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Donnerstag, 26. November 2009

Schwedischer Auto Spam

Wir haben ja schon oft darüber geblogged, dass hier in Schweden fast alle Personendaten öffentlich sind. Es ist kein Problem, alles über eine Person online rauszufinden. Genau das Gleiche ist möglich, wenn man das Kennzeichen, von einem in Schweden zugelassenem Auto, kennt. Schaut ihr hier auf der Seite vom Transportstyrelsen nach, gebt CGL318 als Registreringsnummer ein, dann seht ihr alles über unser ehemaliges Auto. Aktueller Besitzer mit Adresse, Erstzulassung, Kfz-Steuer und Versicherungsdaten.

Blöderweise wird diese Informationsfreiheit von vielen Firmen ausgenutzt. Seitdem wir unser deutsches Auto hier in Schweden angemeldet haben, bekommen wir jeden zweiten Tag irgendwelchen Auto-Spam nach Hause geschickt. Flyer für irgendwelche tollen Auto Wachsprodukte, Tipps zum Reifenwechsel oder Werbung für die nächste Kfz Werkstatt um die Ecke. Es muss echt Leute geben, die kontinuierlich irgendwelche Nummernschilder abfragen und den Besitzern dann Werbung nach Hause schicken.

Ein ähnliches Problem hatten wir, nachdem wir unser Telefon angemeldet und dauernd Werbeanrufe bekommen haben. Für dieses Problem gibt es allerdings die Nix Telefon Einrichtung, mit der man sich vor Telefonspam schützen kann. Ich muss mal rauskriegen, ob es etwas Ähnliches für unerwünschte Autowerbung per Post gibt.

Schwedischer Auto Papierkram

Da wir vor kurzem hier in Schweden unser Auto „verkauft“ und dafür ein Neues gekauft haben, schreibe ich mal etwas über den Ganzen Papierkram. Wenn man in Schweden ein Auto mit schwedischer Zulassung besitzt, dann erhält man vom Transportstyrelsen zwei A4 grosse Dokumente zugeschickt. Eins der beiden sieht blau und nennt sich Registreringsbevis Del 1. Dieses Dokument entspricht dem deutschen Fahrzeugschein und sollte im Fahrzeug mitgeführt werden. Das zweite Dokument sieht gelb aus und nennt sich Registreringsbevis Del 2. Dieses Papier schickt man zurück an das Transportstyrelsen wenn sich der Eigentümer des Fahrzeugs ändert.

Ein Arbeitskollege hatte neulich Probleme mit eben diesem gelben Formular. Er hat seinen alten Volvo von 1995 übers Internet verkauft. Der Verkaufspreis lag bei 13.000 SEK. Dummerweise hat er dem Verkäufer das gelbe Formular zum Eigentümerwechsel mitgegeben. Einen Tag später rief der Käufer an und meinte, dass er das Auto im Internet für 11.000 SEK gesehen hat und den Kauf gerne rückgängig machen will. Teil des Problems war, dass mein Kollege keinen richtigen Kaufvertrag, sondern nur eine Art Quittung geschrieben hatte. Wird eben teilweise recht hemdsärmlig gehandelt alles in Schweden. Damit war mein Kollege in einer unschönen Situation. Er hatte zwar das Geld aus dem Autoverkauf, aber der neue Besitzer wollte das von beiden Seiten unterschriebene Formular zum Eigentümerwechsel nicht zurückschicken. Gut eigentlich kein Problem, da mein Kollege das Auto ohne gültigen Eigentümerwechsel theoretisch als gestohlen hätte melden können. Beide einigten sich trotzdem auf 2.000 SEK Preisnachlass. Mir ist nicht ganz klar, wer denn den gelben Registreringsbevis Del 2 zurückschicken soll. Beim Verkäufer darf es eigentlich auch nicht bleiben, da dieser sonst das Bargeld und den quasi Fahrzeugbrief in der Hand hält. So gesehen ist es eigentlich okay, wenn der Käufer das gelbe Formular einschickt. Nur einen gültigen Kaufvertrag sollte man eben in der Tasche haben um Problemen vorzubeugen.

