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Montag, 26. Januar 2009

Der Fernsehstar von nebenan

Na gut, er ist vielleicht kein Star, aber er ist im Fernsehen. Und er wohnt nur ein paar Häuser weiter. Gut die Deutschen unter uns werden ihn nicht kennen, aber wir hier in Schweden haben ihn alle schon mal gesehen und sei es nur in der Vorschau.

Die Rede ist von Kalle. Unserem Nachbarn. Er ist Hauptberuflich Maler und macht bei der Serie „Arga Snickaren“ mit. Die Sendung geht darum Familien bei der Renovierung zu helfen. Ungefähr so etwas wie auf Pro Sieben mal lief oder läuft, „SOS, do it yourself“.

Nun zurück zu Kalle. Kalle ist der Maler auf den Baustellen von Arga Snickaren. Ob er seine Sache gut macht kann ich nicht beurteilen, denn bis auf dass ich ihn einmal erkannt habe, schauen wir die Sendung nicht.

Aber nach guter Recherche wissen wir nun, es wohnt ein Fernsehstar gleich ein paar Türen weiter. Ach wie schön.

Freitag, 23. Januar 2009

Mehr Geld durch Steuersenkung

Heute gibt es ja das erste Mal Gehalt in 2009. Zwei Tage früher da der 25. ein Sonntag ist. Für fast alle Schweden bedeutet das mehr Geld in der Tasche, da die Steuern gesenkt wurden. Eine ähnliche Massnahme wird ja seit Monaten in Deutschland diskutiert. Schweden hatte die Steuersenkung bereits im letzten Jahr beschlossen. Insgesamt kostet die Massnahme den Staat umgerechnet 140 Millionen Euro im Monat.

Mehr Geld für die arbeitende Bevölkerung in der Tasche - damit soll die Konjunktur wieder angekurbelt werden. Es wird sich zeigen, ob die Idee zündet. Die Änderungen bringen einem Angestellten zwischen 25 und 110 Euro mehr Nettolohn jeden Monat. Was genau verändert wurde, weiss ich leider nicht. In Schweden funktioniert das Steuersystem so, dass es eine kommunale und eine staatliche Steuer gibt. Die kommunale Steuer ist in jeder Kommune (Landkreis) unterschiedlich und liegt üblicherweise zwischen 28 und 35 Prozent würde ich sagen. In Stockholm Stadt ist die kommunale Steuer geringer als in den Vororten. Ich bezahle rund 32 Prozent in Huddinge. Auf dieser Seite kann man den Steuersatz rausfinden.

Ab einer bestimmten Einkommensgrenze (2009 liegt diese bei 367.600 SEK), bezahlt man staatliche Steuer. Diese liegt bei hohen 50% vom Bruttolohn. Ich glaube diese Grenze wurde ab 1.Januar von 349.500 SEK auf 367.600 SEK erhöht. Dadurch kommt die Steuersenkung zustande, da er später die höhere staatliche Steuer bezahlt werden muss. Alles was unter dieser Grenze liegt, wird mit Kommunalsteuer besteuert. Also nicht der gesamte Betrag mit 50%. Anders als in Deutschland, müssen vom Bruttolohn nur die beiden beschriebenen Arten von Einkommenssteuer bezahlt werden. Alle Sozialabgaben sind darin enthalten. Sehr einfach also.

In der heutigen Ausgabe der Metro, war eine kleine Liste von verschiedenen Gehaltsgruppen und deren monatliche Steuereinsparungen abgedruckt. Die Liste zeigt auch, wieviel Geld man in Schweden verdienen kann. Meiner Meinung nach sind die Beispielzahlen aber etwas zu niedrig angesetzt. Ich denke je nach Unternehmen, kann man da nochmal 10 bis 20 Prozent draufschlagen.





















































Beruf Brutto Abzüge Ersparnis 2009
Krankenpfleger 19000 4403 249
Metallarbeiter 24000 5939 302
Krankenschwester 27000 6886 319
Verkaufsleiter 29000 7527 476
Projektleiter 35000 10151 972
Arzt 50000 18216 1104



Beispielrechnung mit 32% kommunaler Steuer. Zahlen in schwedischer Krone.

