien : Frankreich Spiel, welches in den schwedischen Zeitungen als “Sömntablett” (Schlaftablette) zerrissen worden war.

Ich hatte mir auf dem Weg ins Büro bereits konstruktive Kritik (auf schwedisch) zurechtgelegt, fand dann aber das es im Angesicht euphorischer Kollegen unpassend war das Spiel als langweilig zu bezeichnen. Alle Schweden fanden nämlich offensichtlich, dass es ein tolles Fussballspiel gewesen sei und man den “Europameister” ordentlich ausgeknocked habe. Sogar unser Nachbar muss nach der Partie noch gut ins Glas geschaut haben. Anders wäre nicht zu erklären, warum er laut erzählend, früh um fünf mit einer Schwedenfahne in der Hand auf seiner Veranda gestikuliert.

Wie dem auch sei. Die Tür zum Viertelfinale ist allemal aufgestossen. Leider wartet dann jemand aus der “Todesgruppe C” auf Henke & Co.

Dienstag, 10. Juni 2008

Fussball und Cocktails in den Schären

Noch ein kleiner Geheimtipp in Sachen Fussball EM. Auf unserer Fahrt mit dem Schiff nach Sandhamn, sind wir an einer sehr gemütlichen Bar vorbeigekommen. Die “Kanalbar” befindet sich unmittelbar an der Einfahrt in den Strömma Kanal. Das Ambiente ist teilweise mediterran, schöner quadratischer Barbereich wie man ihn von Mallorca kennt. Gemütliche Sofaecken und Liegestühle laden zum Faulenzen ein, während die EM-Spiele auf einem der zahlreichen Flachbildschirme verfolgt werden. Die Bar im Freien bietet nach meiner Einschätzung Sitzgelegenheiten für 50 bis 100 Gäste.

Da wir mit dem Schiff daran vorbeigefahren sind, kann ich leider nicht genau sagen wie man dort am Besten mit dem Auto hinkommt. Es muss schätzungsweise Richtung Gustavsberg gehen und dann irgendwie weiter. Die “Kanalbaren” befindet sich an der 222 zwischen Strömma und Lillströmsudd, genau dort wo die Strasse den Kanal überquert. Wer mit dem Bus fahren will nimmt den 433'er Bus. Ich werde dort definitiv mindestens ein EM-Spiel live verfolgen.

Die offizielle Webseite der Kanalbar ist leider mehr als schlicht. Auf anderen Webseiten liest man jedoch viel positives. Die Bilder, die dort zu sehen sind, entsprechen aber nicht mehr dem heutigen Stand. Das gesammte Gelände wurde erweitert und die Bar mehr zu einer Lounge im Freien umgebaut. Wer in den Schären Cocktails schlürfen will, sollte hier definitiv vorbeischauen.

Montag, 9. Juni 2008

Ausflug in die Schären nach Sandhamn

Am tollen sonnigen Wochenende haben wir uns zum ersten Mal weiter raus in die Schären “gewagt”. Meiner Mutter hatte ich zum Muttertag im Mai einen Ausflug in die Schären geschenkt, der nun eingelöst wurde. Ziel der Reise: Sandhamn, eine mittelkleine Schäreninsel, die schon recht weit draussen im Archipelago liegt.

Die Fahrt nach Sandhamn von Stockholm aus, ist mit 3 Stunden angegeben. Unser Boot nannte sich “Strömma Kanal” und gehört zur kleinen Flotte der Gesellschaft Strommakanalbolaget. Die “Strömma Kanal” ist ist nicht besonders gross im Vergleich zu Schiffen anderer Touren. Da es auf dem Weg nach Sandhamn sehr viele enge und flache Kanalabschnitte gibt, wäre es auch gar nicht möglich ein grösseres Schiff einzusetzen.

Wie sagt man so schön: der Weg ist das Ziel. Wem es lediglich darum geht, schnellstmöglich nach Sandhamn zu kommen, der kann auch die reguläre Fähre der Gesellschaft Waxholmsbolaget von Stockholm aus nutzen. Deren Schiffe sind nicht nur viel grösser, sondern auch schneller. Die Fahrzeit verkürzt sich dadurch auf knapp 2 Stunden.