Als wir unser altes Auto im Autohaus abgegeben und das neue mit nach Hause genommen haben, haben wir erstmal gar keine Papiere mitbekommen. Das ist total anders als in Deutschland, wo man beim Neuwagenkauf sofort den Fahrzeugbrief erhält. Zirka eine Woche später bekamen wir alle Unterlagen zum neuen Auto nach Hause geschickt. Registreringsbevis Teil 1 und 2, neue Versicherung die das Autohaus für uns abgeschlossen hat, neuer Bescheid über Fordonskatt (Kfz-Steuer). Komischerweise waren zwei Autohäuser als vorherige Eigentümer unseres Autos auf dem Registreringsbevis Del 2 eingetragen. Das Autohaus bei dem wir das Auto gekauft haben, sowie ein weiteres was irgendwie nach offizieller Einführungsstelle aussah. Rein theoretisch mit deutschen Maßstäben gesehen, bin ich eigentlich nicht der erste Eigentümer des Autos und da es bei Abholung bereits 2 km drauf hatte, ist es auch kein totaler Neuwagen. Naja gut, in Schweden sieht man das vielleicht nicht so eng. Als wir das erste Mal im Autohaus waren, unternahm der Verkäufer eine Probefahrt mit uns in einem Auto, das bereits für einen Kunden zur Abholung bereit stand. Ist halt so.

Recht positiv war ich von meiner neuen IF Autoversicherung überrascht. Ich bezahle für eine Teilkasko - den Vollkasko Part übernimmt Mitsubishi in den ersten drei Jahren - lediglich 990 SEK im halben Jahr. Macht auf das Jahr hochgerechnet rund 200 Euro – fair. Gut finde ich, dass die Autoversicherungen hier wie ganz normale Versicherungsverträge gehandelt werden. Ich kann also nach einem halben Jahr ganz normal die Kfz Versicherung wechseln und nicht nur bis Ende November wie in Deutschland. Meine neue Kfz-Steuer liegt übrigens jetzt bei rund 70 Euro jährlich, was auch okay ist. Mir ist allerdings nicht klar, ob ich wie in Deutschland, die bereits gezahlte KfZ Steuer für mein verkauftes Auto anteilig zurückerhalte. Aus dem Bauch heraus würde ich schätzen, dass man die Fordonskatt nicht erstattet bekommt, wenn man das Auto verkauft. Genau das gleiche Szenario hatten wir nämlich, als wir unser Haus gekauft haben. Der vorherige Eigentümer lies sich damals von uns anteilig die Fastighetsavgift (Grundsteuer) bezahlen. Ich schätze mal ich hätte das genauso mit dem Autohaus machen müssen. C'est la vie

Donnerstag, 19. November 2009

Stockholms Tierwelt

Neben sehr sehr vielen Arten von Spinnen, gibt es hier auch andere Tiere, die man ab und an mal bestaunen darf. Schon einige Tiere, auf meiner Beliebtheitsliste oben und weiter unten angesiedelt, haben meinen Weg bereits hier gekreuzt.

Als erstes will ich von meinem Lieblingstier erzählen, dem Elch. Wir hatten ja hier einen gesehen, als die deutsche Filmcrew da war. Seitdem schaue ich immer an der Stelle, ob der Elch wieder da ist, aber ich hatte bisher kein Glück.

Rehe kann man auch immer wieder bewundern wenn man auf der Autobahn unterwegs ist. Glücklicherweise ist doch meistens ein Zaun zwischen den Rehen und der Autobahn. So kann man sie als Beifahrer in Ruhe bestaunen.

Dann gibt es die lieben Schlangen. Eine ausgewachsene schwarze Kreuzotter überquerte vor Peppar und mir am Schloss Drottningholm den Weg. Ein Moment wo man kurz den Atem anhält und dann gespannt schaut wo der Weg der Schlange wohl hinführt.

Auch in Skarpnäck durfte ich so eine Kreuzotter bewundern, allerdings um einige kleiner. So klein, dass eine Frau sie hoch nahm und ins Gebüsch warf, damit kein Radfahrer über sie rüber fuhr. Wie anständig die Schweden doch sind, oder? Ich hätte sie auf gar keinen Fall angefasst. Regenwürmer rette ich, ja, aber keine Schlangen.

Ja und dann sind da noch die Ratten. In letzter Zeit sehe ich davon eine Menge. Gerade in Stockholm City sind sie sehr verbreitet. In Vasastan und in Södermalm sehe ich sie oft flitzen oder aus ihren Löchern schauen. Da läuft mir ein Schauer über den Rücken. In Berlin habe ich nie so oft welche gesehen, auch wenn man genau weiss, sie sind da.

In den Aussenbezirken gibt es sehr viele Katzen die frei herum laufen. Naja und das Schweden ein hundefreundliches Land ist, dass ist ja wohl jedem bekannt. Deswegen hat auch glaub ich fast jeder Schwede Einen oder Zwei.