Freitag, 16. Januar 2009

Arbeitslosigkeit nimmt zu

Die Auswirkungen der globalen Finanzkrise gehen definitiv auch nicht an Schweden vorbei. Zum Glück ist die IT-Branche, und vor allem der Online Gaming Bereich davon, so gut wie nicht betroffen. In unserem Büro in Stockholm wurde bisher noch niemand gekündigt, soweit ich das mitbekommen habe. Im Gegenteil, es wurden Anfang Januar zwei neue Entwickler in meiner Abteilung eingestellt. In Zeiten wo die Leute Probleme haben, suchen halt viele ihr Heil im Internet Glücksspiel.

Bisher gab es auch im Bekanntenkreis niemanden, der wirklich persönlich von der schlechten, wirtschaftlichen Situation betroffen ist. Leider sieht es für unsere neuen Freunde (eine Familie in unserem Alter auf deren Hund Nadine aufpasst) nicht besonders gut aus. Sie hatte im September letzen Jahres im Media Markt in Stockholm angefangen und ist folglich noch in der Probezeit. Da der Media Markt erst neu eröffnet wurde, dürften mindestens 50% aller Beschäftigten in der Probezeit sein. In dieser Woche wurden bereits 2 Mitarbeiter entlassen und zwar auf amerikanische Art. Zum Chef bestellt: „Bitte hole Deine Sachen, wir müssen dich entlassen. Die nächsten zwei Wochen kriegst Du noch bezahlt, musst aber nicht mehr arbeiten kommen.“ Schon ziemlich krass wie ich finde. Von einem Tag auf den anderen nicht mehr arbeiten zu dürfen, immerhin freundet man sich ja wohl auch mit den Kollegen an, die man dann nicht mehr sieht. Heute hat unsere Freundin ein Gespräch, wir drücken die Daumen aber es sieht nicht gut aus.

Wer sich einen Überblick über die Arbeitslosenzahlen in Schweden und Stockholm machen will, dem kann ich die Seite der schwedischen Arbeitsagentur empfehlen. Wählt rechts unter „Välj period“ den Zeitraum aus. Wenn ihr unter „Välj län“ gar nichts auswählt, seht ihr die Arbeitslosenzahlen für ganz Schweden, ansonsten bei Auswahl von „Stockholms län“ nur für Stockholm. Die Zahl die Euch interessiert, ist „Arbetslösa“ (Arbeitslose) und „därav långtidsarbetslösa“ (davon Langzeitarbeitslose). Im Dezember 2008 gab es 30574 Arbeitslose in Stockholm, das entspricht einem Zuwachs von 14,2 % gegenüber Dezember 2007. Im gesamten Schweden erhöhte sich die Zahl sogar um 16,5 %.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Schulwechsel abgeschlossen

Wie wir ja berichtet haben, wollten wir von der SFI Haninge nach Stockholm wechseln. Nach dem wir den Antrag in Huddinge gestellt hatten, hieß es warten. Als wir dann nach etwa 1,5 Wochen nichts gehört haben, habe ich angerufen um mal nachzufragen.

Die Antwort klang vielversprechend, denn Huddinge hat dem Antrag stattgegeben und es uns bewilligt in einer anderen Kommune den SFI Kurs zu absolvieren. Kurz vor Weihnachten bekamen wir dann einen Brief von der Vuxenutbildning Stockholm (Erwachsenenbildung Stockholm). Dort hieß es dann, da wir uns zum ersten mal in Stockholm für einen Schulplatz bewerben, müssen wir zu einem Test gehen.

Gestern haben wir es dann endlich geschafft. Da es um die Ecke von Maggan liegt, konnte ich gleich beides verbinden und Reik konnte Maggan mal kurz persönlich kennen lernen. Wir mussten in die Hornsgatan 124 in den dritten Stock. Erstmal etwas verwirrt, denn es gibt zwei Nummernanzeigen, aber nur ein Automat wo man Nummern ziehen kann. Dann das erste „Uff“, denn wir hatten laut Nummernanzeige etwa 12 Personen vor uns. Das stimmte aber nicht, denn einige hatten sich offenbar dazu entschlossen schon zu gehen. Wir mussten höchstens fünf Minuten warten und wurden dann reingebeten. Reik als erstes und ich danach.