Wir entschieden uns nicht direkt am Nybrokajen in Stockholm einzusteigen, sondern erst an einer der acht folgenden Anlegestellen an Bord zu gehen. Das war in sofern günstiger für uns, da die Schiffsroute nach Sandhamn in der Nähe von unserem Wohnort verläuft. Wir sind also in “Lilla Björknäs” zugestiegen. Das liegt zwischen Nacka und Gustavsberg, gleich unterhalb und neben einer imposanten Autobahnbrücke. In der Bucht tummelten sich bei prallem Sonnenschein bereits etliche Segel- und Motorboote. Die Anlegestelle der “Strömma Kanal” in “Lilla Björknäs”, ist allerdings nichts weiter als ein einfacher Holzsteg der direkt neben einer Wassertankstelle liegt. Wichtig ist es, dass runde Halteschild für die Fähre in die richtige Richtung zu drehen. Das Halteschild sieht einem Bushaltestellenschild ohne Beschriftung ähnlich. Es ist auf einer Seite weiss und auf der anderen Seite schwarz. Die weisse Seite muss in die Richtung zeigen, aus der das Schiff kommt. Ansonsten fährt der Kapitän einfach vorbei.

An welchem Stopp man zusteigt, spielt übrigens für den Gesamtpreis des Auflugs keine Rolle. Die Strecke hin- und zurück nach Sandhamn kostet pro Person 275 SEK. Etwa nach der Hälfte der Hintour fingen alle Reisenden an, sich im Unterdeck in einer Schlange anzustellen. Der Ticketverkauf war eröffnet. Die Fahrkarten für die Rundfahrt mit der “Strömma Kanal”, kann man direkt an Bord kaufen und sogar mit Karte bezahlen. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil wenn man später zusteigt - auf dem Sonnendeck sind alle Plätze belegt. Im Laufe der Reise wird es aber oben an Bord spätestens mit zunehmendem Fahrtwind deutlich leerer, so dass man später auf jeden Fall einen Platz in der Sonne ergattern kann.

Die Fahrt nach Sandhamn geht an unzähligen schönen Inseln, typisch schwedischen Häusern und in Begleitung wunderschöner Boote vorbei. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine weisse Holzkirche auf der Insel Ingarö. Viele Berühmtheiten haben hier geheiratet, unter anderem Björn Borg. Wie angesprochen, sind einige Abschnitte der Schärentour extrem eng und flach. Je nach Wasserstand kann es sein, dass die Route spontan geändert wird.

Nach zirka drei Stunden erreichten wir mit 20 Minuten Verspätung die Insel Sandhamn. Die Verspätung geht leider zu Lasten der Aufenthaltszeit, so dass wir nur rund 90 Minuten Zeit zur Inselbesichtigung hatten. Sandhamn hat viele schöne, alte schwedische Häuschen, ein paar Boutiquen und ist fast komplett mit Sandstrand umgeben. Rund 90 Einwohner leben fest auf der Insel. Touristen kommen täglich einige Hundert zu Besuch. Leider ist der Strand an vielen Stellen sehr steinig, so dass Wasserschuhe aus Gummi von Vorteil sind. Da sich in der Nähe des Hafendorfes mit den Anlegestellen die meisten Touristen aufhalten, bleibt für den ruhigen Sandstrand und Badengehen nur eine Wanderung zur anderen Seite der Insel. Mit einer Karte von Sandhamn oder wenigstens einem Ausdruck von Google Maps ist man eindeutig im Vorteil. Es ist nicht ausgeschildert, wie man die Insel am schnellsten durchquert. Viele, viele Waldwege sorgen für Verwirrung.

Zum Baden in der Ostsee blieben letztendlich nur knapp 20 Minuten Zeit. Das Wasser hatte aber eh noch “schwedische” Temperaturen. Das Boot zurück legte pünktlich um 14:45 Uhr ab. Diesmal wurden die Tickets direkt bei Einstieg kontrolliert. Es hatte sich bereits eine rund 100 m lange Menschenschlange gebildet, die aber glücklicherweise alle zur Fähre “Dalarö” von Waxholmsbolaget wollten.

Der Tagesauflug in die Schären nach Sandhamn ist definitiv zu empfehlen. Die kleinen Inseln sind weiter draussen noch einmal viel imposanter, da sich Vegetation, Besiedlung, Grösse mit zunehmender Entfernung vom Festland ändern. Diese Bootstour von Strömmakanalbolaget, hat mir alles in allem besser gefallen als die ebenfalls angebotene “Archipelago tour with guide”. Zu überlegen ist ob man die Überfahrt nach Sandhamn lieber mit der Fähre macht. Erstens ist man unabhängiger, was den Verbleib auf der Insel angeht da die Waxholmsbolaget Fähren mehrmals am Tag fahren. Zweitens ist man schneller am Ziel und sieht auf der zweistündigen Fahrt trotzdem noch genug von der tollen Schärenlandschaft. Als nächste Ziele stehen Grinda und Finnhamn, vielleicht sogar mit Übernachtung, ganz oben auf der Liste.