Mittwoch, 18. November 2009

Peppar ging es nicht so gut

Am Sonntag fing Peppar an ihren Hintern immer über den Boden zu ziehen. Wir nannten bzw. nennen es ”Arschrubbler”, aber in deutschen Hundekreisen heisst das wohl ”Schlittenfahren”. Jedenfalls machte sie es so oft, dass ich mir am Sonntag abend mal ihren Po ansah und feststellen musste, dass er schon sehr rot war.

Montag früh war es tatsächlich noch röter und der Arschrubbler wurde immer fortgeführt. Also beschlossen wir dass ich zur Tierklinik fahren werde. Um Punkt 8:00 Uhr rief ich dann auch an und bekam für 16:00 Uhr einen Termin. Peppar schlief den ganzen Tag und hatte auch kein Interesse mit ihren Freunden zu spielen.

Die Schwester am Telefon bestätigte schon fast meinen Verdacht, dass wahrscheinlich Peppars Analdrüsen verstopft sind. Beim Tierarzt angekommen war dann der Verdacht wohl auch richtig. Jedenfalls drückte sie die beiden aus und machte anschliessend noch eine Spülung oder sowas. Ich war so aufgeregt, dass mein Schwedisch wieder aufs Anfangsniveau zurückschoss und ich so gut wie nichts verstand.

Sie empfahl uns noch eine Salbe die wir nun 5 Tage auf die entzündete Stelle schmieren sollen und gab uns eine Halskrause für Peppar mit.

Als wir zuhause ankamen bekam sie dann auch die Halskrause um, damit sie dahinten nicht rumlecken kann und alles nur noch schlimmer wird. Sie hasst die Halskrause, wie jeder Hund, also haben wir uns was anderes einfallen lassen.

Peppar trägt jetzt eine süsse kleine rosafarbene Babyunterhose mit einem kleinen Loch für den Schwanz. Total süss. Nun wollen wir hoffen, dass es ihr bald wieder richtig gut geht.

Bezahlt haben wir für den Spass rund 900 Schwedische Kronen. Die Klinik hat uns aber noch ein Skadeanmälan mitgegeben, welches wir ausfüllen können und zur Tierversicherung schicken werden. Ob wir Geld wieder bekommen, wagen wir zu bezweifeln, aber man kan es ja mal versuchen.

Leider hatte ich bei der Klinik vor lauter Aufregung vergessen Peppar Versicherungsnummer anzugeben, denn dann ruft die Klinik vorab die Versicherung an und man muss nur noch den Differenzbetrag bezahlen. Das finde ich wirklich klasse in Schweden.

Trauriger Abschied

Er ist mit uns von Deutschland nach Schweden gegangen und hat uns immer weit gebracht. Nun wird es Zeit sich zu verabschieden, denn wir haben unseren Audi verkauft.

Etwas über vier Jahre war unser Audi an unserer Seite. Wir sind damit quer durch Deutschland und nach Österreich gefahren und auch damit ausgewandert. Er hat uns die beiden letzten Sommer fast zuverlässlich nach Deutschland zum Besuch und zurück gebracht.

Leider war unser Audi ein ”Montagsauto” und das bekamen wir in letzter Zeit immer wieder zu spüren. Gerade unser letzter Sommerbesuch in Deutschland machte uns die Entscheidung leichter uns vom Audi zu trennen. Die erste Reparatur in Stralsund und dann noch zwei weitere in Schweden. Netterweise, und natürlich mit etwas Hartnäckigkeit, haben wir von Audi einen grossen Teil all dieser Reparaturen aus Kulanz wieder bekommen. Danke Audi Deutschland und Schweden!