Ich kann nicht sagen wie es bei Reik war, aber ich kann von mir berichten. Ich wurde von einem Mann aufgerufen, der eindeutig einen schlechteren Tag hatte. Also Freundlichkeit hatte er nicht zum Frühstück gegessen. Er war aber auch nicht super unfreundlich. Nach einem sehr kurzem Gespräch sagte er dass ich ihm folgen sollte. „Wir gehen jetzt in den Testraum“. Oh wie aufregend! Ich hasse Tests ja, denn es macht mich nervös. Egal.

Wir gingen dann wieder raus in den Warteraum und dann in einen Raum wo schon ungefähr sechs Leute an Laptops saßen. Ich wurde rechts im Raus positioniert und an einen Laptop gesetzt. Ich musste dann meine Personennummer eingeben, Name, Adresse und so weiter. Dann ging es los. Der Test bestand aus mehreren Abschnitten. Zuerst war lesen und die entsprechenden Fragen dazu beantworten. Manches wusste ich und manches nicht. Manches weiß ich auch jetzt nicht.

Das Zweite war hören und verstehen. Dazu musste man die Kopfhörer aufsetzen. Bei mir hörte man nur auf der linken Seite, aber das war okay. Mittlerweile hatte sich auch Reik zu mir in den Raum gesellt. Sein Gespräch ging eindeutig länger. Man musste sich halt den Text anhören und dazu ein entsprechendes Bild anklicken und was es für ein Job ist, so wie ein Verb was im Text gefallen ist.

Die dritte Aufgabe bestand darin einen Text zu schreiben. Ich hab mir das Thema „Meine erste Zeit in Schweden“ ausgesucht und darüber geschrieben. Offensichtlich war ich sehr schnell, denn der „Aufseher“, der aussah wie der Hauptdarsteller aus „My name is Earl“, fragte ob ich schon so schnell fertig sei. Mhmm, komisch dachte ich. Aber okay. Raus aus dem Raum und weg vom Test.

Man bekam dann eine Nummer von „Earl“ und musste wieder im Warteraum Platz nehmen. Das erklärte dann auch die mysteriöse zweite Nummernanzeige. Es dauerte nicht lange und ich hatte wieder Glück. Wieder der Mann mit der super Laune. Also wir wieder in sein Büro und den Test aufgerufen. Ich war nicht so gut. Also mein Niveau war eindeutig C, wofür der Test auch ausgerichtet war, aber ich wollte ja eigentlich D schaffen. Ärgerlich. Ich muss mir wohl eingestehen, dass ich zwar sehr gut verstehe, aber der Rest noch nicht so gut ist.

Naja, so viel jedenfalls mein Ergebnis aus:
Hören: SAS GRT
Lesen: SFI C Niveau
Schreiben: SFI C Niveau
Sprechen: SFI C Niveau

Und so viel Reik`s Ergebnis aus:
Hören: SFI D Niveau
Lesen: SFI D Niveau
Schreiben: SFI D Niveau
Sprechen: SFI D Niveau

Der Clou bei der ganzen Sache ist aber, dass wir ab jetzt auf verschiedene Schulen gehen werden. Reik wird zur SFI am Globen gehen, während ich unsere Wunschschule SFI im Åsö Vuxengymnasium erwischt habe. Der Grund dafür ist, dass sie im Åsö Vuxengymnasium keine D-Kurse mehr anbieten. Nun geht es bei mir am 02.02. und für Reik am 05.02. endlich wieder los.

Skigebiete um uns herum

Da wir ja jetzt das Snowboarden für uns entdeckt haben, interessieren wir uns natürlich auch dafür, wo man so aufs Brett steigen kann. Anfang Januar hat dann der Hammarby Backen aufgemacht. Von dem hatten wir letztes Jahr schon erfahren, es aber nie hingeschafft.

Also haben wir uns kurz nach der Eröffnung aufgemacht, um mal einen Blick drauf zu werfen. Unser erster Eindruck, sehr steil. Also noch nichts für uns. Schade eigentlich.

Aber dann entdeckten wir etwas. Wir schauen ja immer über eine Webcam wie es so in Romme aussieht und wie voll es an welchen Tagen ist. Auf dieser Webcam-Seite kann man dann alle Webcams von vielen Skigebieten anschauen und so haben wir Flottsbro und Väsjöbacken entdeckt.

