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Montag, 28. Juni 2010

Fussballfieber

Okay, nach dem tollen Achtelfinalspiel gegen England gestern, ist auch bei mir definitiv das WM Fieber ausgebrochen. Leider wurde das Spiel nicht im ZDF, dem einzigen deutschen Sender den wir haben, übertragen. Die schlechte Bildqualität von TV4 analog war schnell vergessen. In Schweden werden die Spiele der WM entweder auf den beiden staatlichen Sendern SVT1 + 2 oder eben auf TV4 übertragen, so ähnlich wie in Deutschland mit ARD, ZDF und RTL. Komischerweise beginnen einige Spiele auf einem der beiden SVT Sender, werden dann aber plötzlich mitten im Spiel abgebrochen und auf dem anderen Kanal fortgesetzt. Etwas ungewöhnlich.

Jedenfalls verbrachte ich gestern die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit mit Beantworten von SMS an schwedische, englische und polnische Arbeitskollegen. Ziemlich blöd, wenn man auf die SMS vom englischen Kollegen "Did England leave their defense in the hotel" ausführlich aber in langsamer Tippgeschwindigkeit antworten will und das 2:1 für England fällt. Da fiel mir nur noch ein "Offense is there at least" ein. In der Halbzeitpause gab es dann ein aufgebrachtes Telefonat mit besagtem Arbeitskollegen. Ich hätte schwören können, dass England in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter zum Ausgleich zugesprochen bekommt. Dieser blieb aber zum Glück aus.

Danach ging der Abend mit der Übertragung vom Hammarby IF Heimspiel in die nächste Runde. Kurioserweise zeigte Bajen, die seit diesem Jahr nur noch in der zweiten schwedischen Liga kicken, die beste Saisonleistung und gewann ebenfalls mit 4:1. Ich hoffe stark, dass damit der Knoten endlich geplatzt ist und an den nächsten Spieltagen der Anschluss zur Spitze hergestellt wird. Zweimal getroffen hat gestern auch wieder Hammarbys Supertalent Linus Hallenius, der die Torschützenliste anführt. Hallenius kam Mitte 2009 zu Bajen und besitzten einen Vertrag über dreieinhalb Jahre. Sein Marktwert wird inzwischen auf drei bis vier Millionen Euro geschätzt, was für schwedische Verhältnisse sehr hoch ist. Ich denke wenn er so weiter spielt, werden europäische Vereine auf ihn aufmerksam werden. Auf der Wunschliste bei den schwedischen Vereinen der ersten Liga, ist er sicherlich schon zu finden. Hier sein Supertor aus der letzten Woche, was bis jetzt als schönstes Tor der diesjährigen Superettan gilt.

Für Stockholm Touristen, die ein authentisches Hammarby Trikot mit nach Hause nehmen wollen, kann ich den Hammarby Fanshop in der Hornsgatan 98 empfehlen. Der Shop liegt 100 Meter vom U-Bahnhof Zinkensdamm (rote Linie) entfernt. Das Retro Shirt habe ich selbst. Sehr gelungen finde ich auch das Omstart (Neustart) Shirt für die Saison 2010 in der zweiten Liga.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Angelurlaub Nachtrag















Vor ein paar Wochen hatte ich darüber geschrieben, dass wir in Schweden angeln fahren wollen. Das haben wir inzwischen auch getan und es war wirklich ein total schöner Urlaub. Aber von vorne. Ganz am Anfang, ich glaube es war Herbst 2009, hatten wir uns ein Ferienhaus in Kringelfjorden ausgesucht. Die Buchung lief über die deutsche Webseite von Novasol. Die Miete lag bei rund 340 Euro und musste in zwei Raten per Überweisung erbracht werden. Ich habe inzwischen aber herausgefunden, dass es preiswerter sein kann, wenn man sich z.B. auf blocket.se nach einen Fritidshus umschaut.

Zwei Monate vor Urlaubsbeginn habe ich mir über billiger-mietwagen.de noch einen Mietwagen in Stockholm gesucht. Die Buchung lief über Auto Europe als Zwischenhändler. Im Endeffekt haben wir einen Skoda Yeti von Europcar am Flughafen in Arlanda bekommen. Preis pro Woche etwas über 400 Euro. Es war sehr gut ein SUV/Jeep ähnliches Auto zu holen, da viele Strassen dort oben nur befestigte Sandwege sind. Sehr oft wird auch einfach nur Split oder grobe Steine zur Befestigung aufgeschüttet. Das gilt natürlich nur, wenn man die Hauptstrassen verlässt und zum Beispiel in den Wald fährt.

Kringelfjorden liegt sehr nahe bei Idre Fjäll, zirka 450 km von Stockholm entfernt. Als Fahrzeit muss man 6 Stunden mit Pausen einplanen. Wir sind direkt nach GPS gefahren, von Arlanda aus nach Gävle, Sandviken, Falun, Rättvik, Mora, Älvdalen, Särna, Kringelfjorden. Falun ist übrigens eine sehr schöne Stadt. Sie haben eine grosse Ski-Schanzenanlage, die man besichtigen kann sowie das Kupferbergwerk. Ausserdem richten sie 2015 die Skiweltmeisterschaft aus - spannend. Mora ist auch ein nettes Städtchen. Dort findet man unter anderem das Anders Zorn Museum. Zorn ist einer der bekanntesten schwedischen Maler. Andere Sehenswürdigkeiten auf der Fahrt: Dragon Gate südlich von Gävle an der E4 und die Mackmyra Destillerie in Valbo an der Strasse 80 zwischen Sandviken und Gävle.