Donnerstag, 5. Juni 2008

EM Spiele live in Stockholm schauen


Stockholm bereitet sich langsam aber sicher auf die Fussball Europameisterschaft vor. Da Deutschland ja, zumindest in der Gruppenphase, nicht auf Schweden trifft, sind die mitarbeiterlichen Beziehungen zu meinen schwedischen Kollegen bisher noch ordentlich in Ordnung. Mit meinem, einzigen polnischen Arbeitskollegen sieht die Sache schon anders aus. Seit Anfang der Woche tauschen wir uns lustige Links aus um uns gegenseitig auf das Spiel Deutschland : Polen am Sonntag einzustimmen.


Besonders krass finde ich das Foto oben aus der polnischen Boulevardpresse (Super Express). Es zeigt in einer Fotomontage Polens Trainer Beenhakker mit den Köpfen von Ballack und Löw. Die Aufnahme hat selbst innerhalb Polens heftige Diskussionen ausgelöst. Der polnische Trainer bezeichnete das Foto schlichtweg als “Scheisse”. Etwas lustiger ist dieser selbstgemachte Clip von Youtube. Die Fahnen die im Video von den Hauswänden hängen, gibt es aktuell übrigens gratis in Polen beim Bierkauf dazu.


Einen kleinen Aufreger hat dieser deutsche Trailer für das EM Spiel gegen Polen ausgelöst. Alte polnische Cliches werden darin hochgekocht – trotzdem ganz lustig eigentlich. Das die deutsche Nationalmannschaft als Favorit in das Spiel geht, sieht man nicht zuletzt an den Sportwetten Quoten. Wer auf Polen wettet, bekommt bei Sieg der polnischen Mannschaft rund das 7-fache an Einsatz wieder.


Zum Schluss noch ein paar “Public Viewing” Tipps für alle die während der EM gerade in Stockholm sind. In der Morgenzeitschrift City waren die besten Stockholmer Plätze für alle EM Teams aufgelistet.


Zunächst einmal die Spiele der schwedischen Nationalmannschaft. Es gibt eine Leinwand in Kungsträdgården. Nicht zu übersehen ist ebenfalls der von Aftonbladet gesponsorte Riesenbildschirm in Skeppsbron. Auf stolzen 52qm werden alle Spiele der schwedischen EM-Gruppe D übertragen. Eintritt gibt es für beide Locations keinen. Wer sich die schwedische Nationalmannschaft gerne mit anderen Fans im Kino ansehen möchte, Filmstaden übertragt die Spiele in Heron City, Kista und Biografen Park in Östermalm. Der Eintritt liegt jeweils bei 95 SEK.


Für die Fans der deutschen Nationalmannschaft lautet der Geheimtipp Restaurant Östgötakällaren in der Östgötagatan 41. Leider hat die ehemalige deutsche Stammkneipe “Die Ecke” in Stockholm dicht gemacht. Leider sind wir erst 5 Monate in Schweden und haben noch kein grosses Fussballturnier mitgemacht, so dass es mit eigenen Tipps etwas mau aussieht. Wenn ihr noch andere gute Locations kennt, um mit deutschen Fans die Spiele anzuschauen, droppt einfach einen Kommentar hier.


Laut City treffen sich die polnischen Anhänger übrigens im “Läckerbiten” in der Götgatan 97. Diese Information nur am Rande und ohne Hintergedanken falls es nach dem Spiel am Sonntag doch nicht so gut für Deutschland laufen sollte. Noch in aller Kürze die Locations in Stockholm, wo ihr die anderen Spiele am besten verfolgen solltet:

  • Portugal: Kleins Bar, Kornhamstorg 51
  • Schweiz: Restaurant Clas på Hörnet, Surbrunnsgatan 20
  • Tschechien: Bar Soldaten Svejk (schonmal der richtige Name), Östgötagatan 35
  • Türkei: Grossbildschirm, Rinkebytorg 6
  • Österreich: nichts spezielles, Sportbar O'Learys, Fleminggatan 28
  • Kroatien: nichts spezielles, Stockholms Sport's Cafe, Sveavägen 55
  • Frankreich: Jakobs Krog (Bar), Artillerigatan 14
  • Niederlande: direkt in der niederländischen Botschaft, Götgatan 16A
  • Italien: Café dello Sport, Pålundsgatan 8
  • Rumänien: nichts spezielles, Sportbar O'Learys, Fleminggatan 28
  • Griechenland: diverse griechische Lokale, Rinkebytorg 1
  • Spanien: Restaurant Óle Óle, Hatverkargatan 30
  • Russland: Restaurant Arbat, Sveavägen 4