Flottsbro liegt in Huddinge und ist damit in unserer Kommune. Wir waren letztes Wochenende mal da und haben es uns angeschaut. Es ist wesentlich besser, denn es ist nicht so steil. Auch die Masse an Leuten ist zu ertragen, denn es sind nicht so viele. Und bei Öffnungszeiten in der Woche von 10:00 bis 22:00 Uhr und am Wochenende von 9:00 bis 18:00 Uhr ist es doch ideal um in der Woche am Abend mal etwas üben zu gehen.

Zum Väsjöbacken haben wir es noch nicht geschafft. Dies liegt in Sollentuna und hat in der Woche von 11:00 bis 22:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 18:00 Uhr auf.

In Flottsbro, Hammarby Backen und Väsjöbacken kann die Ski- oder Snowboardausrüstung ausgeliehen werden.

Unser Favorit ist aber immer noch Romme Alpin. Ist zwar weiter weg, aber es ist immer wie ein kleiner Urlaubstag.

Sonntag, 11. Januar 2009

Hitta.se bringt Stockholm als 3D Luftbild

Wenn wir hier in Schweden nach einer Adresse suchen, nutzen wir eigentlich immer Google Maps oder Eniro. Eine andere schwedische Webseite, die ähnliche Dienste anbietet, ist hitta.se. Kurz vor Weihnachten letztes Jahr, hat Hitta eine neue Funktionalität bereitgestellt, die ich immer wieder beeindruckend finde. Das Stadtgebiet von Stockholm wurde komplett digitalisiert und kann als plastisches 3-D Modell aus der Luft betrachtet werden. Das ist ja an sich eigentlich nichts Besonderes mehr. Google Maps bietet Satellitenansicht und Streetview. Eniro hat ebenfalls eine Draufsicht von oben. Von der Qualität der Darstellung und der Echtheit, setzt hitta.se meiner Meinung nach aber neue Maßstäbe.

Heute mussten wir zu einer Adresse in Saltsjöbaden fahren und konnten uns vorher die komplette Umgebung und das Haus dreidimensional ansehen. Wer noch nie in Stockholm war und schon immer mal wissen wollte, wie es im Skansen aussieht oder ob es neben der Globen Arena Parkplätze gibt - so könnt ihr es rauskriegen:

Geht auf hitta.se. Gebt bei „Vad söker du“ (Was suchst du) einen bekannten Begriff wie „Skansen“ ein. Alternativ könnt ihr auch bei „Var“ (Wo) eine genauere Adresse wie „gullmarsplan, stockholm“ eingeben. Die Kartenansicht wird geladen. Darüber seht ihr einen Link „3D“ mit einem kleinen roten „Ny“ (Neu) daneben. Wenn ihr draufklickt, öffnet sich ein kleines Popup Fenster, in dem ihr die Checkbox an- und dann auf „Vidare“ (Weiter) klickt. Die 3D Ansicht lädt sich. Mit „Zooma in“ und „Zooma out“ könnt ihr zoomen, mit „Luta Karten“ ändert ihr den Winkel. Der Rest ist selbsterklärend. Die Ansicht ist auch komplett mit der Maus steuerbar. Probiert alle Maustasten aus, auch die mittlere Maustaste könnt ihr gedrückt halten. Ausprobieren und Cool finden. Hier arbeite ich übrigens in 3D Ansicht. Eine Funktion wie Google Maps Streetview ist "Gatubild". Auf dem Bild schaut ihr genau die Klarabergsviadukten runter auf unser Büro.

Ungewöhnlich übernachten in Stockholm

Für Stockholm Besucher, auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeit, hat die Stadt auf jeden Fall einiges zu bieten. Die neuste „Sehenswürdigkeit“ öffnet am 15. Januar ihre Flugzeugtüren. Rund 500 Meter vom Flugplatz Stockholm-Arlanda entfernt, können Stockholm Reisende und Einheimische dann in einem umgebauten Jumbo Jet vom Typ Boeing 747-200 übernachten. Das Flugzeug war mir bereits im letzten Oktober aufgefallen. Es befindet sich aus Stockholm kommend, rechts von der Autobahn kurz vorm Flugplatz und ist definitiv nicht zu übersehen.