Jedenfalls kamen wir irgendwann in Kringelfjorden an. Der Ort besteht eigentlich nur aus sehr vielen Bungalows und Hütten, die im Wald verteilt sind. Der Österdalälven fliesst direkt dran vorbei und von dort aus immer weiter nach Süden bis runter nach Uppsala. Wir hatten das "Pech", dass wir nur eine Woche nach der Schneeschmelze angekommen sind. In Idre und Umgebung muss man bis in den Mai mit Schnee rechnen. Der Wasserstand vom Österdalälven lag zirka 1,5 Meter über normal. Boote, Stege, Bäume, Sträucher lagen im oder standen im Wasser. Sah ziemlich chaotisch aus und war definitiv nicht optimal zum Angeln.

Nach meiner Schätzung befinden sich rund 100 Häuser verteilt in Kringelfjorden, von denen zum Zeitpunkt unseres Urlaubs nur zirka 10% belegt waren. Nur ein kleiner Teil der Häuser wird übrigens vermietet. Oft kommen die Besitzer auch selbst dorthin. Wir hatten das Glück, dass unser "Nachbar" (ein Renter Ehepaar aus Sandviken) auch gerade vor Ort war. Wir bekamen ein paar Tipps, wo man am besten Angeln kann. Zirka 2 km entfernt im Wald, lagen drei kleinere Seen dicht beisammen - Långtjärnen, Lilltjärnen und Strortjärnen. Ausserdem gibt es zwischen Särna und Idre noch die Seengruppe Larstjärnarna, die sich allerdings in Privatbesitz befindet. Dort werden regelmässig Edelfische eingesetzt. Betrieben wird das Ganze sogar von einem Deutschen, den wir auch getroffen haben. Der normale Särna-Idre Angelschein gilt dort allerdings nicht. Ihr müsst eine 24-Stunden Karte für rund 25 Euro pro Person kaufen, mit der ihr 2 Fische fangen dürft. Weitere Fische werden dann nach Gewicht bezahlt. Kostet also in etwa genau so viel wie der Särna-Idre Angelschein für eine ganze Woche, den ich vor Urlaubsbeginn schon für alle gekauft hatte. Den Särna-Idre Angelschein kann man übrigens direkt online kaufen, ausdrucken und mitnehmen. Kein Problem.

Die meiste Zeit haben wir also am Strortjärnen verbracht. Insgesamt haben wir 3 Fische gefangen. Zwei Saiblinge (Öring) und einen Barsch. Das geniale ist, dass sich an vielen Seen dort oben kleine, offene Holzhütten mit einer Feuerstelle davor befinden. Sogar Feuerholz liegt bereit, wer auch immer dass dort bereitstellt. Wir konnten also nicht nur Angeln, sondern auch Lagerfeuer machen, Würstchen grillen und ein paar Schnäpse zu uns nehmen. Achtung - wie bereits angesprochen, sind einige Seen in privatem Besitz. Es ist aber immer ausgeschildert, falls dort Angeln verboten ist. In Idre gibt es übrigens einen sehr guten Angelladen, falls mal etwas von der Ausrüstung kaputt geht. Viele Einheimische Angeln übrigens mit Fliege. Wir hatten auch mit Haken und Wurm unsere Erfolge.

Der Bungalow war übrigens super und sehr auf deutsche Gäste ausgerichtet. Es gab sogar deutsches Fernsehen via Satellit, was wegen des Championsleague Finals ganz gut war. Deutsches Fernsehen haben wir nicht mal zuhause. Über Hemnet findet man übrigens einige Fritidshäuser in der Gegend zum Kauf. Kostenpunkt inklusive Ausstattung je nach Grösse und Alter zwischen 500.000 und 1.000.000 SEK. Die Sommersaison fängt in Idre eigentlich erst im Juni/Juli richtig an, wie wir auf unseren Ausflügen feststellen mussten. Das Besucherzentrum im Fulufjällets Nationalpark hatte beispielsweise noch geschlossen. Zum Njupeskärs Wasserfall konnte man natürlich trotzdem laufen. Vom Parkplatz nimmt man einen 2 km langen, einfachen Wanderweg, der einen bis an den Njupeskärs ranführt. Der Wasserfall ist super beeindruckend! Ich würde spontan sagen, beeindruckender als die Wasserfälle im Zion oder Yosemite Nationalpark in den USA. Allerdings war auch grad Schneeschmelze. Es kam ordentlich Wasser den Felsen runter. Unser zweiter Ausflug zum Grövelsjön, der 50 km hinter Idre liegt, war ernüchternd. Ich wollte eigentlich den deutschen Heinkel Bomber finden, der dort immer noch sichtbar im Wasser liegt. Der See, der sich über die Grenze nach Norwegen erstreckt, war aber teilweise noch mit Eis bedeckt. Die einzige Möglichkeit das Flugzeug zu sehen, ist vom Boot aus, da keine Strassen dort hin führen. Die Ausflugsboote fahren aber auch erst ab Juli, schade. Alles in allem trotzdem ein genialer Urlaub, den wir sicher wiederholen werden.