Morgen ist es jedenfalls soweit und wir tauschen den Audi gegen einen nagelneuen Mitsubishi Colt 5 mit Multifuel ein. Der Vorteil liegt darin, dass er kleiner ist und weniger Verbrauch hat. Multifuel oder Flexifuel bedeutet, dass man das Auto mit normalem Super 95, aber auch mit E85 Benzin fahren kann. Diese Art von Kraftstoff enthält 85% Ethanol (vielleicht war es auch andersrum, dass es 85% normales Benzin enthält – keine Ahnung mehr). Jedenfalls gibt es E85 an den meisten schwedischen Tankstellen. Der Liter kostet nur um die 0,95€. Es ist aber nicht nur preiswerter als 95er Benzin, sondern auch umweltfreundlicher. Leider muss man damit auch öfters tanken. Der Verbrauch ist also wesentlich höher, so dass alle Vorteile wahrscheinlich ausgeglichen werden. Der Mitsubishi hat aber auch mit normalem Super Benzin einen super Verbrauch. Angeblich soll er im Durchschnitt nur 5L/100km verbrauchen und das bei 95 PS. Dieser niedrige Wert kommt unter anderem Zustande, da der Colt dieses neue AS&G System (Auto Stop & Go) hat. Kommt das Auto zum Stehen, dann geht es aus wenn man den Gang rausnimmt. Ein Tritt auf die Kupplung und es springt wieder an. Darüber hinaus hat der Mitsu noch andere neue Sachen, die den Verbrauch senken. Der niedrige Verbrauch, die niedrigeren Steuern und der gute CO2 Wert (115g/km) waren für uns kaufentscheidend.

Für den Colt bezahlen wir zukünftig nur noch rund 680 SEK Steuern im Jahr. Das ist weniger als wir für den Audi in 3 Monaten bezahlen mussten. Ein weiterer Vorteil, wenn man sich in Schweden ein neues Auto kauft, ist die Versicherung. In den ersten 3 Jahren übernimmt Mitsubishi einen grossen Teil der Versicherung. Das machen hier fast alle Hersteller in Schweden so um Kunden anzulocken. Der Versicherungsteil den Mitsubishi übernimmt, nennt sich „Vagnskada“ auf Schwedisch. Im Falle eines Unfalls, den wir selbst verursachen, erhalten wir den Schaden an unserem Auto von der Versicherung bezahlt. „Vagnskada“ ist automatisch in einer Vollkasko Versicherung enthalten. Konkret bedeutet das für uns, dass wir 3 Jahre lang nur eine Teilkasko bezahlen müssen, aber eigentlich eine Vollkasko haben. Praktisch.

Es wird also ein gemischter Tag morgen. Wir freuen uns auf den neuen kleinen Flitzer, sind aber auch ein ganz kleines bisschen traurig wegen dem Audi.

Der Kauf des Mitsu war genauso leicht wie in Deutschland. Wir mussten den Audi nur in Schweden anmelden, in Deutschland abmelden und danach zum Autohaus fahren. Der Verkäufer schaute sich den Audi fast überhaupt nicht an, sondern wir fuhren einfach eine Runde. Dann machte er uns ein Angebot. In Schweden ist es sehr weit verbreitet und akzeptiert, dass man sein Auto selbst im Internet auf blocket.se verkauft. Dort bekommt man immer den besten Preis. Das ist irgendwie schon ungewöhnlich finde ich. In Deutschland würde ich in jedem Fall zu einem Händler fahren und dort mein Auto verkaufen. In Schweden ist das eher die Ausnahme, so wie ich das so mitbekommen habe.

Jedenfalls hat der Mitsubishi Händler auch nichts anderes gemacht als in meinem Beisein auf blocket.se nachzuschauen, was andere für diese Art von Auto noch haben wollen. Dann hat er davon rund 1500 Euro abgezogen, angeblich weil es ein Importwagen ist. Da ist aber sicherlich noch ein grosser Teil Provision für ihn mit drin. Ich würde mich nicht wundern, wenn das Auto in den nächsten Tagen auf blocket.se auftaucht. Jedenfalls habe ich mich trotzdem für einen Verkauf beim Händler entschieden, da man sich bei Privatverkauf um alles selbst kümmern muss. Da wir noch nicht perfekt in Schwedisch sind, ist es sicherlich anstrengend alle möglichen Fragen auf Schwedisch zu beantworten und dabei noch rauszufinden ob derjenige es ernst meint oder ein Betrüger ist. Die gibt es nämlich in Schweden auf jeden Fall auch. Dann wäre da noch das Problem mit dem Papierkram und natürlich werden privat verkaufte Autos immer mit Bargeld bezahlt, was auch nicht ganz ungefährlich ist.

Da wir das Auto quasi nur „tauschen“ erledigt der Händler alles für uns. Er klärt alles mit der Versicherung und der Kfz Behörde. In Schweden behält man sogar seine alten Nummernschilder. Die werden einfach nur ummontiert. Eine Probefahrt durften wir mit dem Colt auch machen. Wir bekamen einfach die Schlüssel in die Hand gedrückt und durften eine Weile rumfahren. Ich denke das läuft in Deutschland ähnlich.