Die Boeing 747-200 wurde 2002 außer Dienst gestellt, als die schwedische Airline Transjet Pleite ging. Seit Ende Dezember können online Zimmer zur Übernachtung gebucht werden. Ab Januar geht es los mit den ersten Gästen. Es gibt 25 Räume unterschiedlicher Kategorien und insgesamt 85 Betten. Wie in Hostels nicht unüblich, werden einige Räume mit anderen geteilt. Es können aber auch private Räume gebucht werden. Ausgefallen ist die so genannte Cockpit Suite. Vom „Pilotenbett“ aus, bietet sich die beste Aussicht über das Flughafengelände. In den Zimmern gibt es Fernsehen, kostenloses Internet über WLAN und eine Dusche. Toiletten befinden sich auf dem Gang und werden mit anderen Hostel Gästen gemeinsam benutzt. Das private Doppelzimmer gibt es ab umgerechnet 120 Euro pro Nacht, einzelne Betten können ab 35 Euro gebucht werden.

Eine andere Übernachtungsmöglichkeit, die es bereits in die meisten Reiseführer über Stockholm geschafft hat, ist das Långholmen's Hostel. Långholmen ist eine kleine Insel direkt im Stockholmer Südwesten und kann vom Stadtteil Södermalm aus erreicht werden. Das Hostel wurde in einem ehemaligen Gefängnis eingerichtet. Die Zellen im Gefängnisblock wurden komplett renoviert und zu 2-4 Bett Zimmern umgestaltet. Übernachtet wird einfach. Das Gefängnisambiente ist definitiv spürbar, spätestens beim gemütlichen Kaffee im Hof. Dort sitzt man in den ehemaligen Außengang Separees der Insassen. Der Ur-Großvater eines Arbeitskollegen soll (nach dessen Aussage) angeblich in Långholmen eingesessen haben. Das private Einzelzimmer kostet rund 55 Euro, Betten in der gemeinsamen Zelle gibt es ab 23 Euro. Dafür gibt es echte „schwedische Gardinen“. Der Ausdruck stammt übrigens daher, dass Schweden früher einer der größten Eisen Lieferanten war und viele Gefängnisgitter in Europa aus schwedischem Eisen hergestellt sind.

Der letzte Übernachtungstipp ist inzwischen kein wirklicher Geheimtipp mehr. Das „Red Boat Hotel und Hostel“ liegt im Stockholmer Zentrum vor Anker - rund 200 m vom U-Bahnhof Slussen entfernt. Zwei Schleppkutter aus dem Gotakanal wurden miteinander vertaut und zum Übernachten auf dem Wasser umgestaltet. Eines der beiden Schiffe stammt bereits aus den 20'ziger Jahren des letzten Jahrhunderts. „The Red Boat“ sollte eigentlich um 1970 verschrottet werden, wurde dann glücklicherweise aber von einem Deutschen entdeckt und zum Hostel gemacht. Einzelzimmer gibt es ab 45 Euro, Betten ab 23 Euro. Von Slussen aus sind es übrigens nur wenige Meter bis in die Stockholmer Altstadt (Gamla Stan). Wer dort im Glenfiddich Warehouse, oder einer anderen der zahlreichen kleinen Bars, den Abend ausklingen lässt, muss nur wenige Meter nach Hause wanken um ins Bett zu fallen.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Wischwasser tanken

Gestern waren wir kurz unterwegs und haben mal eben kurz an unser Statoil Tankstelle in Skogås angehalten. Reik ging rein und ich blieb draußen im Auto. Dann habe ich sie entdeckt, die etwas andere Zapfsäule.

An der Statoil Tankstelle und an mehren anderen Tankstellen von Statoil kann man wirklich Wischwasser tanken. Es ist eine kleine blaue Zapfsäule mit der Aufschrift "Spolarvätska". Echt lustig, denn so etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Aber wer tankt denn auch Wischwasser. Keiner weiß wie es wirklich gemischt ist.

Aber im Endeffekt ist es doch eine nette Idee. Sollte es an allen Tankstellen geben. Mal sehen ob wir das nächste Mal, wenn wir unser Auto wieder sagt: "Wischwasser leer" nicht mal dort halten und es einfach auftanken. Mittlerweile habe ich auch erfahren, dass man das an manchen Selbstwaschboxen in Schweden ebenfalls tanken kann.

Sonntag, 4. Januar 2009

Eishockey im Hovet


Schweden und Eishockey gehören für mich zusammen wie Fussball und Deutschland. Eine Eishockeypartie live in Stockholm zu sehen, war immer etwas, worauf ich mich lange gefreut habe. Dank meiner Firma, die Ende letzten Jahres einen Firmen-Event im Hovet organisiert hatte, konnte ich bereits 2008 ein Spiel von Djurgården IF live und in Farbe verfolgen. Dummerweise für mich, habe ich mir in unserer Abteilung bereits den Ruf als Eishockey-Geek erarbeitet, was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass ich an den meisten Tagen mit Shirts diverser NHL Teams im Büro erscheine. Der Icehockey Event bei Bwin wurde mit Bier, Pizza und einer 30-minütigen Powerpoint Präsentation von mir über Eishockey und die wichtigsten Regeln eingeläutet. Schon irgendwie paradox, einem Deutschen die Aufgabe zu übertragen, knapp 30 Schweden etwas über Eishockey zu erzählen - aber es lief super.

Anschliessend gab es First-Class Eishockey aus der Elitserien in der allerdings spärlich besetzen Hovet Arena. Gestern Abend war es dann zum zweiten Mal soweit. Nadine und ich hatten Lust ein weiteres Game live zu schauen. Dummerweise hatte meine erste Partie gegen Timrå, die an einem Montagabend gespielt wurde, den Eindruck erweckt, dass es nur wenig Interesse der Stockholmer an ihrem Team gäbe und man leicht Karten bekommen könne. Das ist an einem Samstag aber definitiv nicht der Fall! Unsere Karten kauften wir gegen 14 Uhr direkt an der Kasse vor Ort am Globen, um anschliessend noch einmal schnell nach Hause zu fahren. Das Spiel sollte erst um 16 Uhr beginnen. Es ist ratsam mindestens eine halbe Stunde vor Spielbeginn am Hovet zu sein. Obwohl es auf der anderen Seite der Autobahn 73 genügend bezahlte Parkplätze gibt, ist es an einem Samstag sehr schwer dort einen freien Platz zu finden. Wir waren nicht nur zu spät losgefahren, sondern mussten auch noch recht weit durch die Kälte laufen, da es nirgends mehr Parkmöglichkeiten gab. Etwas verspätet, beim Singen der schwedischen Nationalhymne kamen wir am Hovet an. Die Arena war bis auf den letzten Platz ausverkauft! Angesichts des letzten Tabellenplatzes in der Elitserien finde ich das echt bemerkenswert. 8.000 Besucher ist zwar nichts, was sich mit den 14.000 Fans in der neuen O2 World der Berliner Eisbären messen kann, für Stockholmer Verhältnisse aber trotzdem beeindruckend.

Der Gegner von Djurgården war an diesem Abend HV71, der Tabellenzweite aus Jönköping. Obwohl das Spiel mit 1:2 verloren wurde, war es wieder ein Erlebnis. Die Fankurve ist gigantisch, es wird die ganze Zeit über in starker Lautstärke gesungen und gegröhlt. Unsere Plätze lagen im Block A21, das ist direkt am Ende der geraden Seite des Eises, rechts von der Fankurve. Der Vorteil der Blöcke A21 oder A10 sind die günstigen Kartenpreise. Die Sitzplätze liegen noch fast auf der geraden Seite, auf der man alles sehr gut sieht und nicht die höheren Preise der Premiumseats bezahlen muss. Eine Karte kostet rund 20 Euro, entspricht also Eisbären O2 World Niveau. In der Fankurve ist es billiger, aber auch lauter. Gut sehen kann man ab Reihe sechs oder sieben würde ich sagen. Weiter unten könnte das Plexiglas etwas stören.

Der Hammer wartet auf uns aber im Herbst. Wie in den letzten Tagen durchgesickert ist, wird die NHL auch in diesem Jahr ein Eröffnungsspiel im Globen durchführen. Das ganze ist noch nicht 100% sicher, aber die Zeichen verdichten sich. Angeblich sollen die Detroit Red Wings gegen die Blues aus St. Louis spielen und das wäre wirklich der Kracher. In beiden Teams spielen fast 10 schwedische Spieler der absoluten Weltspitze. Stimmen die Gerüchte, dann darf sich Stockholm auf Zetterberg, Lidström & Co. freuen. Bereits im letzten Jahr hatte die NHL im Oktober die Teams aus Ottawa und Pittsburgh zum Saisonbeginn gegeneinander in Stockholm antreten lassen. Die Tickets wurden ab Anfang Februar verkauft und ich hatte erst zu spät davon erfahren. Wie erwartet waren alle Karten nach wenigen Minuten ausverkauft und, nachdem ich endlich davon Wind bekommen hatte, nur noch zu Wucherpreisen aus zweiter Hand erhältlich. Diesen Fehler werde ich in diesem Jahr nicht noch einmal machen. An dem Tag, an dem die NHL Tickets verkauft werden, stehe ich früh um 6:00 Uhr am Globen!

Donnerstag, 1. Januar 2009

Neues Jahr, neuer Hund

Nun wohnen wir etwas über ein Jahr hier und ein Job hat sich für mich noch nicht richtig ergeben. Aus diesem Grund kümmere ich mich ja um Boston und verdiene mir etwas Taschengeld dazu. Nun habe ich auf Grannar.se einen neuen Hund gefunden.

Maggan, eine kleine weiße Jack Russel Terrier Dame. Sie ist 4 Jahre alt und gar nicht wie Boston. Ihre Besitzer suchten jemanden, der mit ihr ein mal am Tag für eine Stunde rausgeht und da habe ich einfach mal hingeschrieben.

Am Montag war ich dann zum „Vorstellungsgespräch“ und konnte Maggan gleich mit ein paar Leckerlies von Boston bestechen. Ich interessierte sie eigentlich gar nicht, dafür aber meine Hosentasche. Sie scheint ruhiger zu sein als Boston, also was ganz anderes.

Das heißt aber nicht, dass Boston nicht mehr kommt. Er muss dann schnell hier warten, während ich mit Maggan gehe. Maggan mag nämlich nur große Hunde und keine Kleinen, was also zu einem Problem führen könnte. Da Boston aber schon öfter mal eine Stunde hier allein bleiben musste, geht es also. Er ist ja schließlich danach mit seiner Runde dran.

Mit Maggan und Boston verdiene ich mir so wenigstens etwas Taschengeld dazu. Jedenfalls bis ich einen Job bekomme, dann heißt es wohl Abschied nehmen von beiden und das wird dann nicht leicht. Da wir uns aber mit Bostons Besitzern schon angefreundet haben, sehen wir ihn auf jeden Fall wieder. Aber bis dahin, genieße ich die Zeit mit beiden Hunden einfach.

Frohes neues Jahr!

Wir wünschen allen ein frohes neues Jahr und hoffen, jeder ist gut reingerutscht. Wir haben es uns hier gemütlich gemacht und mit einem Glas Pommac pünktlich um 12 Uhr angestoßen. Komischerweise, aber Glück für uns, haben sich sehr viele Nachbarn dazu entschlossen, es dieses Jahr richtig krachen zu lassen und so konnten wir kostenfrei ein richtig gutes Feuerwerk genießen. Wir sind also gut reingerutscht.

Heute Mittag haben wir uns dann für einen kleinen Ausflug entschieden und sind mal eben schnell nach Vidja in Huddinge gefahren. Nicht weit weg und schön. An dem See kann man im Sommer bestimmt schön baden, auch wenn wir keine offizielle Badestelle gefunden haben. Trotzdem sind wir auf den See gegangen, denn er ist zugefroren. So wie alle in unserer Umgebung. Dank der eisigen Kälte, die seit Weihnachten hier herrscht, konnten die Schweden und wir über den See schlittern. Es war eine Menge los auf dem See, denn die Schweden haben ihre Schlittschuh heraus geholt und sind damit übers Eis gebrettert. Wir sind dagegen nur mit Schuhen geschlittert, aber es war trotzdem lustig. Nur die Geräusche, die das Eis so von sich gibt, sind etwas merkwürdig.